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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»So habe ich das nicht gemeint«, erklärte ich.
    »Aber so hast du es ausgedrückt.« Das von Micah.
    »Fang du nicht auch noch an«, sagte ich und hörte den Ärger in meinem Ton, bevor ich mich zusammenreißen konnte. Der Ärger war schon vorher da gewesen, ich hatte ihn nur nicht bemerkt. Ich war oft ärgerlich, besonders wenn mir mulmig war. Ich war lieber ärgerlich als verlegen. Marianne, die mir half, die stets wachsende Anzahl übernatürlicher Kräfte in mir in den Griff zu bekommen, behauptete, dass ich Ärger benutzte, um mich gegen unerwünschte Gefühle abzuschirmen. Sie hatte recht. Ich akzeptierte, dass sie recht hatte, aber wir waren noch nicht auf eine Lösung gekommen. Was kann eine Frau tun, wenn sie nicht wütend werden darf, vor dem Problem aber auch nicht weglaufen kann? Das wüsste ich wirklich gern. Marianne hatte mich zu Ehrlichkeit ermutigt. Ich sollte mir selbst und meinen engsten Freunden gegenüber im Hinblick auf meine Gefühle ehrlich sein. Emotional ehrlich. Das klingt so harmlos, so heilsam, und ist doch weder das eine noch das andere.
    »Ich will mich nicht streiten«, sagte ich. Da – das war ehrlich.
    »Das will keiner von uns«, sagte Micah.
    Schon sein ruhiger Ton half mir, meinen Ärger beiseitezuschieben. »Nathaniel ist auf der Tanzfläche zudringlich geworden, und das hat die Ardeur geweckt.«
    »Das habe ich gespürt«, sagte Micah.
    »Ich auch«, sagte Jason.
    »Aber jetzt ist sie weg, oder?«, fragte Nathaniel. Sein Blick war beinahe vorwurfsvoll und sein Ton aufgebracht. Ich war mir nicht sicher, ob ich den schon mal bei ihm gehört hatte.
    »Anita kann sich immer besser beherrschen«, sagte Micah.
    Nathaniel schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme. Das erinnerte mich sehr an Ronnie. »Hättest du in dem Moment mit ihr getanzt, wäre sie einfach mit dir auf den Parkplatz gegangen und hätte die Ardeur befriedigt.«
    »Nicht freiwillig«, sagte ich.
    »Oh doch«, widersprach er ärgerlich und blickte mich dementsprechend an. Ich hatte diese lavendelblauen Augen noch nie ärgerlich gesehen. Nicht so. Es wirkte sonderbar zermürbend.
    »Wenn ich die Wahl hätte, würde ich es nicht bei Larrys Hochzeit auf dem Parkplatz treiben.«
    Der ärgerliche Blick forschte in meinem Gesicht. »Warum nicht?«
    »Weil das geschmacklos wäre. Und wenn Zerbrowski das mitbekäme, würde ich das bis an mein Lebensende zu hören kriegen.«
    Jason schlug ihm auf den Oberarm. »Siehst du, es war gar nicht persönlich gemeint, sie wollte bloß nicht bei Larrys Hochzeitsfeier rummachen. Das ist nicht ihr Stil.«
    Nathaniel sah Jason an, dann mich. Seine Anspannung, die ich noch nicht so richtig verstand, ließ nach, der Ärger verschwand aus seinem Blick. »Da hast du recht, schätze ich.«
    »Wenn wir also nicht auf dem Parkplatz rummachen wollen, dann sollten wir jetzt nach Hause fahren«, sagte Micah. »Die Ardeur lässt sich nicht gern abweisen. Wenn sie zurückkommt, wird sie nicht gerade sanftmütig sein.«
    Das stimmte. Ich seufzte. Die kleine Heldentat auf der Tanzfläche würde alle möglichen Konsequenzen haben. Wenn sich die Ardeur das nächste Mal erhob, würde sie mich zwingen, sie zu befriedigen. Da gäbe es kein Zurückdrängen mehr. Als machte es sie sauer, dass ich sie überhaupt stoppen, so völlig abstellen konnte, nachdem sie sich schon in mir breitgemacht hatte. Ich wusste, dass das eine übernatürliche Gabe war und dass solche Gaben keine Gefühle haben und keinen Groll hegen können, doch in dem Fall kam es mir manchmal so vor.
    »Es tut mir leid, Anita, ich habe nicht nachgedacht.« Nathaniel wirkte so entmutigt, dass ich ihn umarmen musste, nur ganz kurz und schwesterlich. Er verstand meine Körpersprache sofort und versuchte nichts, sondern ließ sich nur drücken und trat dann einen Schritt weg. So war er sonst immer, peinlich genau auf mich eingestellt, und genau das hatte ihm die Erlaubnis eingebracht, in meinem Bett zu schlafen. Wir teilten es seit Monaten, und nie war eines der letzten Tabus verletzt worden.
    »Lasst uns nach Hause fahren«, sagte ich.
    »Dann werde ich mich jetzt verabschieden«, sagte Jason.
    »Du kannst gern bei uns übernachten, wenn du möchtest«, sagte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn ich als Streitschlichter nicht mehr gebraucht werde, oder als weiser Ratgeber, fahre ich lieber nach Hause. Außerdem könnte ich es nicht ertragen, euch drei stöhnen zu hören und nicht mitmachen zu dürfen.« Er lachte. »Nimm es mir

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