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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Ohnmacht falle, wird Richard das auf sich beziehen.«
    »Du wirst nicht in Ohnmacht fallen. Du wirst nie ohnmächtig.« Dabei schob er mich zu einem Stuhl und setzte mich hin. Ich ließ es geschehen, weil mir ein bisschen schwindlig war. Ich wollte nicht hier sitzen und mit den anderen frühstücken. Ich brauchte Zeit zum Nachdenken, und die war nur zu kriegen, wenn ich mich in meinem Zimmer versteckte. Aber verstecken kam nicht in Frage. Zum ersten Mal in meinem Leben wünschte ich mir, nicht ganz so stur, nicht ganz so tapfer zu sein.
    Als alle wieder hereinkamen, saß ich mit gesenktem Kopf da. Ich war nicht ohnmächtig geworden, leider kann ich nur sagen, denn als ich Richard gegenübersaß und zusehen musste, wie Clair ihm seine Brötchen mit Butter bestrich, wünschte ich, es wäre so.
    Nathaniel teilte Besteck aus, holte Kaffee, stellte mindestens sechs Sorten Marmelade, Konfitüre und Gelee auf den Tisch. Seit wann hatte ich rotes Johannisbeergelee in meinem Kühlschrank? Ich sah Nathaniel in meiner Küche hantieren und wusste die Antwort: Seit er die Einkäufe erledigte.
    Einerseits wollte ich flüchten, aber eine kleine Stimme in mir, die häufig verhindert, dass ich mich wie das letzte Arschloch aufführe, fragte, ob es wohl weiße Rüschenschürzen gab, die über Nathaniels Schultern passten. Ich meine, wenn er die glückliche Hausfrau spielen wollte, brauchte er dann nicht eine Schürze und vielleicht auch eine Perlenkette? Ich musste kichern und konnte nicht wieder aufhören. Erzählen konnte ich es aber auch nicht. Ich musste schließlich vom Tisch aufstehen und weggehen, um dem Lachen freien Lauf zu lassen. Bis Micah mich fand, war es in Weinen übergegangen. Nathaniel kam nicht nach uns sehen. Ich war froh darüber, obwohl ich mir insgeheim wünschte, er steckte den Kopf herein. Ich war entschlossen, böse zu sein, wenn er käme, und enttäuscht, wenn er wegbliebe. An manchen Tagen bin ich unbegreiflich, selbst für mich.

25
    M icah versuchte, mich aus dem Schlafzimmer zu locken, indem er mir Frühstück versprach und behauptete, ich könne mich nicht den ganzen Tag verstecken. Ich glaube, es war das Wort »verstecken«, was schließlich wirkte. Ich beschuldigte ihn, das absichtlich gesagt zu haben, und er erwiderte: »Natürlich. Nathaniel erwartet nicht, dass du vor ihm auf die Knie fällst und ihm einen Antrag machst. Er ist glücklich mit den Verhältnissen, wie sie sind.«
    »Nein, ist er nicht. Er will Sex.«
    Micah reichte mir die Hand und machte ein viel zu ernstes Gesicht. »Ich verstehe nicht, warum du ihm dieses letzte bisschen noch verwehrst.«
    Ich nahm die Hand nicht. Ich verschränkte sogar die Arme vor der Brust und blickte ihn böse an. »Dieses letzte bisschen! Du sagst das, als wäre es nichts.«
    Er kniete sich vor mich. »Anita, ich liebe dich, das weißt du.«
    Eigentlich nicht. Die Leute verhalten sich vielleicht so, aber woher soll man wissen, ob sie einen wirklich lieben? Das sagte ich nicht laut, aber irgendwie muss mein Gesichtsausdruck oder meine Körpersprache es verraten haben, denn er rückte näher. Näher und näher, bis er auf meinem Schoß saß und die Beine um meine Taille geschlungen hatte. Das brachte mich zum Lachen, und wahrscheinlich hatte er es genau deswegen getan.
    Schließlich schob ich die Arme um seine Taille, und er legte die Hände auf meine Schultern. Mit den Beinen zog er mich an sich, so eng wie es ging. »Ist dir klar, dass in dieser Stellung Sex nicht geht, außer wir tauschen das Equipment?«
    »Anita, es geht nicht immer um Sex. Manchmal geht es auch nur um Nähe.«
    »Ist das nicht der Text für die Frau?«
    »Nicht, wenn du die Frau bist und ich der Mann.«
    Ich merkte, dass ich plötzlich ernst und unglücklich aussah. »Ich weiß nicht, wie ich das machen soll.«
    »Was?«
    »Richard hat recht. Ich komme nicht damit klar, zu lieben. Ich kann das nicht.«
    »Du kannst alles, außer es zugeben.« Er ruckelte noch dichter an mich heran, sodass ich spürte, wie sehr er sich freute, mich zu sehen.
    »Du willst mich ablenken.«
    »Nein, ich will verhindern, dass du wütend wirst.«
    »Wütend worüber?«, fragte ich, während meine Hände an seinem Rücken entlangglitten. Wenn ich ihn so nah bei mir hatte, fiel es mir schwer, die Hände bei mir zu behalten.
    »Ganz allgemein wütend. Du wirst immer wütend, wenn du verlegen bist, und was in der Küche passiert ist, hat bei dir einige wunde Stellen getroffen.«
    Meine Hände glitten über den

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