Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Schilde

Schwarze Schilde

Titel: Schwarze Schilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
fehlen ihm gute Bogenschützen, wie meine Krieger es sind. Wir eilen ihm zur Hilfe.«
    »Ein Krieg!« rief Joz begeistert. »Kann man da rauben und plündern?«
    »Selbstverständlich«, versicherte Hael. »Die zivilisierten Königreiche tun so, als ginge es bei ihnen anders zu, aber in Wirklichkeit stimmt das nicht. Sie gehen nur ein wenig geordneter vor. Möchtet ihr uns nicht begleiten? Ich bin sicher, mein Bruderkönig, Pashir von Neva, würde so … . so ungewöhnliche Verbündete zu schätzen wissen. Außerdem kann ich euch versichern, dass die Menschen, gegen die wir kämpfen, vor Angst erstarren, wenn sie Krieger auf sich zustürmen sehen, die auf Mordvögeln reiten. Jedenfalls würden sie eure Reittiere auf den ersten Blick dafür halten.«
    Joz seufzte. »Leider ist das nicht möglich, mein Freund. Unsere Vögel verlassen ihre Wüstenheimat nicht. Schon oft wollten wir mit ihnen in den Dschungel im Süden eindringen oder die Bauern im Osten überfallen, aber sie werden unmutig und bockig, wenn sie außerhalb der Wüste sind, und wir müssen wieder umkehren. Ihre Geister leben hier. Aber dennoch vielen Dank für die freundliche Einladung.« Er starrte in die Ferne, als erinnere er sich schöner Zeiten mit Raubzügen und Morden.
    »Wie schade«, sagte Hael. Jetzt, da sie einander näher kamen, war es an der Zeit, das Geschäftliche zu regeln. »Damit wir Neva rechtzeitig erreichen, wäre es uns eine große Hilfe, mit kundigen Führern durch die Wüste zu ziehen. Ich kenne nur geschriebene Berichte über dieses Land, die uralt und zweifelhaft sind.«
    Joz nickte. »Das wäre klug. Nur die Einheimischen wissen, wo sich die Wasserstellen befinden, und die vielen Menschen und Tiere brauchen täglich eine große Menge Wasser.«
    »Das stimmt. Außerdem würde es viel Zeit sparen, wenn jemand vor uns herzöge und den Städten und Völkern erzählte, dass wir in friedlicher Absicht kommen und unter Umständen Vorräte kaufen wollen.«
    Wieder nickte Joz und strich sich über das Kinn. Er hatte den Schal, der das Gesicht verhüllte, ein wenig heruntergezogen, um besser essen zu können, und darunter kam ein schmales dunkles Gesicht zum Vorschein. Das Kinn zierte ein kleiner dreieckiger Bart mit leuchtend roten Haaren.
    »Das ist vernünftig. In unserer Begleitung werden euch die Menschen hier nicht feindselig gegenübertreten. Alle fürchten die Webbas.«
    Hael unterließ die Bemerkung, dass jeder, der sich schon vor fünfzig auf Vögeln sitzenden Männern fürchtete, bestimmt nicht einfach sechstausend Caboreiter angreifen würde.
    »Dann haben wir nichts zu befürchten«, sagte er stattdessen. »Also werdet ihr uns begleiten?«
    »Nun, wir müssen zu unserem Volk zurück, das weit im Süden lebt, und es wäre recht angenehm, ein Stück des Weges mit euch zu ziehen. Aber …« Er legte eine kunstvolle Pause ein. »Wir wollten eigentlich noch ein wenig länger in diesem Teil des Landes auf die Jagd gehen, denn hier gibt es Wild im Überfluss.«
    »Ihr müsst euch nicht übereilt entscheiden«, erklärte Hael. »Wir haben diesen wunderschönen Abend an diesem Gewässer noch vor uns, das die gütige Göttin euren Vorfahren schenkte. Aber jetzt möchte ich euch endlich meine Geschenke überreichen, die euch hoffentlich gefallen werden.«
    Auf seinen Befehl hin trugen die Krieger etliche Packtaschen herbei. Hael durchsuchte sie gründlich und wählte ein paar kunstvoll gearbeitete Schmuckstücke aus Silber und etliche Rollen Kupferdraht aus. Er hatte auch Münzen mitgenommen, wollte sie aber aufbewahren, bis sie in zivilisiertere Regionen kamen, denn Metall wurde dort überall hoch geschätzt. Joz nahm die Geschenke entgegen, als handele es sich um reine Höflichkeitsgaben für die Benutzung der Oase, und er zeige lediglich sein gutes Benehmen, wenn er sie annahm und dem Spender dafür dankte. Doch am nächsten Morgen begleiteten die fünfzig Vogelreiter König Haels Armee nach Süden.

 
KAPITEL ZEHN
     
    A ls Prinzessin Shazad die Mondschein betrat, verneigten sich der Kapitän, die Besatzung und die Offiziere tief vor ihr. Wie immer, wenn sie die Docks betrat, trug sie Reitkleidung, da sich diese am besten für ihr neues, geschäftiges Leben eignete. Es gab keine Uniform für Frauen, und sie fürchtete, albern auszusehen, wenn sie eine tragen würde. Jetzt, da sie den Respekt dieser Männer errungen hatte, wollte sie nicht Gefahr laufen, sich lächerlich zu machen.
    Die Mondschein war ihr eigenes Schiff, ein

Weitere Kostenlose Bücher