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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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begegnete Nathaniels lavendelblauen Augen, die mich anstarrten. Es war in seinen Augen, in seinem Gesicht zu sehen, doch ich hätte auch ohne Hinsehen sagen können, dass es da war, denn ich konnte es spüren. Ihn spüren. Sie. Beide stießen sie mich an, nicht nur mit dem Körper, sondern auf andere Weise, und die heftete mich viel wirksamer an den Boden. Ihr Verlangen machte mich widerstandsloser als jede physische Kraftanstrengung oder Drohung. Das tat es, weil ich sie gern hatte, und wenn man die Qual eines anderen spürt, als wäre es die eigene, würden Sie dann nicht auch alles tun, um sie zu beenden? Nein?
    Meine Stimme war hauchig, und ich blickte in Nathaniels Augen, als ich die Formel zu Ende sprach: »Atem zu Atem, mein Herz zu deinem.« Damian glitt in mich hinein mit einem langen Stoß. Ich wand mich dabei, griff nach Nathaniels Hand und bohrte die Fingernägel hinein. Mein Becken hob sich Damians Stoß entgegen, so unwillkürlich, wie ich den nächsten Atemzug machte.
    Ein Geräusch lenkte meine Aufmerksamkeit von Nathaniel ab. Es kam von meiner anderen Seite. Richard hatte sich von uns weggeschoben, bis er mit dem Rücken an der weißen Couch lehnte. Ich weiß nicht, was ich auf seinem Gesicht zu sehen erwartete, Lust, Ekel, Wut, Eifersucht vielleicht, doch was ich sah, war Angst. Eine so nackte Angst, dass es mir wehtat, in seine Augen zu blicken.
    Damian fasste mich an der Wange und drehte mein Gesicht zu ihm. »An mich sollst du denken«, sagte er und begann sich langsam aus mir rauszuziehen. Eine Sekunde glaubte ich, damit wär’s vorbei, doch eigentlich wusste ich es besser. Er hatte sich auf die gestreckten Arme gestemmt, war kaum noch mit der Spitze in mir und sah mir direkt in die Augen, um meinen Blick festzuhalten. »Blut von meinem Blut«, sagte er und stieß in mich hinein. Ich schrie auf, und Nathaniel ebenfalls, während er meine Hand festhielt. Kurz sah ich in seinen Augen die wilde Erregung, dann fasste Damian an meine Wange, und ich drehte den Kopf, um ihn anzusehen, und fühlte ihn aus mir rausgleiten, während er flüsterte: »Fleisch von meinem Fleisch.« Dann vereinte er unser Fleisch so fest und so schnell er konnte. Ich spürte Nathaniels ruckhafte Anspannung und seinen Puls wie einen zweiten Herzschlag, doch meine Augen blieben auf Damians Gesicht gerichtet. Ich sah ihm in die Augen, als er sich bis zur Spitze aus mir herauszog und bei seinem »Atem zu Atem« ihn in mich hineinrammte. Ich schrie, und Nathaniels Stimme bildete mein Echo. Mir wurde klar, dass Nathaniel wenn schon nicht den echten Ritt, so doch meine Empfindungen mitbekam. Damian zog sich heraus bis … »Mein Herz zu deinem« und glitt erneut in mich hinein.
    Er verharrte, war so tief es irgend ging in mir drin. Sein Atem ging rau und flach. Vom Scheitel bis zu den Zehen durchlief ihn ein Schauder, bei dem ich mich unter ihm räkelte. Nathaniel stöhnte, riss an meiner Hand, als wäre er an meiner Stelle. »Oh, tu das nicht«, sagte Damian mit zittriger Stimme. »Wenn du das noch mal machst, kann ich nicht mehr an mich halten.« Er barg das Gesicht an meinen Haaren, und ein neuer Schauder erfasste ihn und brachte mich unter ihm zum Tanzen. Ich schrie auf, und das war’s. Damian bog den Rücken durch und stieß in mich hinein, hart und tief, die Augen geschlossen, den Kopf zurückgeworfen, die Haare wie ein blutroter Wasserfall um die bleiche Kerze seines Körpers gebreitet. Und das Wissen, dass er so tief es irgend ging in mir steckte, entriss mir einen Schrei. Und Nathaniel schrie mit mir. Wir schlangen die Hände ineinander, dass wir die Nägel des anderen zu spüren bekamen. Nathaniel machte eine Stoßbewegung gegen den Teppich, und sein Orgasmus strömte durch meinen Arm in Damian. Der schrie auf und wand sich, nach wie vor in mir, was bei mir Gegenbewegungen auslöste. Es war wie eine Endlosschleife der Lust, ein Orgasmus löste den anderen aus, bis wir schweißnass zu Boden sanken.
    Damian stieß ein zittriges Lachen aus, und ich fühlte, hörte, wusste, dass unter der Lust Kummer war und die an Gewissheit grenzende Vermutung, dass es zu keiner Wiederholung kommen würde, sobald ich wieder einen klaren Kopf bekäme. Aus irgendeinem Grund erinnerte mich das an etwas, was ich vergessen hatte. Ich drehte den Kopf in Richtung Couch. Richard war noch da, doch es war nicht mehr Angst, was ich in seinem Gesicht sah, sondern Verwunderung. In dem Moment begriff ich, dass er die ganze Zeit wahrgenommen hatte, was

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