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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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geplant Milchbrötchen zum Frühstück geben.
    »Was macht er da?«, fragte Richard.
    »Brötchen backen«, antwortete Micah.
    Nathaniel nickte und brachte den braunen Pferdeschwanz zum Wippen. »Wer möchte welche? Nur damit ich weiß, wie viele ich machen soll.« Er schaute mit einem friedlichen Blick in die Runde, ganz als würde nicht gerade eine Auseinandersetzung stattfinden. Andererseits hatte ich gesehen, was bei ihm unter »Auseinandersetzung« fiel. Nach seinen Maßstäben war das vielleicht keine.
    »Ich möchte welche«, sagte Fredo.
    »Selbst gemachte?«, fragte Lillian.
    »Bis hin zum Teig«, antwortete Nathaniel lächelnd.
    »In dem Fall ja, bitte.«
    Nathaniel blickte zu Richard und Clair. »Ihr auch? Von Gregory weiß ich, dass er welche möchte.«
    »Wir bleiben nur, bis Damian schläft«, sagte Richard.
    Nathaniel fragte Clair trotzdem. »Möchtest du ein Brötchen?«
    Ein bisschen nervös blickte sie Richard an, dann nickte sie. »Ja, bitte.« Sie tätschelte seine Schulter. »Wir haben noch nicht gefrühstückt.«
    Er knurrte.
    Ich war bereit, die Auseinandersetzung aufzugeben. Nathaniel hatte recht, auch wenn er kein Wort gesagt hatte. Sie war eigentlich keine. Aber da es zwei Leute zum Streiten braucht, braucht es auch zwei für einen Waffenstillstand.
    »Wieso stört es dich, was ich über ihn sage? Er bedeutet dir doch nichts.«
    Ich trank meinen letzten Schluck Kaffee, stellte die Tasse behutsam hin und lächelte. Ich wusste ohne Spiegel, dass es kein nettes Lächeln war. Es war das Lächeln, das ich bekam, wenn ich schließlich doch noch Gewalt anwenden musste, nachdem ich gezwungen gewesen war, mich zu benehmen. Falls ich noch Zweifel am Charakter meines Lächelns gehabt hatte, Fredo hatte keinen. Er stand auf, die Hände locker an den Seiten. Ihm war klar, das bedeutete Ärger. Micahs Gesichtsausdruck verriet dasselbe. Sogar Clair wirkte beunruhigt. Nathaniel ging wieder dazu über, den Brötchenteig zu kneten. Egal was passierte, wir würden etwas frühstücken müssen, also machte er Frühstück. Auf seine Art konnte er genauso praktisch sein wie ich.
    Richard blickte drohend zu mir hoch, und da war klar, dass er streiten wollte. Ich seltsamerweise nicht.
    »Selbst wenn er nur mein Pomme de sang wäre, würde er mir nicht nichts bedeuten, Richard.«
    Micah war neben mich getreten. Ich glaube nicht, dass er wusste, was ich tun würde, aber ausnahmsweise war ich einverstanden. Ich nahm seine Hand, teils um ihn zu beruhigen, teils weil ich ihn anfassen wollte.
    »Wenn er dir mehr bedeutet als Sättigung, warum …« Wieder wusste er nicht, wie er sich ausdrücken sollte.
    »Warum ich dann nicht mit ihm schlafe?«
    Micah zog mich rückwärts an sich und legte die Arme um mich. Fast als glaubte er, er müsste mich zurückhalten, damit Richard noch zur Tür rauskäme. So schlecht hatte ich mich nun auch nicht im Griff. Ehrlich. Jedenfalls meistens. Na ja, ich konnte verstehen, dass er nervös war.
    Ich lehnte mich an ihn, als wäre er mein Lieblingssessel, und spürte aus meinen Muskeln eine Anspannung weichen, die mir gar nicht bewusst gewesen war.
    »Ich dachte, du bumst sie beide«, sagte Richard.
    »Nette Ausdrucksweise.« Die Anspannung kam sofort zurück.
    »Ins Bett gehen ist dir nicht genau genug, ficken darf ich nicht sagen.«
    »Wie wär’s mit Sex oder Geschlechtsverkehr? Das sind nette, sachliche Ausdrücke.«
    »Na gut. Ich dachte, du hättest Geschlechtsverkehr mit beiden.«
    »Dann weißt du jetzt, dass es sich anders verhält.«
    »Ja«, sagte er und klang weicher, nicht mehr wütend.
    Ich hatte das Gefühl, als wäre mir etwas entgangen. »Welchen Unterschied macht es, ob ich mit einem oder beiden Sex habe?«
    Er schaute zu Boden und mied meinen Blick. »Könntet ihr uns ein paar Minuten allein lassen? Bitte.«
    Clair stand unsicher auf. Lillian erhob sich, und Fredo schloss sich ihr an. Nathaniel hatte den Teig so weit ausgerollt und begonnen Brötchen zu formen. Der Backofen klingelte, er war fertig aufgeheizt. Nathaniel sah mich fragend an.
    Ich griff um Micahs Arme und zog sie fester um mich. »Du kannst Nathaniel nicht aus seiner eigenen Küche schicken, Richard, und ich möchte auch nicht, dass Micah rausgeht.«
    »Es ist nicht seine Küche«, erwiderte Richard verärgert.
    »Oh doch.«
    Mit einem kleinen Lächeln wandte sich Nathaniel wieder den Brötchen zu. Er hatte die Bleche bereits eingefettet und verteilte jetzt die Teigklumpen darauf, ohne uns weiter zu

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