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Schwarze Schilde

Schwarze Schilde

Titel: Schwarze Schilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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sich zu kämpfen und zu planen lohnte. Jetzt begriff sie, was Gasam beflügelte.
     
    Es herrschte wunderbares Segelwetter. Auf jedem Dach und jedem Turm der Stadt hingen Flaggen, die im Wind flatterten. Rauchwolken stiegen aus den Tempeln empor, wo besondere Opfer abgehalten wurden, um den Sieg und die Sicherheit der Flotte zu gewährleisten. Gongschläge hallten durch die Stadt, und an der Küste spielten zahlreiche Musikkapellen auf Hörnern und Trommeln. Wie ein Echo hallte von den Schiffen Trommel- und Trompetenklang herüber.
    Die ganze Stadt und der größte Teil der Landbevölkerung aus der unmittelbaren Umgebung Kasins war auf den Beinen und hatte sich am Kai versammelt, um die Flotte zu verabschieden, die nach Norden segeln wollte, um die Ehre des Reiches wiederherzustellen. Gesänge und laute Gebete beschworen den Meergott und die Winde. Ein schnell errichteter Jahrmarkt erstreckte sich entlang der Küste, auf dem Händler, Huren und Gaukler Geschäfte machten, mit denen sonst um diese Jahreszeit noch nicht zu rechnen war. Die unzähligen Huren trafen etliche Verabredungen für den Abend. Als laute Trommelschläge an Bord des Flaggschiffes ertönten, legte sich Stille über den Hafen.
    An den Seiten des riesigen Schiffes glitten auf drei übereinander liegenden Ebenen Ruder heraus, die an die Beine eines Tausendfüßlers erinnerten: Die oberste Reihe lag auf den Dollen, die beiden tiefer gelegenen ragten durch Öffnungen in der Bordwand. Auch die Ruder der übrigen Schiffe wurden sichtbar. Langsam und gravitätisch setzte sich die Kriegsdrache in Bewegung und hielt auf den Hafenausgang zu. Ein Schiff nach dem anderen folgte der Galeere. Zuerst kamen die mit drei Ruderbänken, dann jene mit zweien und schließlich die kleineren Kutter, die nur eine einzige Ruderbank an Deck besaßen. Den Schluss bildete die Mondschein.
    Die Tender und Begleitboote würden erst im Laufe des Tages und ohne Feierlichkeiten vom Handelshafen ablegen. Diesmal würde es sich um außergewöhnlich viele handeln, da die Flotte sich auf eine Blockade einrichtete und vielleicht etliche Wochen auf See verbringen musste, ehe die eigentliche Schlacht begann.
    Als alle Schiffe vor dem Hafen versammelt waren, wurden die riesigen dreieckigen rotweiß gestreiften Segel der Kriegsdrache aufgezogen. Die restlichen Schiffe setzten die weißen oder braunen Segel, und die Zuschauer an Land beobachteten, wie sich auch die rotweißen Segel der Mondschein im Wind blähten. Allmählich gewann die Flotte an Geschwindigkeit, und die Menschen am Kai brachen in nicht enden wollenden Jubel aus.
    Shazad lehnte sich in ihrem Stuhl unter dem mit Goldfäden durchwirkten Sonnensegel zurück und entspannte sich zum ersten Mal seit Wochen. Sie hatte getan, was in ihrer Macht stand und wollte die Reise genießen. Sie hatte nur eine einzige Leibsklavin mitgenommen, und das Mädchen hockte neben ihr und kümmerte sich um das Tablett mit der kleinen Zwischenmahlzeit und einen Krug mit eiskaltem Wein. Shazad hatte mehrere hundert Pfund Eis aus dem königlichen Eislagerhaus als Ballast mitgenommen. Sie beabsichtigte nicht, auf jegliche Annehmlichkeit der Zivilisation zu verzichten.
    Sie ließ den Blick über die Ruderer schweifen, die sich jetzt, da das Schiff die Segel gesetzt hatte, an Deck aufhielten. Es handelte sich um außergewöhnlich gutaussehende Männer, die den verschiedensten Völkern und Rassen angehörten. Alle möglichen Haar-, Augen-  und Hautfarben waren vertreten. Als sie ruderten, hatte Shazad die Vollkommenheit der Muskeln unter der glänzenden Haut bewundert und den angenehmen Geruch des Faustnußöls, das die Männer gemäß ihren Befehlen an jedem Morgen auftragen mussten, vermischt mit Schweiß, genossen. Sie überlegte, ob sie einen von ihnen als Gefährten für die kommende Nacht auswählen sollte und bemerkte mit Staunen, wie wenig sie der Gedanke erregte.
    Sie dachte nach. War es wirklich schon Wochen, nein, Monate her, dass sie einen Mann in ihrem Bett gehabt hatte? Seit der Schlacht gegen die Barbaren nicht mehr. Und sie hatte überhaupt nichts vermisst! Das war erstaunlich. Tatsächlich hatte sie sich seitdem nur für einen einzigen Mann interessiert: für Gasam.
    Sie streckte die mit Ringen und Armbändern geschmückte Hand aus, und die Sklavin reichte ihr einen Kelch mit Wein. Das Mädchen war eine ausgezeichnete Leibsklavin. Von Geburt an stumm, bemerkte sie jedes Zeichen ihrer Herrin mit erstaunlicher Schnelligkeit. Sie war eine gute

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