Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
Vom Netzwerk:
kurzes Haar, trug ein dunkelgrünes T-Shirt und eine braune Militärhose. Beide fixierten Elijah mit intensivem, tückischem Blick.
    »Also?« Elijah zog eine Braue hoch. »Wollen wir den ganzen Tag rumstehen und einander anstarren wie Schulmädchen?«
    Der Mann mit dem Bart nickte dem jüngeren zu, der sich bückte und unter der Sitzbank eine Taucherbrille und eine Flasche hervorholte. Er zog sich aus bis auf die Unterhose. Sein haarloser maskuliner Oberkörper brachte Elijahs Blut in Wallung.
    Der junge Mann sprang ins Wasser und streckte die Hände. Der Typ mit dem Bart griff unter eine andere Bank und reichte ihm einen offensichtlich zentnerschweren wasserdichten flachen Plastikcontainer von etwa einem Meter Durchmesser, an dem mehrere Clips angebracht waren. Er reichte ihn dem jungen Mann. Der junge Mann tauchte unter.
    »Seid ihr sicher, dass das halten wird?«, fragte Elijah.
    Der Bärtige nickte und bückte sich nach einem weiteren Container.
    »Wieso nehmt ihr nicht eure U-Boote oder Flugzeuge?«, fragte Elijah.
    »Die findet die DEA.«
    Der junge Mann tauchte schnaufend wieder auf. Der Bärtige reichte ihm den zweiten Container.
    »Laut Amonite habt ihr 950 Keys für uns«, sagte Elijah.
    Der Bärtige brummte. Er öffnete eine Luke zu einem versteckten Hohlraum und zerrte weitere Container heraus, während der Taucher wieder unter der Wasseroberfläche verschwand.
    »Mach mal auf«, sagte Elijah.
    »Was?«
    »Eine von den Boxen. Ich möchte nachsehen.«
    Der Bärtige sah Elijah argwöhnisch an. Einen Augenblick lang dachte Elijah, er müsste seinen Befehl wiederholen. Und wenn er etwas hasste, dann war das, sich wiederholen zu müssen. Aber schließlich riss der Bärtige mit einem scharfen Ruck den Deckel auf. Inmitten von Luftzellen enthielt der Container ein großes quadratisches Fach, das randvoll mit kleinen schwarzen Würfeln angefüllt war.
    »Was zum Teufel ist das denn?« Elijahs gerunzelte Stirn wich einem Lächeln, als ihm dämmerte, was es war. »Gib mal einen rüber.«
    Der Bärtige holte einen Würfel aus dem Container und warf ihn Elijah zu. Der drehte ihn zwischen den Fingern, ließ ihn fallen, bückte sich danach und merkte, wie steif sein Kreuz war.
    »Behalt sie im Auge«, sagte er zu Patrice, während er den obersten Knopf seines Hemds öffnete. Er hatte das Gefühl, jemand hatte ihm eine Schlinge um den Hals gelegt und zog sie zu.
    Er ging unter Deck, schenkte sich einen weiteren Rum ein und kippte ihn mit einer flinken Bewegung des Handgelenks weg. Er hielt den Würfel gegen das Licht und sah ihn sich eingehend an. Die Tiefe seiner Schwärze und sein Versprechen ewiger Glückseligkeit zogen ihn in ihren Bann. Wie nur konnte etwas so unbeschreiblich angenehm sein?
    Mit einem Messer kratzte er eine hauchdünne Schicht Pulver von der Oberfläche des Würfels auf das Glas eines Spiegels vor sich auf dem Tisch. Mit der kaum zu ertragenden Aufregung eines jungen Mannes vor seinem ersten sexuellen Erlebnis zog er drei Spuren von etwa gleicher Länge zurecht. Hektisch durchsuchte er seine Taschen: Münzen, Kondome, gestohlene Kreditkarten und ein fettes Bündel 100-Dollar-Noten. Die müssten es tun. Er schälte eine Note ab, rollte sie zusammen, kniete nieder und schnupfte die Spuren in rascher Folge mit einem Ruck seines bebenden Ellbogens weg.
    Schon im nächsten Augenblick hatte er jedes Gefühl in Gesicht und Rachen verloren. Er genehmigte sich einen weiteren großzügigen Schuss Rum und streckte seinen langen Körper auf der unteren Koje des Stockbettes aus. Sein Rücken war plötzlich wieder völlig in Ordnung. Ein ungeheures, strahlend schönes Lächeln legte sich über sein Gesicht, ein Lächeln überschwänglicher Liebe, tiefen Friedens und unendlicher Dankbarkeit, als das Kribbeln in Armen, Brust, Leisten, Beinen, Fingern und Zehen sturzartig zu einer gottgegebenen Welle von Freuden aus dem siebten Himmel anwuchs.
    Patrice spähte in die Kajüte. »Es wäre alles soweit, Boss.« Er warf einen Blick auf den Spiegel und die Hundert-Dollar-Note auf dem Tisch. Er verzog das Gesicht, wandte sich dann wieder an Elijah. »In ein paar Minuten kann’s losgehen.«
    »Don’t worry about a thing«, zitierte Elijah singend Bob Marley. »Every little thing’s gonna be alright.«
    »Boss? Ich hab gesagt, wir sind so gut wie fertig.«
    »Singin’ don’t worry–«
    »He, Boss.«
    »Ja, ja, ja. He, wo ist denn der Taucher?«
    »Der ist noch unten. Er sorgt dafür, dass die Container auch richtig

Weitere Kostenlose Bücher