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Schwarze Rosen

Schwarze Rosen

Titel: Schwarze Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Giuttari
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Gespräch, nur ein paar Sekunden lang. Wir müssen diese Person vollständig identifizieren.«
    »Wird erledigt. Aber vielleicht wäre es auch angebracht, die Überprüfung auf die vorhergehenden Tage auszudehnen, Chef, wenigstens eine Woche vorher, um festzustellen, ob eine von diesen zwölf Nummern noch einmal auftaucht«, schlug Venturi vor, dem man nie sorgfältig genug sein konnte.
    »Gute Idee! Und wenn wir schon dabei sind, sollten wir auch den gesamten Sonntag und den Montag abgleichen. Man weiß schließlich nie«, antwortete Ferrara. Etwas sagte ihm, dass sie hier auf dem richtigen Weg waren.
    »Ich beantrage gleich die Genehmigung bei der Staatsanwaltschaft.« Der Ispettore lächelte und ging.
    Ob das wirklich eine Spur war? Ja, sagte ihm sein Gefühl.
    Immerhin etwas, dieser Anruf, wenn auch nicht genug.
    92
    An diesem Abend war der Commissario zum Essen verabredet.
    Massimo Verga hatte das Treffen organisiert, um ihm seinen Kunden, den Esoterik-Experten Padre Giulio Torre, vorzustellen.
    Der Pater war jung und hatte ein klares, offenes Gesicht. Eine interessante Persönlichkeit, dem ersten Eindruck nach zu urteilen, und so ganz anders als die konservativen Priester, die Ferrara damals in seiner Pfarrgemeinde im heimatlichen Catania gekannt hatte.
    Sie wählten das Il Latini in der Via dei Palchetti, eines der ältesten Restaurants von Florenz, in dem man noch die typischen Gerichte der toskanischen Küche genießen konnte. Der Commissario war dort bekannt, und der Inhaber wusste,dass größte Diskretion angebracht war, wenn Ferrara mit einem Gast zu ihm kam. Daher wies er ihm, wenn er anrief, um zu reservieren, immer einen Tisch in einer Ecke des weniger vollen hinteren Raumes zu oder oben im ersten Stock, wo man noch mehr für sich war.
    »Sind Sie schon einmal hier gewesen, Padre?«, fragte Ferrara, während sie in dem halb leeren oberen Gastraum die Speisekarte studierten. Von der Decke hingen rohe Schinken, ausschließlich aus der Toskana, und es duftete köstlich nach bodenständiger Küche.
    »Ja, schon mehrmals, Commissario. Es ist eines meiner Lieblingslokale.« Ein verschmitztes Lächeln erschien auf dem pausbäckigen Gesicht des Geistlichen.
    »Gut, dann brauche ich Ihnen ja nicht zu raten, was Sie am besten nehmen.«
    Padre Torre nickte.
    »Er weiß genau, was man hier essen muss«, mischte sich Massimo ein.
    Sie bestellten direkt beim Chef, dem Sohn des alten Latini, der trotz seines fortgeschrittenen Alters noch sehr munter war und es sich nicht nehmen ließ, morgens in aller Frühe persönlich frische Produkte auf dem Land einzukaufen. Ein Wirt alter Schule, der seine Gäste ausgesprochen herzlich, ja beinahe väterlich behandelte.
    Während sie auf das Essen warteten, nahm Ferrara das Gesprächsthema wieder auf, das ihm unter den Nägeln brannte. Massimo schien der Unterhaltung etwas geistesabwesend zu folgen.
    »Zufälle gibt es zwar, und nicht nur in Romanen, aber ich neige dazu, sie mit großer Skepsis zu betrachten, was eine Berufskrankheit sein mag. So oder so haben wir in unserem Fall zu viele Zufälle. Wie ich Ihnen ja schon andeutete, ist esin den vergangenen Tagen zu drei Verbrechen gekommen, denen allen etwas gemeinsam zu sein scheint. Nur das vierte, der Mord an dem Migranten, ist nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen ein separater Fall, möglicherweise mit einem rassistischen Motiv«, sagte Ferrara. Von seinem Tischgenossen aufgefordert, beschrieb er die Taten genauer.
    Den Schnitt in der Aufbahrungshalle.
    Den Mord an Giovanna Innocenti.
    Die Tötung der verbrannten Frau, vermutlich im Rahmen einer schwarzen Messe oder eines ähnlichen Rituals.
    »Diese letzte Tat hat einen eindeutig satanistischen Hintergrund. Das wurde uns jedenfalls von zuverlässiger Seite versichert«, schloss er.
    Padre Torre war seiner Darlegung aufmerksam gefolgt und hatte ihn mehrmals anerkennend angesehen. »Ich stimme mit Ihnen überein, Commissario, dieses letzte Verbrechen trägt die typischen Züge des Satanismus. Leider gibt es immer wieder Menschen, die dem Bösen huldigen, auch in extremster Form. Ich habe mich während meines Theologiestudiums auf Dämonologie spezialisiert und mich mit solchen Phänomenen eingehend beschäftigt. Ich habe auch ein paar Bücher darüber geschrieben.«
    »Ah, interessant.«
    »Wenn Sie möchten, lasse ich Ihnen einige meiner Veröffentlichungen zukommen, die sich mit dem Satanismus und den Praktiken bestimmter Sekten in unserem Land befassen. Ich werde

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