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Schwarze Schilde

Schwarze Schilde

Titel: Schwarze Schilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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tapferen Kriegern besteht. Werden diese Krieger jedoch geordnet und dann klug geführt, wie es bei Gasam der Fall ist, entsteht eine mächtige Armee, auch wenn die Zahl der Kämpfer gering ist. Bis ich Dir zur Hilfe eile, solltest Du Deine Soldaten in den Festungen lassen. Die Insulaner verstehen sich nicht auf Belagerungen.
    Ich habe eine Häuptlingsversammlung einberufen, um die Beteiligung am Feldzug gegen Gasam bekannt zu geben. Wir werden darüber sprechen, aber niemand wird sich meiner Entscheidung widersetzen. Die jungen Krieger sehnen sich nach Abenteuern, und unser Land ist gesichert. Die Bedingungen für unsere Hilfestellung haben Zeit bis zu unserer Ankunft in Neva, aber Du wirst verstehen, dass meine Krieger wohlhabend in ihre Heimat zurückkehren müssen, damit die Unterhäuptlinge sich auch in Zukunft mit solchen Bündnissen einverstanden erklären.
    Ich kann Dir wenigstens fünftausend berittene Bogenschützen anbieten. Das hört sich vielleicht nicht nach einer großen Armee an, aber ich verspreche Dir, dass sie sich auf dem Schlachtfeld als so fähig erweisen, als handele es sich um eine weitaus größere Truppe. Wir werden sobald wie möglich aufbrechen. Ich erwarte folgendes von Dir: Bereite Landkarten und Briefe vor, und schicke sie mir durch deine Boten. Ich benötige zwei ausgearbeitete Wegstrecken: Eine im Norden, durch Omia, entlang der üblichen Handelsstraßen, und eine im Süden, falls die Gebirgspässe durch Schnee versperrt sind. Ich benötige die Briefe für die Herrscher der Länder, die mir sichere Durchreise für meine Männer gewähren. Ich weiß, dass Choula ausführliche Beschreibungen der Gebiete besitzt, die wir durchqueren müssen, und sie wären für mich von großer Hilfe.
    Ich schicke Dir meine Antwort durch den gleichen Boten, der mir Dein Schreiben überbrachte. Sei meiner Unterstützung versichert. Ich treffe mit meinen Bogenschützen sobald als möglich ein. Noch einmal beschwöre ich Dich: Lasse es nicht auf eine offene Schlacht gegen Gasam ankommen. Meine Truppe könnte den Unterschied ausmachen, der zwischen einem glorreichen Sieg und einer schmählichen Niederlage liegt.
     
    Ich verbleibe Dein Dir überaus gewogener Freund,
    König Hael der Steppe.
     
    Er rollte das Pergament zusammen und versiegelte es. Vielleicht, dachte er, war ich zu offen. Auf jeden Fall hatte er wenig getan, um Pashirs königlichen Stolz zu schonen. Nun, die diplomatischen Umgangsformen der alten zivilisierten Reiche waren ihm fremd. Sie erschienen ihm bestenfalls unaufrichtig. Und wenn sie von einem Mann wie Hael kamen, würden sie sich wie Hohn anhören. Er steckte das Schreiben in den Kupferbehälter und ließ den Boten kommen.
    »Wie lange brauchst du, um diese Botschaft nach Neva zu bringen?« erkundigte er sich, als er dem Mann den Behälter reichte.
    »Das hängt von dem Zustand des Passes ab. Aber in knapp zwei Wochen müsste ich es geschafft haben.«
    »So schnell! Als ich vor Jahren mit einer Karawane hierher kam, dauerte es Monate!«
    »Wenn ich das Gebirge überquert habe, bin ich in Omia. Unsere Könige vereinbarten, dass Boten beider Länder die jeweiligen Raststätten aufsuchen können, um frische Cabos zu erhalten. Auf diese Weise kann man die Reise wie im Fluge hinter sich bringen.«
    Hael nickte. »Derartige Raststätten werde ich auch entlang der Hauptstraßen meines Reiches einrichten lassen. Der Gedanke, auf diese Weise schnell mit anderen Königen in Verbindung treten zu können, gefällt mir ausgesprochen gut. Vielleicht wird deine nächste Reise hierher nicht mehr so anstrengend wie die letzte sein.« Er schüttelte die Hand des Nevaners. »Mögen die Geister deinen Ritt beschleunigen und die Pässe frei vom Schnee sein.«
     
    Die Häuptlingsversammlung wurde in einem festen Lager am Fuße der Hügel, am Nordrand der Steppe abgehalten. Da man sich dort weder im Grasland noch im Wald befand, konnten Matwas und Amsi einander begegnen, ohne sich im Nachteil zu fühlen. Das Lager war eines von Haels zahlreichen Gestüten, wo seine Hirten sich um die Vermehrung der wertvollen Cabos kümmerten und Versuche unternahmen, die Zucht zu verbessern, um immer größere, schnellere, kräftigere und ausdauerndere Tiere zu erhalten. Für die Matwas standen etliche Hütten bereit, während die Amsi ihre Zelte mitbrachten. Die Versammlung fand im Freien statt, wenngleich man eine lang gestreckte Hütte geräumt und gesäubert hatte, falls sie Schutz vor dem Wetter suchen mussten.
    Fünf

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