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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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eigenes. »Wenn du mal in den Club kommen und uns zusehen würdest, anstatt uns immer nur hinzufahren, wüsstest du, was wir dort tun.«
    Ich sah ihn forschend an.
    »Du tanzt ja«, sagte er.
    Natürlich kam ich ins Stocken, sowie er das ausgesprochen hatte. Beim Laufen übers Wasser ist es genau dasselbe: Das geht auch nur, wenn man nicht daran denkt.
    Nathaniel zog sanft an meiner Hand, schob an meiner Schulter und brachte uns wieder in Bewegung. Schließlich verlegte ich mich darauf, ihm auf die Brust zu starren und seine Bewegungen zu beobachten, wie ich es bei einem Kampfgegner machte: beim Oberkörper auf verräterische Bewegungen achten.
    »Zu Hause hast du dich vom Rhythmus der Musik führen lassen, nicht bloß von mir.«
    »Da war ich ja auch zu Hause.« Ich hielt den Blick auf seine Brust geheftet und ließ mich über die Tanzfläche schieben. Ganz schön passiv für meine Verhältnisse, aber ich konnte nicht führen, weil ich nicht tanzen konnte. Um zu führen, hätte ich wissen müssen, was ich tue.
    Das Lied war zu Ende. Ich hatte ein Lied in der Öffentlichkeit durchgestanden. Hurra! Ich sah auf und begegnete seinem Blick. Ich hatte erwartet, er würde jetzt erfreut oder zufrieden aussehen, aber nichts dergleichen war der Fall. Ich hätte nicht mal sagen können, was ich in seinem Gesicht sah. Er war wieder ernst, aber das war noch nicht alles. Wir standen da und starrten uns an, während ich zu kapieren versuchte, was sich gerade abspielte, und ich glaube, er suchte nach Worten, um mir etwas zu sagen. Aber was? Was machte ihn so ernst?
    Als ich fragte, was los sei, begann das nächste Lied. Es war ein schneller Beat, und den traute ich mir schon gar nicht zu. Ich ließ Nathaniel los, trat einen Schritt zurück und wollte mich gerade abwenden, da trat er mir in den Weg, nahm eine Hand und zog mich so ruckartig an sich, dass ich taumelte. Ich musste mich an ihm festhalten, sonst wäre ich gefallen. Plötzlich spürte ich sehr deutlich die Festigkeit seines Rückens an meinem Arm und die Wölbung seiner Taille an meiner Handfläche. Ich hielt ihn so dicht an mir, dass wir von der Brust bis zum Schritt jeden Zentimeter voneinander spürten. Sein Gesicht war mir verlockend nahe. Es schien mir eine Schande, keinen Kuss auf diese Lippen zu drücken.
    Halb erschrocken sah er mich an, als hätte ich ihn begrapscht, und das hatte ich getan, wenn auch unabsichtlich. Dann drehte er sich und zog mich mit. Und plötzlich tanzten wir, aber ganz anders, als ich es je getan hatte. Ich folgte seinen Bewegungen nicht mit den Augen, sondern mit dem Körper. Er bewegte sich und ich mit ihm, nicht weil es von mir erwartet wurde, sondern aus dem gleichen Grund, weshalb sich ein Baum im Wind neigt: weil ich nicht anders konnte.
    Ich bewegte mich, weil er sich bewegte. Weil ich endlich verstand, worüber alle geredet hatten: Rhythmus, Beat, doch es war nicht der Beat der Musik, was ich hörte. Es war der Rhythmus von Nathaniels Körper, der so an mich gepresst war, dass ich nichts weiter spürte als ihn, seinen Körper, seine Hände, sein Gesicht. Sein Mund war verlockend nahe, doch ich beließ es bei der Distanz. Ich überließ mich seinem Körper, den warmen, starken Händen und überging den angebotenen Kuss. Denn Nathaniel bot sich an wie immer. Es war keine Aufforderung, nur das ewige Angebot, ihn zu nehmen. Ich ignorierte den Kuss wie so vieles andere.
    Er kam mit dem Mund näher, und mir blieb nur ein Moment, um stopp zu sagen. Doch ich tat es nicht. Ich wollte den Kuss. So viel konnte ich vor mir selbst zugeben.
    Seine Lippen streiften meine. Dann wurde der Kuss Teil unserer Tanzbewegungen. Er küsste mich beim Tanzen, und ich hielt ihm mein Gesicht hin und überließ mich der Bewegung seines Mundes und seines Körpers. Aus der Lippenberührung wurde ein ausgewachsener Kuss, und es war seine Zunge, die zwischen meine Lippen drang und meinen Mund füllte. Doch es war meine Hand, die seinen Rücken verließ und durch sein Gesicht strich, seine Wange umschloss, meinen Körper stärker an ihn presste, sodass ich ihn lang gestreckt unter dem Hosenstoff spürte. Das Gefühl, ihn unter der Kleidung an mich gepresst zu haben, entriss mir ein kleines Stöhnen, und mir wurde klar, dass die Ardeur erwacht war. Stunden vor der Zeit. Mist, schoss es mir durch den Kopf, doch mein Körper war gänzlich anderer Meinung.
    Ich wandte meinen Mund ab und versuchte, ruhig durchzuatmen und meinen Verstand einzuschalten. Nathaniel fasste mir

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