Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
Vom Netzwerk:
da nicht helfen. Und jetzt lasst mich gehen.«
    Steve ballte die Hand zur Faust. Tony verzog das Gesicht.
    Nathan legte Steve eine Hand auf die Schulter. »Nehmen wir ihn einfach fest.«
    »Mit Vergnügen.« Steve holte ein Paar Handschellen aus der Tasche.
    »Was wäre, wenn ich Amonite gesehen haben sollte«, fragte Tony.
    »Das hört sich schon anders an«, sagte Nathan und trat einen Schritt zurück.
    Tony versuchte wieder aufzustehen. »Mir geht’s nicht gut. Ich muss ins Krankenhaus.«
    »Das seh ich anders«, sagte Steve. »Du kommst mit uns.« Er trat vor, um Tony bei den Schultern zu nehmen. Tony lehnte sich zurück.
    »He«, Steve beugte sich vor, »komm her, du.«
    Tonys gute Hand fuhr an seine Socke.
    »Messer!«, rief Nathan.
    Steve wich zurück, aber nicht weit genug. Tony sprang vorwärts und stieß Steve ein kurzes Messer in Brust und Bauch. Steve versuchte Tony zurückzuschubsen, aber Tony war zu kräftig. Außerdem blutete Steve bereits stark. Nathan stürzte sich auf Tony, drehte ihm den guten Arm auf den Rücken und zerrte ihn von Steve weg, der seitwärts wegtaumelte, das Messer noch in seinem Bauch. Steve legte die Hände auf die Wunde in dem Versuch, die Blutung zu stoppen. Er ging auf die Knie.
    Nathan drosch Tony eine Faust an die Schläfe, worauf der bewusstlos zusammenbrach. Nathan sprang auf Steve zu, der in einer wachsenden Lache auf dem dreckigen Teppich lag. Er drückte auf die Wunden, aber das Blut sickerte durch. Steves Blick wurde trübe. Er griff nach Nathans Schulter.
    »Ich hab Scheiße gebaut«, keuchte Steve, ein rotes Rinnsal im Mundwinkel. »Ich hätte ihn filzen sollen.«
    »Ist schon in Ordnung. Wir schaffen dich hier raus.« Nathan versuchte sich seine Panik nicht anhören zu lassen. Er fummelte in seiner Tasche nach dem Telefon. Aber seine Hände waren ganz nass vom Blut und das Telefon fiel zu Boden. Steves Kopf in der anderen Hand, griff er danach.
    Steve murmelte etwas.
    »Was sagst du?« Nathan beugte sich über ihn.
    Steve packte ihn am Hals und zog ihn zu sich hinab, bis Nathans Ohr fast seine Lippen berührte. Er versuchte etwas zu sagen. Seine Augen wurden rot, als füllten sie sich mit Blut. Nathan holte das Handy mit dem Fuß heran. Er klappte es auf.
    Steve fielen die Lider zu. Seine Arme wurden schlaff. Sein Kopf fiel nach hinten. Nathan fühlte nach seinem Puls. Nichts. Er starrte Steve an, die Fältchen im Gesicht, die dünnen Lippen, die blasse Haut. Ein eiskalter Zorn überkam ihn. Er hatte Steve sympathisch gefunden: ein gutmütiger Kerl, aber auch ein Profi, ein Mann der Tat. Auf dem Rückweg von dem ersten Crackhaus hatte er Nathan von seinen Plänen erzählt, seine langjährige Freundin zu heiraten, ein kleines Häuschen mit Garten zu kaufen, in der Nähe der Holloway Road. Dort hatte er eine Familie gründen wollen.
    Nathan ließ Steve sachte auf den Boden sinken. Dann griff er sich die Pistole in Steves Gürtel, stand auf und ging hinüber zu Tony.

Kapitel 17
    East London, England
9. April 2011
    Nathan trat Tony in die Seite, bis der sich bewegte. Tony öffnete einen Spaltbreit die Augen, versuchte dann sofort davonzukriechen. Sein kaputter Arm hing lose an ihm herab.
    Nathan richtete die Pistole auf ihn. »Du Dreckschwein.«
    Tony ließ ein ängstliches Wimmern hören. Nathan setzte sich auf seine Brust und pinnte ihn zu Boden. Mit der linken packte er Tonys Kopf und stieß ihm mit der Rechten die Pistole in den Mund. All der Zorn, die Frustration der letzten Wochen wallten in ihm auf. Ihm wurde ganz schwindlig. Er hätte gute Lust gehabt, Tony eine Kugel in den Kopf zu jagen.
    »Wo ist Amonite Victor?«
    Tony grunzte etwas. Nathan zog die Pistole zurück, hielt sie ihm aber direkt zwischen die Augen.
    »Die bringen mich um«, sagte Tony.
    »Das sollte jetzt die geringste deiner Sorgen sein.«
    »Amonite ist einer der ganz großen Dealer.«
    Nathan drückte Tony die Mündung gegen die Stirn.
    Tony quiekte.
    »Sag mir was, was ich noch nicht weiß«, sagte Nathan.
    »Sie ist Amerikanerin. Sie importiert aus Kolumbien. Sie hat einen guten Kontaktmann in Jamaika, ihr Verteiler für die ganze Welt.«
    Nathans Lider zuckten. Dann war also Jamaika Verteilpunkt.
    »Wieso ist sie hier?«, fragte er.
    Tony zögerte. Nathan verstärkte den Druck der Mündung.
    »Antworte, verfluchte Scheiße noch mal!«
    »Um ihre Gang aufzubauen.«
    »Die Front 154?«
    Tony nickte.
    »Gehörst du dazu?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Ist Amonite der Boss?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher