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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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könntest dich deiner Truppe wieder anschließen und unsere Geheimnisse preisgeben.“
    Am liebsten hätte sie geflucht, doch sie machte unbeirrt weiter. „Ja, könntest du. Und das wäre auch nichts Neues für mich. Aber Paris vertraut mir, er will, dass ich bleibe. Er würde mich nicht gehen lassen.“
    In der nun folgenden Stille fiel ihr etwas auf. Zorn war jetzt ebenfalls still; er hatte sich tatsächlich von ihrem Schmerz genährt und von dem, was sie getan hatte – und Lucien interessierte ihn nicht im Geringsten. Außerdem hatte sie vielleicht mit ihrer früheren Vermutung recht gehabt, und Aeron hatte diesen Kampf bereits für sie ausgefochten. Möglicherweise waren die Herren ausgenommen von dem ganz speziellen Gerechtigkeitsempfinden des Dämons. Wie dem auchsein mochte – es spielte keine Rolle. Lange würde sie sowieso nicht mehr hier sein, nicht wahr? Zorn könnte sich bis in alle Ewigkeit an ihrem Schmerz satt fressen.
    „Paris wird mich suchen“, erklärte sie. „Du weißt, dass es so sein wird.“
    Sarkastisch zog Lucien eine dunkle Augenbraue fast bis an den Haaransatz. „Um sich dafür zu rächen, dass du ihn unter Drogen gesetzt hast?“
    „Nein. Um mich aus Galens Klauen zu retten.“
    Er schürzte die Lippen, während er ihre Worte auf sich wirken ließ. „Was erwartest du von mir?“
    „Halte ihn auf.“ In ihrer Kehle fühlten sich die Worte an wie Glasscherben. „Ich muss bei Galen bleiben, ich muss irgendeinen Weg finden, ihn zu kontrollieren.“
    „Ich hätte da einen Tipp: Bring ihn um“, schlug Lucien vor.
    Wenn es doch nur so einfach wäre. „Cronus sagt, das geht nicht. Wenn Galen stirbt, seid auch ihr so gut wie tot. Dies ist der einzige Weg.“ Während sie es sagte, straffte sie die Schultern. Ihre Entschlossenheit wuchs, machte sie hart wie einen Felsen.
    Sienna war nicht schwach, und sie war kein Feigling. Nicht mehr. Sie würde das hier tun, selbst wenn es sie ihr eigenes Glück kostete. „Lasst ihn nicht nach mir suchen. Behaltet ihn hier und sorgt dafür, dass er bei Kräften bleibt. Also. Na dann. Das wollte ich nur loswerden.“
    Eine lange, angespannte Pause verstrich, während er sich seine Antwort zurechtzulegen schien. „Du weißt, worum du da bittest, oder?“
    „Ja.“ Um den nächsten Tränenausbruch zu überspielen, senkte sie den Blick auf ihre Stiefel. „Du bist ihm ein guter Freund, und darüber bin ich froh.“ Schon wieder dieser Kloß im Hals. „Ich bin froh, dass er dich hat. Pass auf ihn auf, Lucien. Wenn ich jemals etwas erfahre, das euch eine Hilfe sein könnte, werde ich euch die Info irgendwie zukommen lassen.Und ob ihr sie dann glaubt oder nicht, sie wird euch zur Verfügung stehen, wenn ihr sie haben wollt.“
    „Sienna …“
    „Pass … einfach auf ihn auf, wie ich gesagt habe.“ Kein Grund, die Tür zu öffnen. Sie trat einfach hindurch und machte sich auf den Weg aufs Dach.
    Jetzt gab es nur noch eins zu tun.

45. KAPITEL
    S iennas Flügel erhoben sich anständig hinter ihrem Rücken, schleiften nicht länger auf dem Boden. Ihr schmerzten die Schultern, doch das zwischenzeitliche Ziehen war nichts, womit sie nicht umgehen konnte. Sie war entschlossen. Immer noch felsenfest überzeugt. Unbeugsam.
    Sie würde es durchziehen. Würde nicht ins Wanken geraten.
    Als sie auf das Dach hinaustrat, umhüllte sie wieder einmal die klebrige Dunkelheit des Reichs der Blutigen Schatten. Keine Spur von diesem Schattenmann…ding; andererseits war sein Blutzoll schließlich bezahlt worden, und er hatte versprochen, sie alle in Frieden zu lassen. Ob er sein Wort auch halten würde, konnte sie nicht einschätzen. Zorn hatte die Bedrohung gespürt, die von ihm ausgegangen war, doch die Bilder, mit denen der Dämon ihren Kopf gefüllt hatte, waren körnig und, na ja, verschattet gewesen und hatten sie bloß beide verwirrt.
    Nichts war klar erkennbar gewesen, deshalb hatte sie keine Ahnung, wozu der Schattenmann imstande wäre. Sie vertraute ihm, weil sie keine andere Wahl hatte.
    In der Mitte der Plattform blieb sie stehen und breitete die Arme aus. Sie zögerte nicht, holte nicht vorher noch einmal Luft. Würde sich nicht mit dem beschäftigen, was hätte sein können – oder sollen. „Cronus! Cronus! Ich rufe dich!“
    Ein weißes Aufblitzen zu ihrer Linken. Mit hämmerndem Herzschlag wandte sie sich um. Der Engel Zacharel hatte sich materialisiert, betörend in seiner himmlischen Pracht, umhüllt von einer glühenden Aura, die vor Energie

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