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Schwarze Rosen

Schwarze Rosen

Titel: Schwarze Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Giuttari
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haben, und ich bin sicher, es wird sehr interessant für Sie werden. Sie bekommen sozusagen Gelegenheit, im Feld zu lernen. Florenz ist ein ideales Trainingslager, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Ich kann es kaum erwarten«, wiederholte sie mit leuchtenden Augen, in denen auch eine mit Neid gemischte Bewunderung für den erfahreneren Kollegen stand.
    Der Kellner kam und schenkte ihnen Wein ein.
    »Auf Ihre Karriere, möge sie glänzend sein!«, toastete Sergi, und sie stießen miteinander an. Nachdem er getrunken hatte, tupfte er sich mit der Papierserviette den Bart ab.
    »Mir ist klar, dass ich einige persönliche Opfer dafür werde bringen müssen«, bemerkte Teresa. »Mein Vater war auch bei der Polizei. Er führte den alten Dienstgrad eines Maresciallo.«
    »Ach, ja? Und wo war er stationiert?«
    »In verschiedenen Städten. Deshalb mussten wir ständig umziehen. Die letzten Jahre war er in Mailand, wo …« Teresa zögerte.
    »Wo?«, hakte Sergi nach.
    »Nichts.« Sie sah auf einmal traurig aus.
    »Ist etwas passiert?«
    »Verbrecher, brutale Raubmörder, haben ihn bei einer Schießerei getötet.«
    »Das tut mir leid. Ich bin auch schon einmal in so etwas hineingeraten und trage noch die Spuren davon unter diesem Bart. Eine dicke Narbe, die nicht mehr weggeht.«
    Sergi versank wieder in Grübeleien. Er wollte ihr gerade erzählen, dass er ebenfalls aus einer Polizistenfamilie stammte, wurde aber von der Ankunft des Kellners mit der Platte, auf der das schon in Scheiben geschnittene Beefsteak angerichtet war, davon abgehalten.
    Sie widmeten sich mit Genuss dieser Köstlichkeit.
    Als die Rechnung kam, bestand Teresa darauf zu bezahlen. »Sie erinnern sich, Ispettore, ich stehe in Ihrer Schuld.«
    »Ja, aber nur für eine Pizza! Die holen wir ein andermal nach, jetzt teilen wir uns die Rechnung.«
    Als Teresa das Geld aus ihrem Portemonnaie nahm, erspähte Sergi das Foto eines älteren Mannes mit stattlichem Schnurrbart und in der Uniform eines Maresciallo darin. Der Vater.
    Ihr dagegen fiel auf, dass der Geldbeutel des Kollegen prall gefüllt war. Er muss noch andere Einkünfte haben, vielleicht von der Familie her, spekulierte sie.
    82
    Bevor er nach Hause ging, rief der Commissario Venturi und Sergi zu sich.
    »Was hast du bei der Nazione herausbekommen?«, fragte er Venturi.
    »Nicht mehr als das, was schon in dem Brief stand, abgesehen von einer Beschreibung der Stimme. Sie hörte sich metallisch an, fand die Telefonistin.«
    »Wurde der Anruf auf Band aufgenommen?«
    »Nein. Sie meinten, dass sie bei der Zeitung unmöglich all die Anrufe von Verrückten und Spinnern aufzeichnen können, haben mir aber versichert, dass sie sie von heute an aufnehmen werden, für den Fall, dass sich dieser spezielle Unbekannte wieder meldet.«
    »Und das Kürzel? Lautet es tatsächlich so?«
    »Ja. Sie ist sich ganz sicher. Nach den ersten Worten hat sie gleich mitgeschrieben und weiß es daher noch genau.«
    »Gut. Schreib einen ausführlichen Dienstbericht darüber und leite eine Kopie an das DIGOS weiter!«
    »Das DIGOS?« Venturi wechselte einen schnellen Blick mit Sergi.
    »Ja. Sie werden an dem Fall mitarbeiten.«
    »Jetzt sagen Sie bloß, die Kugeln waren wirklich markiert!«
    »Das waren sie allerdings.«
    Venturi schüttelte ungläubig den Kopf. Nun war Sergi an der Reihe. »Chef, ich habe Ihnen die Liste mit den Angestellten der Cappelle del Commiato und denen des Krankenhauses, die Zugang dazu hatten, mitgebracht«, sagte er und gab Ferrara die Blätter, die er in der Hand gehalten hatte. Es war eine lange Aufstellung mit lauter Unbekannten, abgesehen von Gustavo Lassotti, dem Leiter des gerichtsmedizinischen Instituts, und seinen Mitarbeitern.
    »Gut, ich möchte alles über diese Personen wissen, was wir in den Archiven haben, vor allem, ob sie schon einmal straffällig geworden sind«, ordnete Ferrara an.
    »Wird gemacht.«
    »Jetzt hör gut zu, darüber mache ich mir schon seit ein paar Tagen Gedanken.«
    »Ja, Chef?«
    »Ich möchte ausschließen, dass es einen geheimen, unterirdischen Gang gibt, der von den Cappelle abgeht und irgendwo auf dem Land endet oder zum nahen Krankenhaus führt. Das würde nämlich erklären, warum niemand etwas gesehen hat.«
    »Ich werde das nachprüfen«, versprach Sergi etwas verdutzt.
    »Andernfalls müsste man in Betracht ziehen, dass der Eindringling einen Schlüssel benutzt hat, da nirgends Spuren eines Einbruchs gefunden wurden.«
    »Und dieses Paar, das schon drin

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