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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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mir, wo Nathan hin ist, und ich schenke dem Mädel hier das Leben.«
    »Ich weiß nicht, wo er ist.«
    »Du lügst.« Amonite stand wieder auf, hob den Baseballschläger vom Boden auf und schlug Joanna damit in den Bauch. Joanna stöhnte. Blinzelnd schlug sie die Augen auf, ihr Blick nicht ganz scharf.
    Als hätte sie Lucias Gedanken gelesen, sagte Amonite: »Sie ist bis an die Halskrause voll mit Black Coke. Die spürt nichts.« Sie tätschelte den Schläger mit der flachen Hand. »Also, hörst du jetzt auf zu lügen, du Miststück? Oder muss ich erst jeden Knochen in ihrem hübschen kleinen Körper zerschlagen?«
    Lucia ließ die Schultern hängen. »Er ist in Ciudad Bolivar.«
    »Seht ihr.« Amonite grinste Dex und Rudolph an. »Man muss ihr nur gut zureden.« Sie wandte sich wieder Lucia zu: »Was will er da?«
    »Das hat er nicht gesagt«
    »Nun stell dich nicht so an.«
    »Ich schwöre es.«
    »Weiß sonst noch jemand davon?«
    Lucia schüttelte den Kopf.
    »Bullshit!«, sagte Amonite.
    Der Schläger landete auf Joannas Brust. Ihre Rippen brachen wie Zweige. Joanna wand sich unter dem Schlag.
    »Er sucht nach ihrer Operationsbasis!« Lucia fiel auf die Knie. »Das ist alles, was ich weiß.«
    »Weiß er, wo sie ist?«
    Lucia schüttelte den Kopf.
    Wieder landete der Schläger auf Joannas Körper. Weitere Rippen brachen. Joanna riss die Augen auf. Ihr entfuhr ein langgezogenes Seufzen. Sie begann wie wild um sich zu schlagen. Amonite schlug sie auf den Kopf. Darauf lag sie reglos da.
    »Ich frage dich jetzt zum letzten Mal.« Amonite hob den Schläger. »Wer sonst noch?« Den Kopf zu einer Ramme gesenkt, stürzte Lucia sich auf Amonite. Amonite ließ den Schläger fallen. Unter der Wucht von Lucias Attacke verlor sie die Balance. Mit einer rasenden Wut im Leib stieß Lucia sie zu Boden, versuchte sie zu beißen, stieß mit der Stirn auf sie ein, drosch Amonite die Schultern ins Gesicht. Schließlich zerrten ein Paar kräftige Arme sie von der Frau und schleuderten sie in die Ecke, wo sie sich wieder einrollte. Amonite kam auf die Beine. Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Kleidung. Sie griff unter die Jacke und brachte eine Pistole und ein langes Rohr zum Vorschein, das sie an den Lauf schraubte.
    Sie richtete die Waffe auf Lucia, die die Augen schloss. War es also so weit. Ihr letzter Augenblick war gekommen. Abgeknallt wie ein Hund. In einem Hotelzimmer. Von der Organisation, die zu Fall zu bringen, sie gelobt hatte.
    »He, du hast mir was versprochen!«, protestierte Rudolph.
    »Von mir aus.«
    Lucia öffnete die Augen. Amonite drehte sich um und richtete die Waffe auf Joannas Kopf.
    »Nein!«, schrie Lucia und versuchte auf sie zuzukriechen.
    Amonite drückte zweimal ab. Die Waffe spuckte zweimal. Joannas Körper zuckte, wie unter einem Elektroschock.
    Lucia drehte sich der Kopf. Schluchzend brach sie zusammen.
    Amonite schraubte das Rohr wieder von der Waffe und steckte beides weg. Mit einem Blick auf Rudolph wies sie auf Lucia.
    »Wir gehen dann mal«, sagte sie. »Viel Spaß mit ihr.«

Kapitel 73
    Ciudad Bolivar, Kolumbien
15. April 2011
    Nathan blickte ausdruckslos durch die Windschutzscheibe des Taxis. Warum hatte Lucia ihn derart angefaucht? Sie war völlig durchgedreht, Blitze in den Augen, ihr Hals puterrot. Wen wollte es wundern, dass sie bei den Kolumbianern gegen die Front rausgeflogen war.
    Und dennoch. Es war da noch etwas anderes. Tiefe Besorgnis. Kummer.
    Angst.
    Nathans neues Handy hatte nur zwei Kontakte: Lucia und Manuel. Er drückte Lucias Nummer, dann auf »Call«. Das Display blitzte auf.
    Calling Lucia…
    Er brach den Anruf ab. Das war doch reines Wunschdenken. Sie hatte ihn aus dem Bett geworfen. Sie hatte ihn jetzt zweimal angefaucht. Die Frau war so offensichtlich gestört, wütend auf Gott und die Welt. Er sah hinaus auf die flackernden Lichter vor den endlosen Reihen roter Ziegelhütten von Ciudad Bolivar, das unter einem Drahtverhau von Stromleitungen zu liegen schien.
    Aber es war da noch etwas anderes, das tiefer ging: Ehrlichkeit, Leidenschaft, ein Verlangen nach Gerechtigkeit. Unter dem wilden Äußeren steckte eine Frau, die er verstehen, vielleicht sogar wirklich lieben konnte. Er wusste, was Caitlin gesagt hätte.
    Er drückte auf »Call again.«
    Calling Lucia…
    Wieder legte er auf. Er steckte das Telefon weg. Er war für so was nicht zu gebrauchen. Was immer er zu sagen versuchte, es kam falsch heraus, machte alles nur noch schlimmer. Und doch wäre er am

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