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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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knochigen Hand.
    Nathan beschloss abzuwarten. Es wäre gar nicht so einfach, mit zwei Junkies auf Crack fertig zu werden. Wenn sie sich nur trennen würden oder einer näher kam, während der andere wegblieb…
    Der erste Mann führte die Röhre an den Mund, hielt die Flamme an die Dose und atmete tief ein. Er geriet wieder ins Taumeln, sackte auf die Knie; dann kippte er wie in Zeitlupe um. Die Dose entglitt seinen Fingern und landete scheppernd am Rand der Dunkelheit. Sein Gefährte, der eben noch neben ihm gestanden hatte, stach nach vorne und hielt sie auf. Er riss seinem bewusstlosen Freund das Feuerzeug aus der Hand. Er setzte sich hin und lehnte sich gegen die Wand, tat einen langen Zug, kippte seitwärts weg, ließ Dose und Feuerzeug fallen.
    Auf allen vieren kroch Nathan los, die Augen auf dem Feuerzeug, das zischend vor sich hin brannte. Beide Junkies hatten sich auf die Seite gerollt. Der mit der Kapuze zuckte. Er schlug mit den Beinen aus, verdrehte die Augen. Offensichtlich hatte er eine Überdosis erwischt. Schließlich lag er reglos da, das blaue Licht flackerte in seinen trüben Augen, auf denen Nathan dieselben großen schwarzen Flecken sah wie bei den Junkies in London.
    Nathan kroch auf sie zu. Als er nach dem Feuerzeug griff, schloss sich eine Hand um die seine. Im nächsten Augenblick ging der Junkie mit der Basecap auch schon auf ihn los. Nathan wich zurück, fiel zur Seite. Der Junkie setzte ihm nach, seine Hände ein Schattenspiel aus Knöcheln und Klauen. Nathan schlug ihm den Stein auf den Kopf, sah die Basecap davonfliegen, spürte wie die Haut riss, aber der Schlag hatte keine Wirkung. Er stieß dem Süchtigen die Hand unters Kinn und drückte nach oben.
    Der Junkie wandte sein Gesicht ab. Er zog Nathan die Krallen übers Gesicht, stieß ihm den Ellenbogen in die Rippen. Nathan ließ das Feuerzeug fallen. Er legte dem Junkie die Hand über Mund und Nase und drückte zu.
    Nathan schrie auf.
    Der Junkie hatte ihn gebissen, obwohl sein Mund nur ein geiferndes Loch voll verfaulter Zähne war. Nathan zog die Hände zurück. Er warf sich mit letzter Kraft herum und kletterte auf den Junkie, der jetzt mit dem Gesicht im Dreck unter ihm lag.
    Nathan packte beide Arme des Mannes, riss sie nach außen und pinnte sie mit den Knien. Der Junkie wand sich mit erstaunlicher Kraft. Nathan griff nach seinen Haaren und riss ihm den Kopf nach hinten.
    »Ich brech dir den Hals«, zischte er ihm ins Ohr.
    Der Junkie schlug um sich. Nathan wich zurück, soweit es nur ging.
    Schließlich keuchte der Junkie: »Aufhören, aufhören, du tust mir weh!«
    Nathan ließ etwas nach. Der Junkie wurde schlaff. Nathan ließ den Kopf des Mannes zu Boden fallen. Er ging seinen Mantel durch. In einer Tasche fand er eine kleine Taschenlampe und etwas, was sich nach einem angeschliffenen Schraubendreher anfühlte. In einer anderen Tasche fand er einen kleinen, rauen Würfel.
    Der Junkie stöhnte. »Bitte, tu mir nichts! Ich habe eine Frau und zwei Kinder.«
    »Wie komm ich hier raus?«
    »Da lang.« Der Junkie wies mit dem Kopf nach rechts. »Bring mich nicht um. Bitte.«
    »Wie weit?«
    »Vielleicht eine Stunde.«
    »Ich stehe jetzt auf.« Nathan setzte dem Junkie den Schraubendreher an den Hals. »Wenn du mich angreifst, bring ich dich um.«
    Der Junkie ließ ein gotterbärmliches Schluchzen hören. Nathan stand auf. Er richtete den Schein der Taschenlampe auf den Junkie, der sich auf den Rücken gedreht hatte und sich eben aufrichtete. Seine hageren Backen waren fast schwarz vor Dreck. Ein Netz feiner Adern überzog seine Augen. Eines davon starrte in einem unnatürlichen Winkel ins Leere. Auch er hatte große schwarze Flecken im weißen Bereich seiner Augäpfel. Seine Ohren waren grün und blau, als hätte man ihn geschlagen.
    Nathan drehte den Würfel unter dem Schein der Lampe. Er war von derselben Größe und so schwarz wie der, den er in dem unterirdischen Dschungellabor gefunden hatte. Aber während der andere glatt gewesen war, war dieser an den Ecken angeschlagen und uneben.
    »Black Coke«, sagte der Junkie mit einem hungrigen Blick darauf. »Eine neue Droge. Unglaublich stark.«
    »Das ist Black Coke?«
    »Es ist sogar noch besser als
basuco

    Nathan nickte grimmig.
Basuco
war die Mischung aus Crack-Rückständen, Benzin und Chemikalien, die Bogotás Obdachlose rauchten. Er wog den Würfel in der offenen Hand. Er war leicht wie das Vulkangestein, das er aus Mexiko mitgebracht hatte. Er hatte sich damals in dem

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