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Schwarze Rosen

Schwarze Rosen

Titel: Schwarze Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Giuttari
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Gruppierungen zugange sind«, bemerkte Vinci.
    Ferrara stimmte ihm nickend zu. »Diese Zeichen – das Feuer, das Opfer, der Tatort, die entwidmete Kirche – scheinen in der Tat auf das Werk einer kriminellen Sekte hinzuweisen.«
    »Diesmal geben Ihnen die Fakten offenbar recht, Commissario. Endlich, werden Sie sagen.«
    Sie fuhren fort, mögliche Schritte zu überlegen und das weitere Vorgehen zu planen.
    Derweil verbarrikadierte die Feuerwehr unter Aufsicht der Polizei den Eingang des Kirchleins mit dicken Brettern, die quer über die Gittertür an die Außenmauern genagelt wurden. An dem Brett in der Mitte befestigten sie ein Schild, das vom Leiter der Einsatzzentrale unterschrieben war und die Aufschrift Polizeilich beschlagnahmt trug. Inzwischen war es kurz vor sieben.
    Sämtliche Radiosender hatten schon in den Sechs-Uhr-Nachrichten über die verbrannte Leiche berichtet. Diese Meldung sorgte nun allerdings für Aufsehen in der Öffentlichkeit, und die Tageszeitungen hatten ihre Aufmacher für die morgige Nummer sicher. Natürlich konnten die Nachrichtensendungen nichts über die Identität des Opfers bringen. Es wurde nur die Vermutung geäußert, dass es sich um jemanden handelte, der in den letzten Tagen oder Stunden verschwunden war. Noch gab es keine kritischen Seitenhiebe auf die Arbeit der Ermittler, doch das würde gewiss nicht lange auf sich warten lassen.
    Damit musste man leben.
    56
    SONNTAG, 27. JUNI,
    ENGLAND, GRAFSCHAFT YORKSHIRE
    Als alle versammelt waren, tranken sie Tee.
    Sie befanden sich in einem alten Schloss, dessen Hof von lauter steinernen Türmchen umringt war. Ein Bau wie auseinem Märchen, bezaubernd und geheimnisvoll. Er lag in der Nähe der Fountains Abbey und war von einem wunderschönen Park mit jahrhundertealten Bäumen umgeben.
    In eleganter Jagdkleidung saßen sie auf bequemen grünen Ledersesseln im Arbeitszimmer des Hausherrn. Bücher über Bücher an den Wänden, fast alle alt, viele davon wissenschaftlicher Natur. Sie hatten gerade die Nachrichten aus Florenz besprochen, und nicht nur die »offiziellen« aus dem Radio.
    Die Sonnenstrahlen fielen durch die halb geschlossenen Fensterläden und inszenierten ein Spiel aus Licht und Schatten auf den unbewegten Gesichtern der Anwesenden.
    Sir George Holley, eine hochgewachsene Gestalt mit weißen Haaren, stellte seine Teetasse ab. Alle Augen waren auf ihn gerichtet.
    »Morgen werden die Aktien an der Piazza Affari gekauft, ich habe die Bestätigung erhalten, aber für die nähere Zukunft würde ich zum Abwarten raten. Der Markt ist nicht stabil …«
    Die anderen nickten. Es entstand eine Pause.
    Sir George führte erneut seine Tasse an die Lippen, und seine Gäste taten es ihm gleich. »Bezüglich gewisser anderer Angelegenheiten sind unsere Freunde in Italien sehr aktiv und recht optimistisch. Man hat mir versichert, dass sie die richtigen Kanäle haben, vertrauliche Kanäle. Ich werde ständig über den Stand der Dinge informiert, und die Situation scheint mir unter Kontrolle zu sein.«
    »George, ich bin ganz deiner Ansicht. Wir sind zuversichtlich, aber vielleicht sollten sie doch noch ein wenig mehr tun … Wir dürfen uns nicht den geringsten Fehler erlauben, und mir scheint, dass bereits einer gemacht wurde …«
    Wer da in nicht ganz flüssigem Englisch gesprochen hatte, war der jüngste der Gäste, auch er groß und mit feinen, wiegemeißelt wirkenden, aristokratischen Gesichtszügen. In diesem Umfeld war er ein reicher, angesehener Investor mit unbegrenztem Kapital, der sich – zumindest dem Anschein nach – vollkommen legalen Finanzgeschäften widmete. Doch in einem anderen, fernen Teil der Welt kannte man ihn als den größten Drogenhändler, der in den letzten Jahrzehnten auf der Bildfläche des organisierten Verbrechens erschienen war. Ein Boss, der versierte und vor allem über jeden Verdacht erhabene Geschäftspartner brauchte, um seine illegalen Gewinne zwecks Geldwäsche zu reinvestieren.
    Die anderen pflichteten ihm bei. Sie leerten ihre Tassen.
    »Und nun sollten wir unser nächstes Treffen vereinbaren«, sagte der Hausherr. Da kündigte ein diskretes Klopfen an der Tür den Eintritt eines livrierten Dieners an.
    »Sir George, draußen ist alles bereit«, verkündete dieser. Auf der Pendeluhr an der Wand war es acht Uhr zweiundzwanzig.
    Zeit aufzubrechen.
    Sie erhoben sich.
    Es erwartete sie die Fuchsjagd, die für sie eine natürliche Notwendigkeit wie Essen und Atmen war.
    Sie setzten ihre schwarzen

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