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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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versuchte.
    »Das mag stimmen, aber ich hatte auch nicht vor, dich gefangen zu halten.«
    Zunächst wirkte Preston überrascht, dann lachte er schnaubend. »Was denn? Denkst du, du kannst mich umbringen?«
    »Ich weiß, dass ich es kann.« Nick hieb ihm mit der Handkante gegen den Hals. Es war ein Schlag, der einen Menschen auf der Stelle getötet hätte. Preston stolperte rückwärts, hustete, war jedoch noch sehr lebendig.
    Er erholte sich beinahe so schnell wie der Dschinn und stürzte nach vorn, rascher als irgendein Gegner, den Nickbisher erlebt hatte. Preston rang ihn zu Boden und warf sich auf ihn. Nick benutzte seine Beine als Hebel, stemmte Preston in die Höhe und über seinen Kopf hinweg.
    Sofort war Nick auf ihm und knallte Preston die Fäuste ins Gesicht. Sie kämpften brutal, unermüdlich. Bald tat Nick jeder Knochen weh, und er fragte sich, wie lange er noch durchhalten, wie viel austeilen und wie viel einstecken konnte.
    Während er sich ungefähr zum hundertsten Mal hochrappelte, fürchtete er, er könnte seine Fähigkeiten überschätzt haben. Aber die Angst um Mai trieb ihn an. Wenn er Preston nicht tötete, ließ er seine Geistverwandte im Stich und brachte ihr Leben in Gefahr.
    Wünsche schwebten vorbei, die tiefgelb leuchteten. Das waren mächtige Wünsche, deren Vibrieren über den Kämpfenden deutlich zu spüren war.
    »Ich wünsche, dass Nick frei ist.«
    »Ich wünsche, dass Nick in Sicherheit ist.«
    »Ich wünsche, dass Nick bei mir ist.«
    Die Sätze wurden von einem leiseren Gemurmel begleitet. »Ich liebe ihn. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn.«
    Als Nick näher an das Portal kam, wurden die gelben Wunschfäden zu einer großen dichten Wolke, die sich nach unten dehnte und über Preston legte.
    »Nein!« Prestons Schrei wurde von der beständig kräftiger werdenden Stimme gedämpft. »Nein, lass mich!«
    Nick trat zurück. Er war nicht sicher, was hier geschah.
    Während er stumm zusah, nahm die Wolke die Form goldener Spiralen an. Sie wickelten sich wie Seile um Preston, und obwohl er sich verzweifelt wehrte, konnte er die Fesseln nicht brechen.
    Dann wurde er in die Luft gehoben und von der gelbenWolke zurück in den Tunnel getragen. Was für eine Magie mochte hier am Werk sein? Nick drehte sich um und blickte Preston hinterher. Kaum war er außer Sichtweite, wandte Nick sich wieder zu dem Portal. Mai stand dort. Ihr strömten Tränen über das Gesicht, während ihre Lippen sich in einem stummen Gebet bewegten.
    Nick ging näher, und als er bei dem Portal war, streckte er seine Hand aus. Zu seiner Verwunderung öffnete der Spiegel sich, und seine Hand griff hindurch. Als Mai ihn erblickte, hörten ihre Lippen auf, sich zu bewegen, und sie stürzte sich mit einem leisen Aufschrei nach vorn, warf ihre Arme um Nick und zog ihn zu sich, um ihn zu küssen.
    Sie schmeckte wie warmer Honig, und er war überzeugt, noch nie etwas Süßeres erlebt zu haben als diesen Moment. Er wünschte sich inständig, dass er für immer andauerte.
    Nick vertiefte den Kuss, der nicht enden sollte. Wie lange er sie küsste, wusste er nicht, aber irgendwann löste Mai den Kuss und lächelte. »Willkommen zu Hause!«, flüsterte sie, und vor lauter Gefühlen drohte ihre Stimme zu versagen.
    »Zu Hause?«, wiederholte er unsicher.
    »Du bist frei.«
    Staunend blickte Nick sich um. Sie hatte recht. Zwar wusste er nicht, wie das geschehen konnte, aber er befand sich in ihrem Wohnzimmer. Hinter ihm hatte sich das Portal geschlossen, und die einzigen Gesichter, die er in dem Spiegel sehen konnte, waren seines und Mais.
    »Wie es scheint, hat die Dimension einen neuen Dschinn«, stellte Mai lächelnd fest und küsste Nick auf die Wange. Dabei fiel ihr etwas ein. »Was ist, wenn Preston anfängt, in dem Haus zu spuken?«
    »Wir sorgen dafür, dass er es nicht kann. Zuerst einmal nehmen wir alle Spiegel ab. Danach bitten wir deine Freundinnen vom Hexenzirkel des Lichts, einen Zauber zu wirken, der ihn in der Dimension einsperrt.« Er drückte Mai an sich. »Auf jeden Fall brauchst du dir deshalb keine Sorgen zu machen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil du nicht hier wohnen wirst.«
    Sie sah zu ihm auf. »Und wo werde ich wohnen?«
    »Bei mir.« Er war vollkommen ernst, und ehe sie etwas erwidern konnte, hob er ihr Kinn, so dass sie ihm ins Gesicht sehen musste. »Zieh zu mir, Mai – gleich jetzt! Wir heiraten, so schnell wir können, und bis wir etwas Neues gefunden haben, wohnen wir mit Dave bei mir.«
    Er war sich seiner

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