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Schwarze Rosen

Schwarze Rosen

Titel: Schwarze Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Giuttari
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offiziell an den Ermittlungen beteiligt werden müssen, daran führte kein Weg vorbei.
    80
    Unterdessen hatte Sergi mit einigen Männern, darunter sein unvermeidlicher Partner Ricci, die bewaldete Gegend auf der Höhe von Sesto Fiorentino durchforstet.
    Neben der Untersuchung zu der Leichenschändung in den Cappelle, die er nicht vernachlässigen sollte, hatte der Commissario ihn damit beauftragt, weiter nach eventuellen Zeugen zu forschen. Zeugen, von denen sie entscheidende Hinweise zur Identifizierung der Teufelsanbeter erhalten konnten, die in dem Gebiet um die kleine Kirche aktiv waren.
    An diesem Morgen hatten sie Posten auf einer Anhöhe bezogen und endlich etwas Interessantes entdeckt. Sie setzten ihre Ferngläser gar nicht mehr ab.
    »Bis jetzt habe ich vier gezählt«, sagte Ricci.
    »Ich auch, Pino.«
    »Diese Hütte muss so etwas wie ihr Stützpunkt sein.«
    Hatten sie tatsächlich den Schlupfwinkel der Heavy-Metal-Satanisten gefunden?
    In Luftlinie lag das Haus nur etwa einen Kilometer von der Kapelle entfernt, und es war gut zwischen Bäumen getarnt. Vielleicht ein alter Heuschober, der schon lange aufgegeben worden war.
    »Wäre nicht gut, die Hütte gleich zu durchsuchen, oder, Ispettore? Was meinen Sie?«
    »Nein, wir sollten nichts überstürzen. So etwas braucht Geduld, wie du weißt. Wir müssen erst mehr erfahren und uns ein Bild machen, dann statten wir ihnen einen Besuch ab.«
    »Wie Sie befehlen, Chef.«
    Sie blickten wieder schweigend durch ihre Ferngläser.
    81
    Nein, sie hatte ihre Aussage nicht zurückgezogen.
    Die junge Russin hatte ihre verständliche Verzagtheit überwunden und die Kriminalbeamtin ihrer Mithilfe versichert. Anschließend hatte sie ihr das Haus des Bosses der illegalen Straßenhändler gezeigt.
    Inzwischen war es kurz vor sechs Uhr abends, und sie bereitete sich darauf vor, das Präsidium zu verlassen, um zusammen mit einigen Landsleuten zum römischen Flughafen Fiumicino überführt zu werden und eine Maschine nach Moskau zu besteigen.
    »Denk daran, Karina, wenn es Probleme gibt, ruf mich sofort an!«, schärfte ihr Teresa ein, solange sie noch allein im Büro waren, und drückte ihr einen Zettel mit der Nummer der Zentrale und ihrer Handynummer in die Hand.
    Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht der jungen Frau, es war das erste Mal. Dann steckte sie den Zettel in eine Plastiktüte mit dem Logo des Supermarktes Esselunga, in die sie schon ihre paar wenigen Habseligkeiten gepackt hatte, und umarmte die Beamtin gerührt. »Danke«, murmelte sie,wobei ihr Akzent im Gefühlsüberschwang stärker hervortrat.
    Eine uniformierte Polizistin holte sie ab, um sie zu dem Bus zu bringen. Teresa blickte ihr vom Fenster aus nach, bis das Fahrzeug außer Sicht war.
    Als auch der letzte Migrant ohne Aufenthaltserlaubnis das Präsidium verlassen hatte, zog Ferrara zusammen mit Ciuffi die Bilanz der Aktion. Insgesamt waren achtundsiebzig Personen in ihre Heimatländer rückgeführt worden, von denen die meisten verdächtig waren, mit Drogen zu handeln oder gefälschte Markenware zu verkaufen. In einer aus diesem Anlass anberaumten Pressekonferenz würden den Journalisten später die Einzelheiten erklärt werden.
    Vor der geplanten nächtlichen Aktion gönnten sie sich eine kleine Pause.
    Sergi ging ihr voraus und betrat die nahe beim Präsidium gelegene Stamm-Trattoria der Polizisten in der Via San Gallo. Sie setzten sich einander gegenüber an einen Ecktisch. Der Inhaber hatte den Ispettore sogleich erkannt und sie zu diesem Tisch geführt, der am weitesten vom Eingang entfernt und der ruhigste war.
    Jetzt warteten sie auf den Kellner.
    Teresa Micalizi strahlte. Sie würde auch diese Nacht wieder arbeiten, doch das machte ihr überhaupt nichts aus.
    Sergi dagegen wirkte nachdenklich, seit er aus Sesto Fiorentino zurückgekehrt war. »Haben Sie Ihren Freund zurückgerufen, Dottoressa?«, fragte er, um an ihr voriges Gespräch anzuknüpfen
    Sie zuckte zusammen. »Freund? Ach, das ist nur ein Kollege. Nein, ich habe ihn noch nicht angerufen, und es ist mir,ehrlich gesagt, auch total entfallen bei all der Arbeit, die wir hatten.«
    Sie bestellten ein großes Beefsteak für zwei mit Ofenkartoffeln als Beilage. Zu trinken orderten sie von dem roten Hauswein.
    »Ich kann es kaum erwarten, später im Einsatz zu sein. Ciuffi hat eine Reihe von Kontrollen und Hausdurchsuchungen bei den illegalen Einwanderern organisiert«, bemerkte Teresa.
    »Da werdet ihr genug für die ganze Nacht zu tun

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