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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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dass ich mich an meinen Vorsatz halten würde, waren weiß Gott hauchdünn.

7
    B is Nathaniel und Jason uns suchen kamen, war Micah wieder wie immer. Ihm war nicht mehr anzumerken, dass er zusammengebrochen war, selbst ich hätte es nicht vermutet. Er war sogar so normal, dass ich mich fragte, wie viele seelische Zusammenbrüche mir entgangen waren. Oder hatte ich diesen ausgelöst? War er fähig, sich vollkommen zu beherrschen, solange ihn keiner zwang, sich damit zu befassen? Wenn das wahr wäre, konnte man das nicht unbedingt gesund nennen. Oh Mann, vielleicht brauchten wir alle eine Therapie. Wenn ich das ganze Rudel mitnähme, bekämen wir vielleicht Gruppenermäßigung.
    Nathaniel setzte sich an meine freie Seite, so eng, dass möglichst viel Körperkontakt entstand. Früher hätte ich ihn gebeten, mir mehr Luft zum Atmen zu lassen, doch inzwischen verstand ich, warum die Gestaltwandler so viel Körperkontakt brauchten. Außerdem wäre es albern gewesen, ihn ein Stück wegrücken zu lassen, wo er jede Nacht fast nackt in meinem Bett schlief. Jason blieb stehen und schaute zu uns runter. Er wirkte ungewöhnlich ernst, jedenfalls für seine Verhältnisse. Dann grinste er plötzlich und sah wieder aus wie er selbst.
    »Es ist nach Mitternacht. Wir dachten, du bist draußen, um die Ardeur zu befriedigen.« Man mochte die Bemerkung für harmlos halten, aber sein Grinsen war fies.
    »Ich kann schon länger durchhalten«, sagte ich. »Manchmal vierzehn bis sechzehn Stunden.«
    »Och Mann«, sagte er und stampfte schmollend mit dem Fuß auf. Eine wunderbare Imitation eines kindlichen Wutanfalls. Nur das teuflische Funkeln in seinen Augen passte nicht dazu. »Ich hab gehofft, noch mal für das Team einspringen zu können.«
    Ich zog die Brauen zusammen, bekam aber keinen bösen Blick hin. Ich fand Jason amüsant. Keine Ahnung, warum, aber so war es schon immer. »Ich glaube nicht, dass wir deine Dienste heute Nacht brauchen, aber danke für das Angebot.«
    Er seufzte übertrieben. »Ich werde wohl nie wieder mit dir Sex haben, oder?«
    »Versteh mich nicht falsch, Jason, aber ich hoffe es nicht. Der Sex war wunderbar, aber es war eine Notlage. Wenn ich die Ardeur nicht besser im Griff habe, gehöre ich gar nicht in die Öffentlichkeit.«
    »Es war mein Fehler«, sagte Nathaniel leise.
    Ich drehte den Kopf, und es war so wenig Platz zwischen uns, dass ich fast mit dem Mund gegen seine Wange gestoßen wäre. Ich wollte, dass er wegrückte, mir mehr Raum ließ, drängte den Wunsch aber zurück. Wahrscheinlich war ich bloß genervt. »Wenn überhaupt, dann war es meine Schuld, Nathaniel.«
    An meiner anderen Schulter kam Micahs ruhige Stimme. »Belle Morte war schuld. Wenn sie nicht versucht hätte, Anita mithilfe der Ardeur in ihre Gewalt zu bringen, wäre die Ardeur nicht Stunden vor der Zeit in ihr hochgekommen.« Belle Morte, was »schöner Tod« bedeutet, war die Schöpferin von Jean-Claudes Blutlinie. Ich war ihr nie persönlich begegnet, aber metaphysisch, und das hatte mir gereicht. Micah legte einen Arm um mich und die Hand auf Nathaniels Schulter. Er wollte uns beiden das Unbehagen nehmen. »Du bist nicht mehr entkräftet zusammengebrochen, seit Anita die Zeitspannen zwischen den Anfällen der Ardeur ausdehnen kann.«
    Nathaniel seufzte so schwer, dass ich die Ausdehnung seines Brustkorbs spürte. »Ich bin nicht stärker geworden, sondern sie.« Er klang so niedergeschlagen, so von sich enttäuscht.
    Ich lehnte mich enger gegen ihn, sodass Micah um Nathaniels andere Schulter herumgreifen und uns beide gleichzeitig in den Arm nehmen konnte. »Ich bin deine Nimir-Ra. Da sollte ich stärker sein als du, oder?«
    Das rief ein schwaches Lächeln hervor.
    Ich legte den Kopf auf seine Schulter, schmiegte das Gesicht in seine Halsbeuge und roch seinen Vanilleduft. Für mich hatte er immer nach Vanille gerochen. Ich hatte angenommen, es käme von seinem Shampoo oder der Seife, aber das stimmte nicht. Es war sein eigener Duft. Ich hatte mich noch nicht getraut, Micah zu fragen, ob er auch Vanille an ihm roch. Denn ich war mir nicht sicher, was es bedeutete, wenn nur ich fand, dass Nathaniel so lecker roch.
    »Du wolltest Anita etwas fragen«, sagte Jason.
    Nathaniel verspannte sich, dann fragte er mit kleinlauter Stimme: »Bekomme ich noch meinen Tanz?«
    Jetzt war ich es, die sich verspannte. Ganz unwillkürlich, ich konnte es nicht verhindern. Nathaniel wurde sehr still, weil er es spürte. Ich wollte nicht tanzen, das

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