Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)
genießen.“
Leise lachte sie in sich hinein, ein warmer, samtiger Klang, der wie Manna für seine Ohren war. „Im Augenblick habe ich meinen ‚Strenge-Chefin-Hut‘ auf, also hört lieber beide gut zu. Ich muss gehen. Ich kann nicht anders, aber ich muss wissen, dass du auf dich aufpasst und …“
„Nein.“
„Sei nicht so.“
„Versuch doch zu gehen. Versuch’s einfach. Wirst schon sehen, was passiert.“
„Paris …“
„Du bleibst, oder ich vergehe. Ende der Geschichte. Versprich’s mir.“
Lastendes Schweigen. „Ich habe einen Plan, den ich zu Ende bringen muss.“
„Pläne ändern sich.“
Sie trommelte mit den Fäusten auf seine Brust. „Du bist so frustrierend.“
„Sag mir, was ich hören will, Sienna.“
Ein Seufzen entwich ihr und schien all ihren Kampfgeist mit sich zu nehmen. „Na gut. Ich bleibe bei dir, aber wir werden uns etwas verdammt Gutes ausdenken müssen, um unsere Probleme mit Cronus und Rhea, mit Galen und mit dieser Alle-werden-sterben-Prophezeiung zu lösen. Denn – hab ich dir das erzählt? Cronus hat mir gesagt, wenn Galen stirbt, werden auch du und deine Freunde sterben. Und wenn Cronus stirbt, auch.“
„Ich behaupte nicht, dass ich bezweifle, was du gehört hast, aber ich stelle die Quelle infrage. Doch selbst wenn das, was er sagt, stimmt, wird es einen Weg geben, dieser Prophezeiung auszuweichen. Es gibt immer einen. Ich mache mir nicht die geringsten Sorgen.“ Im Gegenteil: Er war überglücklich. Und waren das Tränen in seinen Augen? Oh ja. Ja, das waren sie. Wenn ihn das zu einem Waschlappen machte, dann sollte es eben so sein. Es war ihm egal. Sie war hier, sie würde bleiben. Sie gehörte ihm.
Er ließ seine Hand von ihrem Nacken bis hinunter zu ihrem Steißbein gleiten und genoss das Gefühl ihrer Kurven unter seinen Fingern. „Danke“, sagte er, doch das Wort reichte nicht aus. Es drückte nicht annähernd aus, was er empfand. „Und jetzt, da wir offiziell zusammen sind, will ich dir ein paar Dinge über mich erzählen. Ich will alles offenlegen, nichts verbergen. Ich will alles mit dir teilen, was ich bin.“
Sie schien zu spüren, worauf er abzielte. „Das musst du nicht. Was in der Vergangenheit geschehen ist, ist vorbei.“
„Absolute Offenheit. Ich will, dass du weißt, worauf du dich einlässt. Damit wir uns, wenn Zorn dir etwas zeigt oder meine Freunde etwas sagen, bereits damit auseinandergesetzt haben.“
„Was auch immer du sagst, es wird meine Gefühle für dich nicht verändern.“
„Das macht mich froh, aber ich werde es trotzdem tun.“
Wie köstlich ihr Seufzen seine Haut liebkoste. „Na gut.“
Sie liebte ihn. Das hatte sie zugegeben. Alles würde gut werden. „Ich bin abhängig von Ambrosia. Aber ich habe das Zeug nicht angerührt, seit ich mich auf die Suche nach dir begeben habe“, fügte er eilig hinzu. „Und wenn je etwas passiert und ich deinem Blut ausgesetzt bin, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich werde dir nicht wehtun.“
Ihr seidiges Haar kitzelte seine Brust, als sie nickte. „Ich weiß, dass du mir nicht wehtun wirst, aber Paris, ich hab dich unter Drogen gesetzt. Ich wusste nichts von deiner Abhängigkeit, sonst hätte ich einen anderen Weg gefunden, dich außer Gefecht zu setzen. Es tut mir so, so leid, das werde ich mir niemals verzeihen.“
Er hasste die unterschwellige Bestätigung, dass sie ihn trotzdem verlassen hätte, doch ihre Sorge um ihn war wie ein Lebenselixier für ihn. „Und ob du dir verzeihen wirst, und zwar genau jetzt. Das ist ein Befehl. Aber natürlich werde ich dir noch den Hintern versohlen, bevor ich dir vergebe.“
Sie machte das liebenswerteste Geräusch der Welt, eine Mischung aus Schnauben und Lachen. „Ich akzeptiere. Das habe ich wahrlich verdient.“
Um seine Lippen zuckte es. „Du kannst nicht deine eigene Strafe annehmen, Baby. Du musst mit mir darüber streiten.“
Sie schnurrte, wirklich und wahrhaftig, und die Vibration, die dabei entstand, machte ihn augenblicklich wieder eisenhart.
Erzähl ihr den Rest, damit wir mit dem guten Kram weitermachen können. Das wischte ihm das leichte Grinsen vom Gesicht. „Okay, jetzt kommt der dritte Teil. Ich weiß, du hast mir gesagt, dass du meine Vergangenheit gesehen hast, aber ich bin mir nicht sicher, ob Zorn dir alles gezeigt hat. Von dem Sklaven auf meinem Weg hierher habe ich dir schon erzählt, aber er war nicht der Einzige. Ich … habe mit Männern geschlafen.“
Nicht das winzigste Zögern.
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