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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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ich die Gewalt über Primo verliere, wird er unter den Frauen ein Blutbad anrichten. Er wird sich durch sie gedemütigt fühlen. Bitte, ma petite, hör auf mich und glaub mir, dass ich die Wahrheit sage. Hilf mir!« Er brach den Kontakt abrupt ab, und kurz sah ich Primos Wut auf die Begierde, die Jean-Claude ihm eingeflößt hatte. Primo wirkte wie ein Betrunkener, der sich wehrte und losreißen wollte.
    »Verdammt, Jean-Claude«, flüsterte ich.
    Byron fasste meinen Arm. »Werde mir jetzt nicht ohnmächtig.«
    Ich machte die Augen auf und guckte aus nächster Nähe in seine grauen. Er war mir so nah. Ich weiß nicht, was ich für ein Gesicht machte, aber er ließ mich los, als hätte er sich verbrannt. Seine Augen waren ein bisschen größer als vorher, und er klang atemlos, als er sagte. »Mir gefällt nicht, was ich in deinen Augen sehe. Das sieht dir gar nicht ähnlich.«
    Ich neigte mich ihm entgegen, er wich zurück. Ich neigte mich weiter vor, und er wich weiter zurück, sodass ich vom Stuhl rutschte und er auf dem Boden landete. Aber er kam mit einer Drehung sofort auf die Beine. Ich kniete am Boden, hatte aber eine Hand voll von seinem Morgenmantel gepackt. Der Stoff spannte sich, und ich sah, dass er darunter etwas anhatte, aber nicht viel. Es war sexuelle Begierde, aber es war noch mehr als das. Als wäre Sex Nahrung. Ich hatte gedacht, die Ardeur wäre das Schlimmste, aber dieses hier kam mir übler vor. Außer bei dem ersten Mal, wo ich ein bisschen Kontrolle über die Ardeur gehabt hatte. Jemanden nicht zu mögen oder nicht zu kennen half mir sie abzuwehren. Das hier war anders. Es hätte keine Rolle gespielt. Das Verlangen war so groß, da hätte es keine Rolle gespielt.
    Jean-Claude schrie in meinem Kopf: »Anita, hilf mir!« Er nannte mich beim Vornamen, und ich spürte seine Verzweiflung wie einen Messerstich.
    Sie übertrug sich in meine Stimme. »Es tut mir leid, Byron, aber Jean-Claude steht kurz davor, die Kontrolle über Primo zu verlieren. Er braucht mehr Kraft.«
    »Und von wem soll die kommen?«, fragte er ein bisschen ängstlich.
    Ich musste die Augen zumachen und tief durchatmen. »Keine Zeit für Erklärungen.«
    »Ich lass mir nicht die Kehle rausreißen, nur weil der Meister sich überschätzt hat.«
    Ich schüttelte den Kopf, ohne die Augen aufzumachen. »Hab keine Angst, Byron, bitte. Das weckt nur das Tier in mir. Ich komme mit der Ardeur.« Ich blickte zu ihm hoch. Er stand so weit von mir weg, wie es der straff gespannte Morgenmantel zuließ. Mit einem knurrenden Unterton sagte ich: »Aber es ist ein zeitlich begrenztes Angebot. Wenn du noch länger zögerst, wird das mit der Kehle aktuell.«
    Ein komischer Ausdruck huschte über sein Gesicht. »Du meinst Sex? Richtigen Sex? Nicht irgendeinen lahmen Ersatz?«
    Hätte ich Zeit gehabt, hätte ich das lustig gefunden. »Ja.«
    »He, Schätzchen, warum sagst du das nicht gleich?« Er kam zu mir, band den Gürtel des Morgenmantels auf und ließ ihn über seine Schultern gleiten. Er trug einen winzigen Tanga. Die Muskeln, die er sich in den drei Wochen zugelegt hatte, spielten unter seiner Haut, als er sich zu mir kniete. »Wer ist oben?«, fragte er lächelnd.
    Ich legte die Hände an seine nackten Schultern, und sowie ich ihn berührte, war das Lächeln verschwunden. »Ich«, sagte ich und drückte ihn zu Boden.

37
    B yron lag auf dem Rücken, und ich saß rittlings auf ihm und hielt seine Handgelenke an den Boden gedrückt. Ich hatte mir lediglich den Slip weggerissen. Es gab kein Vorspiel, dafür blieb keine Zeit, und es war auch nicht nötig. Überall wo ich ihn anfasste, gewann ich ein wenig Kraft. Ich brauchte nur nackte Haut dafür, doch es reichte nicht. Es war nicht genug Kraft. Ich drückte den Mund auf seine Lippen und schob die Zunge dazwischen, aber es war nicht genug. Ich presste meinen Unterleib an ihn, aber da war noch der Tanga. Ich ließ ein Handgelenk los, und er fand als Erster den Seitenriemen.
    »Einfach wegreißen«, sagte er. Seine Stimme war tiefer und klang echter als sonst.
    Ich riss den Slip weg und hatte ihn nackt an mir, aber noch nicht in mir. Er war warm. Warm von dem Blut, das er jemandem ausgesaugt hatte. Ich schrie auf, als ich ihn zwischen meinen Beinen spürte.
    »Anita?« Das war Nathaniel. Er ging mit dem größtmöglichen Abstand um uns herum und blieb dann, wo ich ihn sehen konnte. »Es ist wie bei der Ardeur, nur schlimmer.« Er hatte den Arm voll Mullpäckchen und starrte mich an, als würde

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