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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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hielt die Kosten unten und die Profite oben. Die Front 154 jedoch schien sich wieder in Richtung eines großen Kartells zu bewegen: große Waffen, Hubschrauber, großer Ehrgeiz. Aber sie konnte das doch unmöglich alles ganz allein kontrollieren wollen? Was hätte das für einen Sinn?
    Steve platzte herein und Nathan fuhr auf.
    »Alles klar?«, fragte Nathan.
    Mit selbstgefälliger Miene warf Steve sich auf einen Stuhl und legte die Füße auf den Tisch. Der Tisch wackelte.
    Nathan wies auf Steves Füße. »Ich würd da vorsichtig sein.«
    »Ich kann’s nicht glauben. Dass man uns diese Müllhalde hier zugewiesen hat.« Steve zog die Füße wieder ein und machte eine Geste über den abgetretenen Teppich und die hellgrüne Wand. »Zeigt wohl, für wie wichtig sie das alles halten. Na jedenfalls, das Gesindel ist im Bau. Die Jungs habe ich nach Hause geschickt. Die sind geschafft.«
    Nathan drehte den Kugelschreiber zwischen den Fingern.
    »Was gibt’s denn?« fragte Steve. Er fuhr sich mit einem Finger ins Ohr und studierte den Nagel. »Siehst gar nicht glücklich aus.«
    »Ich kriege Druck von meinem Boss. Er will Tony bis morgen verhaftet sehen.«
    »Das ist wieder typisch.« Steve stand auf. »Es ist fast Mitternacht. Warum legst du dich nicht aufs Ohr? Wir versuchen’s morgen nochmal.«
    »Was sagt denn die Gerichtsmedizin?«
    »Unmengen von Chemikalien in ihrem Blut, die zu diesem schwarzen Koks passen.« Er setzte sich wieder. »Der arme Bursche hat eine Überdosis erwischt.«
    »Und der Schotter?«
    »Eine halbe Million. Genug für dreißig Kilo.«
    »Hört sich nach einem Versuchsballon an. Ich schätze mal, die Front plant das Zeug tonnenweise ins Land zu schaffen. Aber wie?«
    »Keine Ahnung. Das ist Sache des Zolls.«
    Nathan schüttelte den Kopf. Steves Reaktion war typisch für die Vollzugsbehörden. Jede schob der anderen die Verantwortung zu. Er entschloss sich, in seiner eigenen Richtung weiterzudenken. Er nahm den Kugelschreiber wieder zur Hand und ein leeres Blatt Papier. Er kritzelte »Kolumbien« darauf und kreiste es ein.
    »Hier beginnt die Produktion.«
    Er schrieb das Wort »Verteilpunkt«, kreiste es ein und zog eine Linie zu dem Wort »Kolumbien«. Dann schrieb er »USA« und »England« und verband sie ebenfalls mit dem »Verteilpunkt«.
    »Amonite wird für den Transport zu diesem Verteilpunkt sorgen, entweder per Schiff oder Flugzeug. Höchstwahrscheinlich sind das die Bahamas, Kuba, Haiti oder Jamaika. Wenn wir diesen Punkt finden, können wir ihre ganze Operation zerschlagen.«
    Steve gähnte.
    »Die Bahamas wären ideal«, fuhr Nathan fort. »Siebenhundert Inseln, die Hälfte davon unbewohnt. Vierzig Meilen vor Miami, was den Zugang zu den Staaten erleichtert aber auch die Verschiffung nach England.«
    »Was ist mit den Piraten?«
    »Welche Piraten?«
    »Hast du letzte Woche den Bericht der DEA nicht gesehen? Einige südamerikanische Kartelle gehen weg von den Bahamas, weil dort haitianische Piraten die Gegend unsicher machen. Die kommen in fetten Schnellbooten angeflitzt, schießen alles in Fetzen und krallen sich den Stoff.«
    »Okay, dann vielleicht Kuba. Die Amerikaner können das Luftgebiet nicht verletzen, also kann die DEA auch nicht nach dem Rechten sehen. Außerdem sind kubanische Beamte leicht zu bestechen.«
    »Du hörst wohl nie auf, was?« Steve rieb sich die Augen. »Also ich hau mich hin.«
    Nathan kam ein Gedanke. Womöglich wusste dieser Tony, wo der Verteilpunkt war. Er stieg über einen Stapel Papier auf dem Boden und trat vor den Stadtplan von North London, der an die Wand gepinnt war. Rote Furniernadeln markierten die bekannten Crackhäuser in Islington, Hackney, Haringey und Camden. Es gab Dutzende.
    »Tony könnte mittlerweile in jedem davon sein.«
    »Ja, da hast du wohl Recht.« Steve kam auf die Beine. »Hat doch keinen Sinn, sich darüber jetzt den Kopf zu zerbrechen.«
    »Könnte er wirklich?« Nathan legte den Zeigefinger auf das Crackhaus, dass sie hochgenommen hatten, gleich am Fuße der Dalston Road. Mit dem Daumen zog er einen knappen Halbkreis. »Er hätte gradewegs zu dem hier in North Hackney gehen können oder dem hier nahe der Old Street.« Er wandte sich an Steve. »Was meinst du?«
    »Um diese nachtschlafende Zeit? Da sind die doch alle völlig hinüber.«
    »Ja, da hast du wohl Recht. Jedenfalls bräuchten wir Verstärkung.«
    Nathan sah sich nach seinem Rucksack um. Mit einem Mal war er wieder völlig erschöpft. Steve hatte Recht. Besser,

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