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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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mit deinen Klienten?«
    Ich zog den Kopf so weit zurück, wie ich konnte, was nicht viel war. »Ich wollte nicht hier und jetzt mit dir vögeln.«
    »Ach nein?«
    Das machte mich sauer, obwohl mir nicht ganz klar war, wieso. »Nein.« Ich fing an, mich von seinen Haaren zu befreien.
    Er zog sich auf seinen Sitz zurück, und kurz sah ich ihn dabei schmunzeln. »Ich will wirklich von dir angefasst werden, nichts lieber als das, aber wenn du dabei zu weit gegangen wärst, wo keiner von uns beiden seinen speziellen Hunger gestillt hat, dann wäre der Abend gelaufen gewesen. Du wärst sauer auf dich selbst und auf mich geworden, und das will ich nicht.«
    Ich hatte den Zopf vom Arm gewickelt, aber dabei hatte er sich am Hahn der Browning verfangen. Wäre es keine Schusswaffe gewesen, hätte ich ihn einfach losgerissen. Aber das traute ich mich nicht, obwohl sie gesichert war. Auf diese Art hatte sich schon mancher in den Fuß geschossen. Zerbrowski würde das den Rest seines Lebens auskosten, und Edward würde es mir immer wieder vorhalten. Darum atmete ich tief durch und zwang mich, die Haare vorsichtig abzufummeln.
    Nathaniel hatte seinen Gurt wieder strammgezogen. »Ich würde das gern mal irgendwann wiederholen, wenn wir nicht unter Zeitdruck stehen.«
    Ich löste noch immer Haarsträhnen von der Pistole. Dass er dabei in seinem Sitz saß und ich in meinem, illustriert, wie lang sein Zopf war. »Du hattest deine Chance«, erwiderte ich und klang wütend.
    »Werde jetzt nicht grantig«, sagte er. »Du hast mich zu dir rübergezogen, nicht umgekehrt.«
    Endlich löste ich die letzten Haare von meiner Pistole und wollte ihm das Zopfende schon hinüberschleudern, bremste mich aber noch. Er hatte recht damit: Ich hatte angefangen. Und es stimmte auch, dass ich wütend geworden wäre, wenn mich die Ardeur vor Arbeitsende überfallen hätte. Er hatte recht. Wenn Leute recht haben, sollte man nicht auf sie sauer werden. Jedenfalls nach der neusten Theorie.
    »Na schön. Ich fahre zu einem Drive-in und esse einen Burger, du bekommst deinen Salat. Bist du dann glücklich?« Ich drehte den Zündschlüssel und zog aus der Parklücke.
    »Nein, aber wir werden beide gut arbeiten können.« Er hörte sich traurig an.
    Ich sah ihn von der Seite an, während ich zwischen den parkenden Wagen durchfuhr. »Sei nicht traurig.«
    »Bin ich nicht«, sagte er, klang aber so.
    »Was ist los?«
    »Es ist nur, dass du nach mir gegriffen hast. Das war kein metaphysischer Notfall. Die Ardeur war nicht am Werk. Das Tier war nicht zu spüren, auch kein Blutdurst, und ich musste stopp sagen. Aber die Ardeur wird heute Abend noch kommen, Anita, und dann mit leerem Bauch Sex zu haben ist keine gute Idee.« Er lehnte den Kopf ans Fenster und schien die Schultern hochzuziehen.
    »Du hast recht, Nathaniel. Ich weiß nicht, was gerade über mich gekommen ist.«
    Er drehte den Kopf und blickte mich an. Wir fuhren gerade an hellen Neonlampen vorbei, sodass ich sein Gesicht deutlich sehen konnte. Er wirkte gequält. »Kann es nicht einfach daran liegen, dass du mich anfassen wolltest? Ist das denn so verkehrt?«
    Ich seufzte und konzentrierte mich auf den Verkehr, denn das war nötig. Aber das gab mir auch Zeit zum Nachdenken. Ich fuhr in die Richtung, aus der wir gekommen waren, aber das war der Weg zu einem McDonald’s-Drive-in. Ehrlich.
    Schließlich tat ich das Einzige, was mir einfiel, um ihm diesen elenden Gesichtsausdruck zu nehmen. Ich legte die Hand auf seinen Oberschenkel, die einzige Körperstelle, an die ich mühelos herankam. Er hatte sich wo weit in die Ecke zurückgezogen, dass ich mich andernfalls hätte rüberbeugen müssen. Aber ich saß hinterm Steuer, und die Sicherheit war wichtiger als Trost, selbst wenn ich schuld war, weil ich etwas Dummes gesagt hatte. Zögernd und sanft berührte ich sein Bein. Körperkontakt ohne Sex kostete mich immer Überwindung. Ich arbeitete daran. Die Lernerfolgskurve stieg und fiel, je nachdem, welcher Laune ich war. Oder jemand anderes.
    Er berührte meine Hand mit den Fingerspitzen, ich drehte sie um, ohne den Blick von der Straße zu nehmen, und er legte seine Hand hinein.
    »Es tut mir leid, Nathaniel. Es tut mir leid, dass ich manchmal so ein Arschloch bin.«
    Er drückte meine Hand, und als ich ihn ansah, lächelte er. Dieses Lächeln bedeutete mir viel mehr als das Händchenhalten. »Ist schon gut«, sagte er.
    »Mir fällt auf, dass du das mit dem Arschloch nicht bestreitest.«
    Er lachte. »Du

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