Schwarze Sonne

auch Peter und Bob.
    »Rauch!«, stieß Peter hervor. »Hier riecht es nach Rauch! Das Knistern!«, fiel ihm wieder ein.
    »Oh mein Gott!« Bob stürzte zurück zur Tür und auf den Gang hinaus. »Feuer! Hier muss es irgendwo brennen!«
    Justus und Peter eilten ihm nach, sahen hektisch links und rechts den Flur hinab.
    »Wo? Wo brennt es? Hier? Oder dort?« Peters Hände zeigten überallhin. »Woher kommt der Rauch?«
    »Kommt mit!« Justus lotste seine Freunde ein Stück den Gang hinab zur Treppe. »Ich sehe mich hier unten um. Bob, du nimmst den ersten Stock, Peter, den zweiten. Wer den Brandherd entdeckt, schreit! Los jetzt!«
    Zusammen hasteten Peter und Bob die enge Holztreppe hinauf, während Justus zum Telefon raste. Blitzschnell wählte er die Notrufnummer, erklärte der Frau am anderen Ende der Leitung, was los war, und machte sich dann selbst auf die Suche.
    Türen wurden aufgerissen und wieder zugeschlagen. Im Sekundentakt hallten die Schläge durchs Haus. Dann wieder Schritte, laute Rufe nach Mr Follister, Flüche.
    Justus suchte gar nicht erst bis zum Ende des Ganges. Der Rauchgeruch war schwächer geworden. Das Feuer musste in einem der oberen Stockwerke ausgebrochen sein.
    »Bob, hast du was?«, rief er, während er die Treppe hinaufeilte.
    »Nein!«, schallte es aus einem der hinteren Zimmer zurück. Kurz darauf erschien der dritte Detektiv im Türrahmen. »Ich sehe noch in den anderen Zimmern nach. Lauf du zu Peter, vielleicht müssen wir noch auf den Dachboden!«
    »Okay!« Justus nickte, rannte um die Ecke und nahm die Stufen in den zweiten Stock.
    »Hierher!«
    Der Schrei ließ den Ersten Detektiv für einen Augenblick innehalten. »Peter?«, rief er zurück.
    »Hierher! Hier ist es!« Peter klang außer sich vor Aufregung.
    »Bob!«
    »Ja! Ich komme!«
    Wenige Sekunden später stürmten Justus und Bob in einen der hinteren Räume im zweiten Stock. Die ganze gegenüberliegende Seite stand in Flammen. Eine Kommode brannte bereits lichterloh, Feuerzungen leckten an den Vorhängen hinauf, der Teppich schwelte und erste Flammen hatten auf die Regale und die Decke übergegriffen. Dichter Rauch hing in der Luft und kroch in grauen Schwaden zur Tür. Und in der Mitte des Zimmers lag ein regloser Elroy Follister!
    »Einer muss mir helfen!« Peter hustete und versuchte, Follister aufzurichten. »Wir müssen ihn hier rausbringen! Er ist bewusstlos. Da liegt ein Feuerlöscher!« Der Zweite Detektiv nickte nach rechts.
    »Bob! Hilf du Peter!«, rief Justus. »Ich kümmere mich um das Feuer.«
    »Geht klar!« Bob hetzte zu Peter und packte Follister an den Beinen an.
    Der Erste Detektiv ergriff währenddessen den Feuerlöscher und jagte den Löschschaum in die Flammen.
    Plötzlich regte sich Follister. Flatternd öffnete er seine Augen, hustete und röchelte. Ein unsteter Blick fiel auf Bob. »Sommer«, keuchte er, »Sommer.«
    »Was? Was wollen Sie mir sagen?« Bob ließ die Beine los und kniete sich vor den Mann hin. »Mr Follister?«
    »Sommer…« Follisters Blick kreiselte. »… Blut … Blut …« Dann verlor der Mann wieder das Bewusstsein.

Blauer Baum
    »Hat Cotta schon angerufen?« Peter schloss die Tür der Zentrale hinter sich und warf seinen Rucksack in eine Ecke.
    »Nein.« Justus sah nicht einmal auf. Er brütete vor irgendeinem Zettel, klopfte dabei mit dem Bleistift auf den Tisch und knetete an seiner Unterlippe herum. Das war von jeher eine Marotte von ihm, wenn er scharf nachdachte.
    »Hi, Peter.« Bob nickte seinem Freund kurz zu. Er stand an einem der Regale und hatte ein Buch in Händen.
    Der Zweite Detektiv ließ sich in den Sessel fallen. »Es ist doch schon«, er sah auf seine Armbanduhr, »halb elf. Die müssen doch schon was herausgefunden haben.«
    »Nicht unbedingt«, erwiderte Justus. »Brandtechnische Ermittlungen können sehr kompliziert sein.« Er schrieb etwas auf sein Blatt, sah es für eine Sekunde an und strich es dann knurrend wieder durch.
    »Und Follister?« Peter schaute Bob besorgt an. »Wie geht es ihm?«
    Der dritte Detektiv zuckte die Schultern. »Unverändert. Stabil, aber ohne Bewusstsein.«
    Elroy Follister war seit dem gestrigen Abend nicht mehr aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht. Peter und Bob hatten ihn aus dem brennenden Zimmer ins Freie getragen und den Notarzt alarmiert. Doch sowohl ihre als auch die Versuche des Arztes, den alten Mann wieder zu Bewusstsein zu bringen, waren gescheitert. Schließlich hatte man ihn ins Krankenhaus nach Santa Monica