Schwarze Sonne
wollte?«
»Und was?« Peter hob ratlos die Hände.
»Genau das versuchen wir ja herauszufinden«, entgegnete Justus missgelaunt. Unlösbare Rätsel waren ihm ein Gräuel. »Sommerblut. Fällt dir dazu vielleicht irgendetwas Brauchbares ein, Zweiter?«
Peter blähte die Backen. »Sommerblut. Hm, mal sehen. Wenn es Sommerblut gibt, müsste es ja logischerweise auch Winterblut geben. Im Winter ist es kalt und dickflüssig und im Sommer warm und dünnflüssig. Aber wessen Blut?«
Wieder klingelte das Telefon.
»Warte.« Der Erste Detektiv ging ran. »Justus Jonas von den drei … Goldie!«
Bob kam zu Peter herüber. »Goldie hat vorhin schon mal angerufen, um zu erfahren, ob wir irgendetwas herausgefunden haben«, informierte er ihn leise. »Wir haben ihr erzählt, was wir draußen bei Follister gesehen haben und was sich dort abgespielt hat.«
»Und was hat sie dazu gesagt?«
»Sie war ziemlich entsetzt und –«
»Was?«, rief Justus in diesem Moment. »Sag das noch mal!« Angespannt lauschte der Erste Detektiv. »Aber … aber woher weiß er das? Und warum hat er uns davon erzählt? In der Situation? … ja … ja, ja, klar … bleib mal bitte kurz am Apparat.« Justus ließ den Hörer sinken und sagte zu Peter und Bob: »Sommer und Blut.«
»Ja? Was ist damit?«, drängte Peter.
»Hat das doch was zu bedeuten?« Bob sah zum Hörer. Was hatte Goldie gesagt?
Justus wartete noch einen Augenblick. Dann verkündete er mit bedeutungsschwerer Stimme: »Goldies andere Großmutter heißt Summer. Summer Hopkins. Und sie wohnt in Blue Tree.«
Grünes Huhn
Peter war immer noch völlig verblüfft, als er durch das Kalte Tor in die Freiluftwerkstatt trat. »Sommer … Summer! Und statt Blue Tree hat er nur noch Blut herausgebracht!«
Justus nickte. »Wir wissen zwar immer noch nicht, woher Follister Summer Hopkins kennt, und vor allem, warum er uns ihren Namen genannt hat. Aber die Dinge verdichten sich, die Dinge verdichten sich.«
Bob öffnete die Wagentür und stieg ein. »Wenn Follister das tatsächlich mit Sommerblut andeuten wollte. Das wissen wir ja noch nicht.«
Justus wartete, bis Peter eingestiegen war, und setzte sich dann neben Bob. »Nein, aber das werden wir jetzt herausfinden.«
Die drei ??? hatten sofort beschlossen, Summer Hopkins einen Besuch abzustatten. Das war der einzige Weg, um in Erfahrung zu bringen, ob, und, wenn ja, warum Follister ihren Namen genannt hatte. Goldie konnte allerdings nicht mitkommen, weil sie krank war und mit hohem Fieber im Bett lag. Aber sie wollte bei Summer Hopkins anrufen und die drei Jungen ankündigen.
»Was hat Follister mit Goldies anderer Großmutter zu tun?« Peter lümmelte sich auf die Rückbank und sah zum Fenster hinaus.
»Die die Mutter von Denzel ist«, ergänzte Bob.
»Der wiederum – davon gehen wir mal aus – als Junge auf einem Gemälde in Follisters Haus zu sehen ist.« Auch in Justus’ Kopf rotierte es.
»Auf einem Gemälde von Mendelstein.« Vor Peters Augen wurde es schwarz. Aber nur, weil Bob gerade einen riesigen Truck überholte.
»Von dem Denzel ein anderes Bild gestohlen haben soll.« Bob kehrte wieder auf die rechte Spur zurück.
»Ein Bild, das noch niemand gesehen hat, auch Denzel nicht, der aber ein unverwechselbares Motiv aus diesem Bild kannte«, spann Peter den Faden weiter. »Wobei dieses Motiv auch auf einem anderen Gemälde auftaucht.«
»Einem Gemälde in Follisters Haus, der niemanden zu sich lässt und der gleich mehrere Mendelsteins besitzt. Oder besaß. Weil wir nicht wissen, ob die Bilder tatsächlich gestohlen wurden. Und ob Follister tatsächlich der Sohn Mendelsteins ist. Bei dem aber Feuer ausbrach, nachdem die Bilder verschwunden waren, und in dessen Wald um sich schlagende Wesen hausen!« Justus stieß ein genervtes Knurren aus. »Mann! Wenn wir nur wüssten, wie das alles zusammenhängt!«
Blue Tree lag etwas weiter im Landesinneren in den Santa Monica Mountains. Wie an einer Perlenschnur reihten sich die Häuser entlang der steilen Straße, die hinauf zum Ortskern führte. Dahinter ging es wieder ein kleines Stück bergab, und dann bogen die drei Detektive rechts in die Shackelford Road ein. Nummer 12 war die Adresse von Summer Hopkins.
Das weiße Häuschen lag malerisch am Hang und blickte mit seinen kleinen Fenstern in ein zerklüftetes Tal voller Sträucher und Felsen. Bob stellte den Käfer vor dem Gartentor ab. Die drei Detektive stiegen aus und läuteten.
Aber es tat sich nichts. Der Erste
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