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Schwarze Schilde

Schwarze Schilde

Titel: Schwarze Schilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Bauern? Was kann ein Krieger schon mit Bauern besprechen wollen? Er nimmt ihnen ihre Habe ab und reitet davon!«
    »Eine Bruyobesprechung«, erklärte Hael. Er prägte sich sämtliche landschaftlichen Merkmale ein, seitdem sie den Verbotenen Krater verlassen hatten, um ihn auf Anhieb wieder zu finden. Die Bauern hier konnten wahrscheinlich als Arbeiter dienen, deren er bedurfte. Sie waren bereit, harte Arbeit zu leisten – im Gegensatz zu Kriegern – und sie wohnten in der Nähe des Kraters und nicht so weit entfernt wie die Menschen seines eigenen Landes, die an körperliche Anstrengungen gewöhnt waren, wie zum Beispiel die Byallas.
    Die Geheimhaltung mochte sich als schwierig erweisen, und er dachte unablässig über eine Lösung dieses Problems nach. Er konnte die Arbeiter am Rande der Wüste aufsammeln und sie auf Umwegen und vielleicht sogar mit verbundenen Augen zum Krater führen. Dort konnten sie ein paar Monate bleiben und zurückkehren, ohne zu erfahren, wo sie sich aufgehalten hatten. Nahrung, Wasser und andere Vorräte konnten durch Karawanen geliefert werden, die auf dem Rückweg die gewonnenen Metalle in die Steppe brachten. Dafür benötigte er gute, wüstenerfahrene Nusks. Cabos waren viel zu wertvoll, um als Packtiere zu dienen. Am besten wäre es, Schmiedefeuer entlang des Kraterrandes zu errichten, um den Stahl in leicht transportierbare Barren zu schmelzen. Doch er wusste nicht, woher sie ausreichend Brennmaterial für dieses Vorgehen nehmen sollten.
    Außerdem ergab sich die Schwierigkeit, den Stahl aus dem Zement zu befreien. Es würde schier übernatürliche Kraft erfordern, das Gestein zu zertrümmern. Dann fiel ihm eine Lösung ein: Man musste an Ort und Stelle eine Schmiede errichten und aus dem ersten Stahl Werkzeuge herstellen. Dafür würde Brennmaterial zu beschaffen sein. Wenn die Arbeiter Hämmer, Spitzhacken und Meißel aus Stahl besaßen, würde die Arbeit schnell vonstatten gehen. Dieser Gedanke war ungewöhnlich. Wer kam schon darauf, kostbaren Stahl für Werkzeuge zu verwenden? Stahl blieb den Waffen ranghoher Krieger vorbehalten. Nur Goldschmiede benutzten Stahlwerkzeuge, die jedoch winzig klein waren. Wenn das Metallvorkommen des Kraters irgendwann erschöpft war, konnte man die Werkzeuge in Waffen umwandeln. Hael war ganz in angenehme Gedanken versunken, als die Schluchtbewohner auftauchten.
    »Buckler!« sagte Joz. Er deutete zu einem Hügel hinüber, wo Hael in weiter Ferne winzige Punkte sah, die sich als Menschen und Reittiere entpuppten. Sie standen reglos und abwartend da.
    »Wer ist das.?« wollte Hael wissen.
    »Schluchtbewohner«, erklärte Joz. Er hörte sich weder ängstlich noch erfreut an. »Sie werden wissen wollen, wer du bist und was ihr hier wollt.«
    »Das ist verständlich«, antwortete Hael. »Jeder, der mein Land in Begleitung von sechstausend Reitern betritt, schuldet mir eine Erklärung. Ich denke, wir werden uns schon einig werden.«
    Joz schüttelte den Kopf. »Es sind mächtige Magier. Böse.« Dann erhellte sich seine Miene. »Aber du hast keine Angst vor Zauberei, nicht wahr? Der Mann, der es wagte, den Verbotenen Krater zu betreten – und dem die Götter dabei lächelnd zusahen! Doch, ich glaube, du wirst mit ihnen umgehen können. Aber wir werden uns jetzt von euch trennen. Die Schluchtbewohner und die Webbas vertragen sich nicht sehr gut. Wir werden wieder nach Südosten reisen. Unser Volk wird sich über deine Geschenke freuen. Sie werden kaum erwarten können, dich kennen zu lernen, wenn ihr auf diesem Wege zurückkehrt.«
    »Möge auf alle Zeiten Friede zwischen deinem und meinem Volk herrschen«, sagte Hael und schüttelte Joz die Hand. Nach einem ausgiebigen Abschied ritten die Webbas davon und waren schon bald nicht mehr zu sehen. Nur die Spuren der Vögel blieben auf dem staubigen Boden zurück.
    Hael setzte die Reise fort. Die Buckler und ihre Reiter wurden immer deutlicher sichtbar, je näher sie dem Hügel kamen. Buckler waren hässliche Tiere, hochbeinig und ungelenk, mit langen gebogenen Hälsen und keilförmigen Köpfen, die vier winzige Hornstümpfe zierten. Aus der Oberlippe ragten Stoßzähne mit abgerundeten Spitzen, die sieben oder acht Zoll lang waren. Ihren Namen hatten die Tiere von der unterschiedlichen Anzahl von Buckeln auf dem Rücken, in denen sie Fett lagerten. Die Haut wurde stellenweise von gelocktem Fell in den üblichen Farben der Wüste bedeckt: hellbraun, dunkelbraun, grau und schwarz. Sie waren meist schlecht

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