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Schwarze Sonne Afrika

Titel: Schwarze Sonne Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Frobenius
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sie immer hin und her. Am Abend aber ermüdete Junde, und nun zog Uobogo den Junde aus dem Wasser über die Flußwiese hin zur Buschsteppe hinauf.
    Als Uobogo ihn so weit gezogen und vor sich in die Buschsteppe geholt hatte, sagte er: »Was, du bist es, der am anderen Ende der Schnur den ganzen Tag über gezogen hat? Somba hatte mir gesagt, ich zöge meine Tochter!« Und Junde sagte zu Uobogo: »Was, du bist es, der am anderen Ende der Schnur den ganzen Tag über gezogen hat? Somba hatte mir gesagt, ich zöge meine Tochter!« Uobogo sagte: »Somba hat uns arg hintergangen. Wir wollen uns dafür an ihn halten. Ich will ihn überall auf dem hohen Land und in der Buschsteppe verfolgen.« Junde sagte: »Ja, wir wollen diesen Betrug nicht so hinnehmen. Ich will ihn überall, wo er auf den Uferwiesen oder am Uferrand herumläuft, aufstöbern und ihn, wenn ich ihn treffe, töten.«
    Somba wußte sehr wohl, daß man ihn nun verfolgte. Er wußte, daß er in der Buschsteppe und im Uferwiesenland den beiden großen Tieren preisgegeben war. So lief er dann zu Njebaga, dem Kaiman. Er trat in dessen Höhle am Ufer und sagte: »Guten Tag!« Njebaga sagte: »Guten Tag, Somba, was machst du?« Somba sagte: »Ich bin gekommen, dich, meinen klugen Njebaga, um Rat zu bitten. Ich habe augenblicklich keine rechteBeschäftigung und will doch irgend etwas Nützliches unternehmen.« Njebaga sagte: »Das paßt ja ganz ausgezeichnet. Ich habe sieben Junge, sieben Töchter. Seitdem die gebären sind, kann ich nicht mein Haus verlassen, um mich draußen auf die Sandbank zu legen oder zu promenieren. Würdest du nun wohl die Wartung der sieben Töchter übernehmen, so könnte ich mich für einige Tage draußen auf die Sandbank legen. Du könntest mir die Kinder von Zeit zu Zeit bringen, und ich brauchte nicht selbst aufzupassen.«
    Somba sagte: »Das ist gerade so etwas, wie ich es mir gewünscht habe. Ich will ausgezeichnet für deine sieben Töchter sorgen und will sie schnell zum Aufwachsen bringen.« Njebaga sagte: »Gut, so kannst du ihnen ja immer das Essen machen. Hier ist ein großer Kochtopf und hier sind Bohnen. Koch nur immer Bohnen, und wenn eine meiner Töchter Hunger hat und herankriecht, so gib ihr zu essen.« Somba sagte: »Das ist sehr einfach. Ich will das ordentlich und gut besorgen.« Njebaga also verließ die Höhle.
    Somba setzte sich an den Bohnentopf. Wenn eins der kleinen Njebaga-Kinder herankam, so steckte er es einfach in den Kochtopf und ließ es kochen. Natürlich starb es. Wenn es tot war, nahm er es heraus und legte es auf die Seite. – Inzwischen lag Njebaga draußen vor seiner Höhle. Junde kam des Weges. Junde suchte Somba, um ihn zu töten. Njebaga, der dachte, der große Junde könne es auf seine Kinder abgesehen haben, sagte barsch: »Was willst du hier, Junde?« Junde sagte: »Ich suche die Schwester meines Vaters. Ich dachte, sie sei vielleicht hier.« Njebaga sagte: »Die Schwester deines Vaters kommt nie hierher; mach, daß du fortkommst.« Junde hatte vor Njebaga arge Angst. Er machte, daß er von dannen kam.
    Njebaga rief zu Somba hinein: »Gib mir ein Kind, daß ich es an die Brust lege.« Somba gab eines der Kinder heraus. Da aber nicht mehr alle am Leben waren, so gab er jedes Kind zweimal.Als die Kinder zum zweitenmal an die Mutterbrust gelegt wurden, nahmen sie keine Milch mehr an, weil sie schon gesättigt waren. Njebaga sagte zu Somba: »Wie kommt das? Die ersten Kinder nahmen gut die Brust, diese aber weisen sie zurück!« Somba sagte: »Ich habe sie eben schon ausgezeichnet gut an die Bohnen gewöhnt. Du wirst sehen, sie werden alle sehr bald nur noch Bohnen essen wollen und dann ungemein schnell wachsen.« Njebaga sagte: »Es scheint ja, als ob du es vorzüglich verständest. Ich bin sehr zufrieden.«
    Allmählich tötete Somba eine der Töchter des Njebaga nach der anderen, indem er sie in den Bohnentopf steckte und kochen ließ. Er machte aber kleine Kaimane aus Lehm, die waren sehr natürlich. Am anderen Tage sagte Njebaga: »Bring mir doch etwas zu essen heraus!« Somba brachte sogleich Bohnen mit etwas Fleisch von den jungen Njebaga-Töchtern. Njebaga aß. Njebaga sagte: »Du kochst ausgezeichnet. Ich verstehe, daß meine Töchter nur noch dein Bohnengericht und nicht mehr meine Milch haben wollen. Immerhin bring die Kinder ein wenig heraus und lege sie in die Sonne.« Somba brachte ein Lehmbildnis nach dem anderen heraus und legte sie alle in die Sonne. Njebaga sagte: »Meine Töchter

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