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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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beachten.
    Richard stand auf. Mir wurde plötzlich bewusst, wie groß und breitschultrig er war. Er war einer der Männer, bei denen das erst auffällt, wenn sie wütend werden. »Oh nein. Es ist auch nicht Micahs, sondern deine.«
    »Sie leben bei mir, Richard.«
    Er schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht, dabei stöhnte er frustriert. »Micah ist dein Nimir-Raj. Zwischen euch gab es die gleiche Reaktion wie zwischen Raina und Marcus damals, spontane Verschmelzung, aber Marcus ist nicht bei Raina eingezogen. Sie fühlten sich unwillkürlich zueinander hingezogen, aber Raina war auch mit anderen zusammen. Die beiden waren kein Paar, nicht auf diese Weise.«
    »Raina hätte Monogamie nicht mal über die Lippen gebracht«, sagte ich.
    Lillian und Fredo gingen zur Tür, Lillian griff im Vorbeigehen Clair am Arm und zog sie mit. Richard schien es gar nicht zu bemerken.
    »Komm du mir nicht mit Monogamie«, sagte er.
    »Du konntest vielleicht kurz in meinen Kopf gucken, Richard, aber ich auch in deinen. Ich habe nicht mit jedem Sex, von dem du es vermutet hast, aber du hast Sex mit fast jeder, die dich haben will.«
    »Ich suche eine neue Lupa.«
    »Quatsch.«
    Micah schlang die Arme enger um mich und legte die Wange an meinen Kopf, sagte aber kein Wort. Kluger Junge.
    »Du hast immer durch die Gegend gevögelt, wenn wir nicht zusammen waren«, sagte ich.
    »Wenigstens habe ich damit so lange gewartet. Du hast es immer geschafft, jemanden zu ficken, sogar als wir noch ein Paar waren.«
    Ich wollte mich von Micah losmachen, aber er hielt mich umso fester. Er hatte recht. Ich würde womöglich gröber werden als klug war. Richard ohrfeigen, das klang in dem Moment richtig gut. Ich blieb, wo ich war, aber entspannen konnte ich mich nicht mehr.
    »Das lässt sich nicht bestreiten«, sagte ich.
    »Ich meine nicht Jean-Claude.«
    »Du hast mit mir Schluss gemacht, bevor ich Micah kennen gelernt habe.«
    Er schüttelte den Kopf und schrie auf, teils vor Schmerzen, teils vor Wut, glaube ich. »Das mit Micah hätte ich dir verzeihen können, nachdem ich mich mal beruhigt hatte. Ich hatte Raina und Marcus zusammen erlebt. Aber du hast ihn hier einziehen lassen. Und selbst darüber hätte ich hinweggesehen oder es zumindest versucht. Aber ich dachte immer, du vögelst Nathaniel. Ich dachte, du fickst ihn, schon bevor du mir den Laufpass gegeben hast.«
    »Erstens hast du mir den Laufpass gegeben.« Ich konnte keine Umarmung gebrauchen, wenn ich dermaßen wütend war. »Lass mich los, Micah.«
    »Anita …«
    »Lass mich los. Ich werde versuchen, nichts Dummes zu tun.«
    Er seufzte, ließ aber die Arme sinken. Ich entfernte mich nur einen halben Schritt.
    »Wie gesagt, du hast mit mir Schluss gemacht, Richard, und nicht anders herum. Und zwar weil du nicht mit jemandem zusammen sein wolltest, der sich bei den Monstern wohler fühlt als du. Das hast du wörtlich so gesagt.«
    Er guckte tatsächlich verlegen. »Das war wirklich unfair von mir, und es tut mir leid.«
    Endlich hatte er mich in die richtige Stimmung zum Streiten gebracht, und jetzt entschuldigte er sich? »Was tut dir leid? Dass du es gesagt hast oder dass du es geglaubt hast?«
    »Mir wäre wirklich lieber, wir wären allein, Anita. Bitte.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Du hattest deine Chance, mit mir allein zu sein, und wolltest es nicht. Dies sind die Arme, die mich gehalten haben, als ich um dich geweint habe. Sie haben das Recht, hier zu bleiben.«
    Er nickte. »Da hast du sicher recht. Aber es gibt ein paar Dinge, die nur für deine Ohren bestimmt sind. Wenn du mich je wieder mit dir allein sein lässt, habe ich dir etwas zu sagen, aber heute in ihrem Beisein sage ich nur so viel. Ich dachte, du betrügst mich mit Nathaniel, bevor Micah hier aufgetaucht ist. Jetzt weiß ich, dass es nicht wahr war.«
    »Was hat dich eigentlich auf den Gedanken gebracht, ich könnte hinter deinem Rücken mit Nathaniel schlafen?«
    »Die Art, wie du ihn ansiehst. Wie du auf ihn reagierst.« Er blickte mich Verständnis heischend an.
    »Ich finde viele Männer anziehend. Das heißt nicht, dass ich Sex mit ihnen habe.« Und nur weil du nichts anbrennen lässt, muss das nicht auch für mich gelten, dachte ich, hielt aber den Mund. Erstens war das nicht ganz wahr, und zweitens kühlte der Streit langsam ab; da wollte ich ihn nicht wieder anheizen.
    »Das weiß ich inzwischen, und es tut mir leid.« Er blickte zu Nathaniel, der die Brötchen inzwischen in den Herd geschoben haben

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