Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzer, Alice

Schwarzer, Alice

Titel: Schwarzer, Alice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die grosse Verschleierung
Vom Netzwerk:
Muslime in die deutsche Gesellschaft gelte es, auf einen
»verantwortungsvollen Umgang mit Freiheit« zu setzen. Ob denn Freiheit nicht
eine »genuine Errungenschaft säkularer Staaten« sei, fragte der Journalist.
Köhler zögerlich: »Der Islam hat einen starken Freiheitsbegriff in der direkten
Gottesbeziehung.« Alles klar?
    Auch Nadeem Elyas - Köhlers Vorgänger an der Spitze des
Dachverbands für 19 Organisationen - plädierte bis vor Kurzem oft und gern für
ein »friedliches Zusammenleben der Kulturen«. Dafür wurde dem aus Saudi-Arabien
stammenden Frauenarzt 1999 sogar der >Alternative Friedenspreis< verliehen.
Der >Zentralrat der Muslime< vertritt nur eine winzige Minderheit der
schätzungsweise 3,2 Millionen Menschen muslimischer Herkunft in Deutschland,
nämlich etwa 10.000. Trotzdem wurde der honorige Dr. Elyas jahrelang als
vermeintlicher Sprecher aller Muslime in
Deutschland hofiert.
    Warum hat er bei den ZMD-Vorstandswahlen Anfang Februar
nicht wieder kandidiert? Wir wissen es nicht! Aber das ARD-Politmagazin report berichtete am 21. Juli 2003, dass ein »früheres Mitglied
radikal-islamistischer Gruppen« eine »ganz andere Meinung« über den scheinbar
so Friedfertigen hat. O-Ton des Aussteigers, der aus Angst anonym bleiben will:
»In den arabischsprachigen Publikationen haben wir einen wirklich radikalen
Nadeem Elyas, den wir in seinen deutschsprachigen Publikationen nicht
wiedererkennen.« Dazu im Juli 2003 NRW-Verfassungsschutz-Chef Hartwig Möller im
report-Interview: »Herr Elyas ist Repräsentant der Muslimbruderschaft.« Die
Muslimbrüder sind die ägyptische Urzelle der heute weltweit agierenden
Islamisten.
    Angeblich soll unter dem Vorsitz des deutschen Konvertiten
Ayyub Axel Köhler im >Zentralrat der Muslime< ein liberalerer Flügel den
Ton angeben. Dafür scheint zu sprechen, was die FAZ so beschreibt: »Anders als viele Konvertiten, die ihren
neuen Glauben mit blonden Vollbärten zur Schau tragen, verkörpert Köhler
westlichen Lebensstil. Mit Glatze, dünnrandiger Brille und Fliege umweht ihn
sogar ein Hauch von Salonlöwentum.« Aber können wir uns auf solche
Äußerlichkeiten verlassen?
    Die ehemalige Frauenbeauftragte des Zentralrates, Ulrike
Thoenes, ebenfalls eine Konvertitin, deren Gesicht früher unter dem Schleier
kaum zu erkennen war, präsentiert sich neuerdings kopftuchlos: im
Regional-Vorstand der Lehrerinnengewerkschaft VBE und als Direktorin einer
Wuppertaler Grundschule. Aus Überzeugung oder aus Taktik? Ihre Nachfolgerin als
ZMD-Frauenbeauftragte, die Hildener Hauptschullehrerin Maryam Brigitte Weiß,
ebenfalls eine Konvertitin, versucht unterdessen, die kleinen, aber feinen
Unterschiede zwischen Kopftuch und Burka zu erklären: Laut Mohammed würden »ein
korrekt gebundenes Kopftuch und ein langer Mantel den Kleidungsregeln einer
islamischen Frau in der Öffentlichkeit voll genügen«. Beruhigend.
    Als die Zeit die mit
einem Ägypter verheiratete Aachener Grundschullehrerin Eva-Maria El-Shabassy,
die mit Kopftuch unterrichtet, im Dezember 2003 fragte, ob Ehebruch mit Steinigung
geahndet werden sollte, antwortete sie lakonisch: »Diese Strafe steht in der
Scharia.« Und: »Ehebruch ist ein Verbrechen, wie Mord.« Nachdem Kritik laut
geworden war, monierte die Konvertitin auf der ZMD-Homepage: Der
Interviewpartner habe wegen seiner »atheistischen Perspektive« nicht
nachvollziehen können, »dass man als religiöser Mensch die eigenen Quellen
nicht einfach in Bausch und Bogen verwerfen kann«. Alles klar?
    Von insgesamt 19 Unterorganisationen des Dachverbandes
>Zentralrats der Muslime< sollen laut Verfassungsschutz »mindestens
neun« zur Muslimbruderschaft gehören. Auch die >Deutsche Muslimliga<
(DLM) mit Sitz in Hamburg fühlt sich nach wie vor unter diesem Dach zu Hause.
Allerdings mit einem neuen Vorsitzenden: Michael Muhammad Abduh Pfaff (41).
Dieser relativ junge und (noch) relativ unbekannte Elite-Konvertit mit »diversen
Tätigkeiten in der Tourismusbranche« ist für die Konvertitin Iyman Alzayed
eingesprungen. Die ehemals protestantische Lehrerin, die partout mit Kopftuch
unterrichten wollte, hat ihren Rechtsstreit mit dem Land Niedersachsen
verloren. Sie sei nach Österreich ausgewandert, sagt ihr Nachfolger Pfaff, weil
sie dort »ihren Beruf mit Kopftuch ausüben« dürfe. Er selbst, so ist unter www.muslim-liga.de
nachzulesen, deutet die Verschleierung als »spirituelle Übung«: »Ich freue
mich, wenn ich sehe, dass Frauen, die bewusst das Kopftuch

Weitere Kostenlose Bücher