Schwarzer, Alice
die Professorin von der Uni Leipzig festgestellt, dass
Frauen oft aufgrund von »Erfahrungen persönlicher Entwertung im Bereich der
Sexualität und des Geschlechterverhältnisses« konvertieren. Auf Deutsch
gesagt: Diese Frauen haben Erniedrigung und Gewalt durch Männer erlebt. Der
islamische Schleier, wird ihnen von Missionarinnen eingeredet, biete ihnen
Schutz vor sexuellen Übergriffen und der Vermarktung des weiblichen Körpers in
der westlich-säkularen Welt.
Weil der Islam das gesamte private und öffentliche Leben
eines Menschen bis ins Kleinste durch Vorschriften und Gesetze (Scharia)
regelt, führt das bei manchen »deutschdeutschen Muslimen« - so werden sie in
Abgrenzung zu den eingebürgerten Migrantinnen genannt - zu einem radikalen Persönlichkeitswandel.
Wohlraab-Saar: »Das sind dann die Konvertiten, die uns auffallen, weil sie im
Grunde strenger sind als die Muslime, die einen gelebten Glauben mitbringen.«
Zum Beispiel der 25-jährige Thomas Fischer aus Ulm. Er zog
in den Dschihad (»Kampf auf dem Wege Gottes«), den islamistische Terroristen
in Tschetschenien gegen die Zivilbevölkerung und die russische Besatzungsmacht
führen. Im November 2003 fiel der junge Ulmer für Allah. Oder die belgische
Konvertitin Muriel Degauque. Sie zündete im November 2005 im Irak einen
Sprengsatz, den sie unter ihrer Ganzkörperverschleierung verborgen hatte. Die
laut Spiegel von ihrem
marokkanischen Ehemann akquirierte Selbstmordattentäterin starb; die
US-Patrouille, die sie mit in den Tod reißen wollte, überlebte unverletzt.
Dies sind nur zwei von zahlreichen konvertierten
Dschihad-Kriegerinnen. Bei allen war massive Indoktrination am Werk. In Ulm und
Umgebung beispielsweise hat sich nach Recherchen der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) »eine islamistische Szene aus
Konvertiten und Ausländern gebildet, deren Spuren bis nach Tschetschenien und
in ein terroristisches Ausbildungslager in Pakistan reichen«. Diese Szene hat,
so die NZZ, Thomas
Fischer ideologisch aufgerüstet.
Die potenzielle Terroristin Sonja B. aus Berlin kam gar
nicht erst dazu, zur Tat zu schreiten. Während die Polizei mit Sprengstoffhunden
ihre ärmliche Zweizimmerwohnung im Bezirk Neukölln durchsuchte, wurde sie in
eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Sonja B. hat früher in Hamburg gelebt,
nach der Trennung von ihrem muslimischen Ehemann zog sie in den Ostberliner
Bezirk Treptow. Und dann auf einmal »bei Nacht und Nebel« ein neuer Umzug nach
Neukölln: »Nachbarn soll sie von ihrer Angst erzählt haben, jemand könne ihr
das Kind wegnehmen.« (Spiegel)
Schützt diese verängstigte, vereinsamte Frau sich etwa mit
der schwarzen Ganzkörperverhüllung, unter der sie nicht erkannt wird, vor der
Verfolgung durch ihren Mann und seine Glaubensbrüder? Hofft Sonja B., dass ihr
wenigstens Allah noch als Freund geblieben ist? Sehnt sie sich nach dem
Paradies, weil das Leben auf Erden die Hölle für sie ist? Wir wissen es nicht.
Aber wir wissen, dass in Kreisen von Islamisten die Heirat mit einer Deutschen
als sicherer Weg zum Aufenthaltsstatus gilt.
Bisher haben wir uns in den Niederungen des bekehrten Fußvolks
bewegt - jetzt kommen wir zu den Elite-Konvertitlnnen. Zum Beispiel Dr. Ayyub
Axel Köhler. Dieser 1938 in Stettin geborene und 1963 als Student in Freiburg
zum Islam übergetretene Kölner ist der neue Vorsitzende des >Zentralrats
der Muslime in Deutschland< (ZMD).
Der weitläufige »Dr. rer. nat.« war wissenschaftlicher
Mitarbeiter in der Luft- und Raumfahrtforschung und Assistenzprofessor an der
Uni Teheran. Er hat die >International Association of Islamic Banks<
beraten. Im Kölner >Institut der deutschen Wirtschaft< war er bis zu
seiner Pensionierung 26 Jahre »im Bereich Ökonomie/Ökologie tätig«. Köhler ist
FDP-Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Landesfachausschusses für
religiöse Fragen der Freidemokraten in NRW.
Auf einer Veranstaltung in Köln über den
Karikaturen-Streit - so schildert es der FAZ-Reporter Andreas Rosenfelder -
fragte ein türkischer Lehrer für Religionskunde, ob das strikte Bilderverbot
im Islam überhaupt noch notwendig sei. Köhler ausweichend: »Das kommt darauf
an, wie nah oder fern man seiner Religion steht.« Beim anschließenden
Zwiegespräch mit dem FAZ-Reporter bekannte der neue Zentralrats-Chef freimütig:
»Ich habe einen festen islamischen Standpunkt, und der ist auch nicht
verhandelbar.« Und dann eine liberal klingende Äußerung: Bei der Integration
ausländischer
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