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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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können. Doch die letzten beiden Male, da ich diesen Schlag bei einem Vampir versucht hatte, war mir fast der Arm zerfetzt worden. Also griff ich mit den Fingern um seine Kehle und drückte die Handfläche an seine Brust.
    Er schnappte mit den Zähnen und knurrte mich an wie ein Hund an einer straff gespannten Kette. Speichel spritzte mir ins Gesicht, lief ihm aus dem Mund wie einem tollwütigen Tier. Mehrmals versuchte er wie von Sinnen, die Zähne in mich zu schlagen. Wäre er bei Verstand gewesen, hätte er mich mit den Händen überwältigt, doch das war nicht der Fall. So stemmte er sich einfach gegen meine ausgestreckten Arme mit der Kraft seines Wahnsinns, damit sie irgendwann einknickten. Ich weiß nicht, ob meine neuen metaphysischen Kräfte mehr genützt hätten, wenn er bei Verstand gewesen wäre, doch das war er nicht, und ein Wahnsinniger ist nun mal stärker als ein geistig Gesunder. Es war, als stemmte ich mich gegen eine Naturgewalt, eine fauchende Muskelmasse. Meine Arme gaben langsam nach, und ich wusste, wenn er nah genug herankäme, würde er mich zerreißen. Seine Augen waren pupillenlos grün, und dahinter war nichts als geistlose Wildheit.
    Ich war unbewaffnet. Vielleicht wäre ich imstande gewesen, ihm die Kehle herauszureißen. Ob ich die entsprechende Kraft hatte, wusste ich nicht. Doch er war kein Meistervampir; es war ungewiss, ob solch eine Wunde bei ihm zuheilen würde. Wäre er irgendein Schurke gewesen, hätte ich mein Bestes gegeben, um ihn zu erledigen, ehe er mich erledigte. Doch Damian war kein Schurke, und die ganze Sache war außerdem meine Schuld. Ich konnte ihn nicht einfach umbringen, nur weil ich nicht Meister genug war, mit ihm fertig zu werden.
    Er stemmte sich mir entgegen. Und ich nahm meine ganze Kraft zusammen, um ihn von meinem Gesicht und meinem Hals fernzuhalten. Meine Arme begannen zu zittern und an den Ellbogen nachzugeben. Sein Gesicht füllte mein Blickfeld, und sein Speichel tropfte auf mich. Mir fiel nur noch eines ein: Ich schrie um Hilfe.
    Gregory kam, packte Damian an Arm und Schulter und versuchte es mit unmenschlicher Kraft gegen unmenschliche Kraft. Er konnte Damian ein wenig bremsen, aber mehr nicht. Damian war wie ein Mensch auf Angel Dust, viel stärker, als er sein sollte, weil nichts in ihm war, das seine Kraft regulierte. Er bestand nur noch aus Kraft, und sein einziges Ziel war mein Gesicht.
    Nathaniel packte Damian an der anderen Schulter. Ihm lief noch immer Blut den Arm hinab, aber schon weniger. Das hieß, Damian hatte ihn nicht mit den Zähnen oder Fingernägeln verletzt, eine solche Wunde würde nicht so schnell heilen. Ich glaube, zu dritt hätten wir es schaffen können, doch Nathaniels blutiger Arm befand sich direkt neben Damians Gesicht, und wie alle Vampire, auch die Wiedergänger, sprach er auf frisches Blut an.
    Sein Hals drehte sich in meiner Hand, und ich war so darauf konzentriert, ihn von mir wegzuhalten, dass mich die Bewegung überraschte. Er hätte die Zähne in Nathaniels Arm geschlagen, wenn nicht Gregory einen Sekundenbruchteil schneller gewesen wäre. Doch dann war er einen Sekundenbruchteil zu langsam. Es gelang ihm, seinen Arm halb um Damians Hals zu schieben, was sein Handgelenk dicht an dessen Mund brachte. Damian tat, was jedes Tier getan hätte, er biss zu.
    Gregory schrie und versuchte, sich loszureißen. Es klappte, aber nicht so, wie er gedacht hatte. Er kam von uns los, nicht von dem Vampir. Sie bewegten sich so schnell, dass Nathaniel gegen mich fiel und mich mit Blut beschmierte. Er sprang wieder auf und lief zu den Kämpfenden weiter hinten im Flur, ehe ich auf die Knie kam.
    Damian hielt Gregory an den Boden gedrückt und zerrte an dessen Arm wie ein Hund an einem Knochen. Obwohl Gregory laut schrie, hörte ich den Knochen brechen. Nathaniel schlang die Arme um Damians Taille und hob ihn hoch, doch der Vampir hatte sich in Gregorys Arm verbissen, und Gregory wurde halb von seinen Schmerzen, halb von den Zähnen auf die Knie gezogen.
    Ich war fast bei ihnen, als Damian einfiel, dass er fliegen konnte. Er drückte sich vom Boden ab und schmetterte Nathaniel gegen die Decke, dass der Putz bröckelte, und als Damian wieder landete, drehte er sich aus Nathaniels gelockertem Griff. Damian war Soldat gewesen. Nathaniel und Gregory hatten zwar Kraft, wussten sie aber nicht effektiv einzusetzen. Reine Kraft ohne entsprechende Ausbildung konnte Damian nichts anhaben.
    Plötzlich war ich die Einzige, die noch stand,

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