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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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hängte sich das Gewehr über die Schulter und zog seine Pistole. Jeden Muskel gespannt, atmete er tief ein. Ein letzter Blick nach allen Seiten, die Luft war rein.
    Er sprang los. Seine Linke legte sich über den Mund des Mannes, mit der Rechten hielt er ihm die Pistole ins Kreuz. Der Mann erstarrte, ließ seine Mahlzeit fallen. Nathan zerrte ihn herum, bugsierte ihn an die Stelle, wo Manuel lag und stieß ihn neben ihm in den Schlamm. Manuel rollte sich auf die Seite und richtete seine Waffe auf ihn.
    Mit großen Augen lag der Mann da. Er war noch ein junger Kerl, wahrscheinlich kaum achtzehn Jahre alt; er hatte einen Stoppelbart und kurzes dunkles Haar. Er trug eine schwarze Lederjacke mit hochgerollten Ärmeln, um den Hals eine Goldkette mit einem Kreuz. Nathan durchsuchte ihn, fand jedoch nur eine Börse mit Familienfotos und etwas Geld. Er war nur ein kleiner Fußsoldat, definitiv kein ausgebildeter Killer der Front.
    »Sag ihm, dass wir ihm nichts tun, wenn er pariert«, sagte Nathan zu Manuel.
    Manuel redete in schnellem Spanisch auf den jungen Kerl ein. Der nickte nervös.
    »Frag ihn, wie viele Leute da drinnen sind«, sagte Nathan, seine Pistole jetzt unter dem Kinn des Postens.
    Manuel sprach noch mal mit ihm und wandte sich dann wieder an Nathan.
    »Es gibt einen Hintereingang«, sagte er. »Hier sind kaum Wachen. Weiter drinnen werden es mehr.«
    »Sag ihm, er soll uns aufmachen. Und keine Tricks.«
    Manuel dolmetschte dem Posten, der vorsichtig auf die Beine kam. Nathan hielt sich direkt hinter ihm, Manuel blieb einige Meter zurück. Der Posten taumelte auf die Felswand zu. Er holte eine Schlüsselkarte aus der Tasche und hielt sie vor einen Scanner neben der Metalltür. Mit einem Summen tat sie sich auf.
    Sie traten in einen höhlenartigen Schacht. Neonlampen warfen in regelmäßigen Abständen ihren Schein von der nassen Decke. Nathan blieb immer einen Schritt hinter seinem Gefangenen; er konnte die Angst des Jungen geradezu spüren. Sie erreichten eine Kreuzung, an der sie drei Möglichkeiten hatten: rechts, links und geradeaus. Manuel flüsterte dem Jungen etwas ins Ohr. Der machte eine Kopfbewegung nach rechts.
    Nathan lauschte. Nur das Tropfen des Kondenswassers von der Steindecke war zu hören. Sie folgten dem Posten den Korridor hinab, bis sie an eine weitere Metalltür kamen. Nathan nahm die Schlüsselkarte des Postens und hielt sie vor den Scanner. Die Tür ging auf und gab den Blick auf einen langen Raum voll Tischen mit Laborgerätschaften frei, Reagenzgläser, große weiße Maschinen, Computer, allerhand elektronisches Gerät.
    Der Posten trat etwas zu schnell über die Schwelle. Seine Hand hob sich, vermutlich in Richtung eines Schalters, mit dem die Tür von der anderen Seite zu schließen war. Nathan sprang vorwärts, legte den Arm um den Hals des Jungen und drückte zu. Der Körper des Jungen erschlaffte.
    Nathan nickte Manuel zu, der ihm half, den Posten in eine Ecke zu schaffen. Er hatte einen großen Schrank entdeckt. Er riss einen Ärmel vom Hemd des Jungen und knebelte ihn damit. Er holte einige Kabelbinder aus seinem Rucksack und fesselte ihn an Händen und Füßen. Sie schleppten den bewusstlosen Körper zum Schrank und warfen ihn auf einen Haufen leerer Kartons.
    Außer der, durch die sie gekommen waren, führten zwei weitere Türen aus dem Raum.
    »Ich bringe den Sprengstoff an«, sagte Nathan zu Manuel. »Check du die Türen.«
    Manuel reichte ihm den Rucksack. Nathan begann das Semtex auszupacken, Zünder und Draht. Er war eben dabei, alles zu sauberen Stapeln zu ordnen, als er Manuel auf sich zulaufen hörte.
    »Nathan, komm.«
    »Warte.«
    »Komm! Gleich!«
    Manuels gutes Auge war zusammengekniffen; er hatte die Lippen geschürzt. Offenbar machte ihm etwas zu schaffen. Nathan packte den Sprengstoff wieder ein und folgte ihm durch die nächste der Türen in einen weiteren Korridor. Manuel legte ein ziemliches Tempo vor, seine Schritte auf dem Steinboden weithin zu hören. Am anderen Ende hielt er die Karte vor den Scanner neben der Tür. Als sie sich öffnete, schlug ihnen ein schier unerträglicher Gestank entgegen.
    Manuel zog Nathan hinein. Nathan öffnete die Augen, um sich an das düstere Licht zu gewöhnen. Sie befanden sich in einem weiteren langen Raum. Die Wände waren mit grünem Schleim überzogen. Der hintere Teil lag völlig im Dunkeln. Nathan kniff die Augen zusammen. Irgendetwas schien sich zu bewegen.
    Er fuhr zurück. Er hatte schon ja so einiges gesehen,

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