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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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damit.
    »Damian«, sagte ich sanft. Ich wollte mich vergewissern, dass er auf seinen Namen reagierte, ehe ich die Formel sprach. Seine Augen waren geschlossen, aber er entspannte sich in meinen Armen und lag schließlich auf mir, ohne mich zu Boden zu drücken. »Damian«, sagte ich wieder.
    Ich spürte, wie er zu sich kam; es war wie auf Knopfdruck. Eben noch Monster, plötzlich wieder Damian. Noch bevor er die Augen aufschlug und mich ansah, wusste ich, dass er wieder da war. Zurückgekehrt von wer weiß woher. Mich durchströmte so große Erleichterung, dass ich kraftlos die Arme sinken ließ.
    Er saugte noch an meinem Hals, aber sanfter. Es tat auch nicht mehr weh. Langsam hob er den blutverschmierten Mund von der Wunde, und mir wurde plötzlich bewusst, dass wir beide nackt waren, dass er ein Mann war und sich an mir gesättigt hatte. Schwer lag er auf meinem Oberschenkel, wo eben noch kaum etwas zu spüren gewesen war. Gute Durchblutung ist eine wunderbare Sache.
    Hätte ich nicht das Bein um seine Taille gewinkelt, um ihn an mich zu halten, wäre die Lage nicht ganz so kompromittierend gewesen. Wenn Gregory nicht versucht hätte, zu helfen, hätte ich nicht … oh Mann. Plötzlich hatte ich ganz andere Ängste. Angst, mich zu bewegen, Angst, meine Lage zu verschlimmern oder zu verbessern. Fand es beunruhigend, wie mein Puls in seinen Armen stieg. Es war, als ob unser Blut im gleichen Takt durch unsere Körper gepumpt würde. Das Atmen fiel mir schwer. Ich erstickte fast an Macht, an Magie. Ich hatte ihn schon mal an mich gebunden, aber es war nicht so gewesen wie jetzt.
    Seine Hand glitt langsam, zaghaft an meine Seite hinab, und es war keine sexuelle Zärtlichkeit, sondern Berührung um des Hautkontakts willen. Er tat es mit der flachen Hand, um so viel wie möglich von meiner Haut zu spüren. Ich fühlte, wie er die Gnade des Augenblicks genoss, den ungehinderten Kontakt unserer Körper. Sein Berührungshunger war stark und lebendig, als wäre ein neues Tier in ihm erwacht, war so intensiv und so lange ungestillt geblieben, dass er schon für sich genommen etwas Wahnsinniges hatte.
    Ich spürte seine Einsamkeit wie ein Echo in immenser Leere. Es trieb mir die Tränen in die Augen und drängte mich, ihn davon zu heilen.
    Ich bewegte die Hände über seinen Rücken. »Blut von meinem Blut.« Er rückte auf mir ein Stückchen nach oben für den Kuss, der die Worte besiegeln würde, doch dadurch glitt sein ganzer Körper an mir entlang, sodass seine Schwellung gegen mich stieß. Die kurze Berührung ließ mich unter ihm erschauern, und plötzlich sehnte ich mich nach etwas ganz anderem als einem rituellen Kuss.
    Der Gedanke brachte mich ein wenig zur Vernunft, half mir erkennen, dass das nicht allein mein Empfinden war. Ich blickte in seine grünen Augen und wusste, wessen Gefühle das waren.
    Nathaniel kniete sich zu uns. Ich streckte eine Hand aus, und sowie er mich berührte, konnte ich ein bisschen denken, und Damians Sog wirkte nicht mehr so stark. Damian fauchte ihn an. Sein Blick flackerte, als wäre seine geistige Gesundheit noch nicht stabil.
    Jean-Claude ließ sich vernehmen, und ich spürte einen Hauch von Angst bei ihm. »Du musst die Bindung vollziehen, ma petite, und du musst mit der Formel noch mal von vorn anfangen.«
    Wovor hast du Angst?, wollte ich fragen und musste es sehr deutlich gedacht haben, denn er antwortete sofort. »Wenn er jetzt in den Wahnsinn zurückgleitet, ma petite, ist dein hübscher Hals vollkommen ungeschützt. Bring es zu Ende.«
    Vielleicht hatte Richard unser stilles Gespräch mitangehört, denn er kam heran und kniete sich auf der anderen Seite neben uns. Plötzlich war mir alles ungeheuer peinlich. »Ich bin hier«, sagte er, als wäre damit alles besser, als verstünde er nicht, wie schrecklich verlegen es mich machte, dass er dort kniete.
    Damian schoss ihm einen feindseligen Blick zu und knurrte. Er drohte mir zu entgleiten. »Blut von meinem Blut, Fleisch von meinem Fleisch.« Er richtete seinen Blick wieder auf mich, und mit jedem Wort kehrte seine alte Persönlichkeit in ihn zurück. Er glitt ein wenig an mir hinab und stieß ihn gegen mich. Und wieder überkam mich ein fast überwältigendes Verlangen, die Gewissheit, dass es kein Kuss war, womit wir die Bindung besiegeln sollten. Das Verlangen überwältigte mich. Einen Herzschlag lang glaubte ich, wir hätten die Ardeur geweckt, doch dann spürte ich es: das Verlangen von zweien. Ich drehte den Kopf und

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