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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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nicht übel, aber wenn man einmal mitspielen durfte, ist es hinterher schwieriger, nur danebenzustehen.«
    Ich kämpfte gegen die Röte an, die mir ins Gesicht stieg, und errötete nur noch mehr.
    Jason und ich hatten einmal Sex gehabt. Es war passiert, als Nathaniel während der Arbeit entkräftet zusammengebrochen war und für ein paar Tage als Pomme de sang ausfiel. Mir war nicht klar gewesen, dass man jemanden buchstäblich zu Tode lieben kann. Die Ardeur kam vor ihrer Zeit, als Micah gerade nicht zu Hause war. Sie kam mehrere Stunden zu früh auf Betreiben von Belle Morte, die meines Wissens der erste Vampir mit der Gabe der Ardeur war. Die taucht nur in ihrer Blutlinie auf, sonst nirgendwo. Die Tatsache, dass ich sie bekommen habe, wirft einige sehr interessante metaphysische Fragen auf. Belle hatte ergründen wollen, was ich war, und außerdem geglaubt, sie könnte damit Unglück verbreiten. Sie war sonst eine nüchtern überlegende Geschäftsfrau, aber wenn sie ein gutes Geschäft machen und dabei Ärger machen konnte, fand sie das umso besser. Ich konnte also wirklich nichts dafür, denn meine Wahlmöglichkeiten waren begrenzt gewesen: entweder Nathaniel nehmen und ihn wahrscheinlich damit umbringen oder Jason einspringen lassen. Er hatte es gern getan. Sehr gern. Und unsere Freundschaft hatte es seltsamerweise überstanden. Nur konnte ich ab und zu nicht mehr so tun, als wäre nichts passiert, und dann wurde ich sehr verlegen.
    »Also, ich find’s klasse, dass du meinetwegen rot wirst«, sagte er.
    »Werde ich gar nicht.«
    Er lachte, doch seine Augen waren nicht ganz so heiter. »Aber bevor du fährst, muss ich dir etwas sagen, unter vier Augen.«
    Das gefiel mir gar nicht. Während der vergangenen paar Monate hatte ich begriffen, dass sich hinter all seiner Neckerei und Unbeschwertheit ein kluger Verstand verbarg. Mit seinem Scharfsinn traf er manchmal schmerzhaft ins Schwarze. Und die Bitte um ein Zwiegespräch verunsicherte mich. Was hatte er zu sagen, was Micah und Nathaniel nicht wissen durften? Und warum?
    »Okay«, sagte ich. Ich ging mit ihm zu einer anderen Parkplatzecke, wo wir ein gutes Stück vom Jeep und noch weiter von Ronnie und Louie weg waren, die noch immer leise stritten, wie mit einem Blick zu erkennen war.
    Unter den Bäumen bei der Kirche blieb ich stehen. »Was gibt’s denn?«
    »Die Sache auf der Tanzfläche war meine Schuld.«
    »Inwiefern?«
    Er schaute tatsächlich verlegen, was bei ihm selten vorkommt. »Er wollte wissen, wie ich es geschafft habe, mit dir zu schlafen, gleich beim ersten Mal, wo ich dir geholfen hab, die Ardeur zu befriedigen.«
    »Eigentlich war es das zweite Mal.«
    Er zog die Stirn kraus. »Ja, aber da war die Ardeur brandneu, und wir hatten keinen Verkehr, und es waren noch drei andere Männer im Bett.«
    Ich drehte mich ein bisschen zur Seite, damit nicht auffiel, dass ich schon wieder rot wurde. Aber wahrscheinlich konnte er es sowieso riechen. »Entschuldige, ich habe dich unterbrochen. Was wolltest du sagen?«
    »Er schläft jetzt seit vier Monaten in deinem Bett?«
    »Ungefähr.«
    »Und er hatte keinen Geschlechtsverkehr, er hatte noch nicht mal einen Orgasmus mit allem, was dazugehört.«
    Wenn mir noch mehr Blut in den Kopf geschossen wäre, wäre er geplatzt. »Und weiter?«
    »Anita, du kannst nicht noch länger so tun, als wäre Nathaniel kein Mensch mit Bedürfnissen.«
    »Das ist nicht fair.«
    »Kann sein, aber ich dachte immer, dass du ihn wenigstens oral oder mit der Hand befriedigst oder es ihn selbst machen siehst. Irgendwas in der Art.«
    Ich schüttelte bloß den Kopf und guckte auf den Boden. Mir fiel nichts Gutes ein, das ich hätte sagen können. Hätte ich nicht diesen kurzen Einblick in Nathaniels Gefühle gehabt, wäre ich wahrscheinlich wütend oder grob geworden. Doch ich hatte Nathaniels Qual gesehen und konnte sie nicht mehr verleugnen. Sie nicht mehr ignorieren.
    »Ich dachte, wenn wir es nicht tun, würde es ihm später leichter fallen zu gehen, sobald ich die Ardeur unter Kontrolle habe und keinen Pomme de sang mehr brauche.«
    »Willst du ihn dann wirklich fallen lassen?«
    »Was soll ich denn tun? Ihn behalten wie ein Schoßtier oder ein großes Kind?«
    »Er ist kein Kind und er ist kein Schoßtier«, sagte Jason mit einer Spur Ärger in der Stimme.
    »Ich weiß das, und das ist das Problem, Jason. Wäre die Ardeur nicht auf mich übertragen worden, wäre ich seine Nimir-Ra und eine Freundin und mehr nicht. Jetzt gehört

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