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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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unhöflich.
    Na und? Ihrer Meinung nach hatte sie etwas bei ihm gut, weil er sie für eine Stripperin gehalten hatte.
    Sie wühlte in ihrer Handtasche, bis sie seine Visitenkarte gefunden hatte. Zweifellos konnte er ihnen helfen. Die Frage war bloß: Wollte er auch?
     
    Nick rieb sich die Augen und setzte sich im Bett auf. Obwohl er reichlich Schlaf bekam, fühlte er sich wie erschlagen.Seit zwei Nächten waren seine Träume erotisch aufgeladen und extrem realistisch.
    Es würde ihn eigentlich gar nicht stören, nur war es in jedem Traum dieselbe Frau gewesen, und das war ungewöhnlich. Solche Traumbegegnungen waren typisch, wenn man mit seiner Geistverwandten zusammen war. Was es umso verstörender machte. Nick hatte sein Leben geplant, und seine Pläne sahen keine Geistverwandte vor.
    Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, klingelte sein Handy. Er nahm es vom Nachttisch und fragte sich, wer zur Hölle ihn um diese Zeit anrief. »Hallo?«, knurrte er ins Telefon.
    »Mr. Blackhawk?«, meldete sich eine Frauenstimme. »Hier ist Mai Groves. Ich war gestern bei Ihnen. Erinnern Sie sich?«
    Natürlich erinnerte Nick sich an die Waldnymphe! »Miss Groves. Es ist ein bisschen früh am Tag für ein Interview, finden Sie nicht?«
    »Tut mir leid, dass ich Sie geweckt habe. Ich habe hier … ein Problem, und Sie sind der Einzige, der mir helfen kann.«
    Ihm war klar, dass er ihr lieber nicht glauben sollte. »Ich verstehe ja, dass Sie immer noch sauer auf mich sind, aber kommen Ihnen Telefonstreiche nicht ein bisschen kindisch vor?« Er hörte, wie sie seufzte.
    »Wenn das ein Telefonstreich ist, hätte ich Ihnen wohl kaum meinen Namen gesagt, oder?«
    Da hatte sie recht.
    »Was ist das Problem?«
    »Meine Freundin ist verschwunden, wahrscheinlich entführt. Ich hatte gehofft, dass Sie herkommen und, na ja, Sie wissen schon, ihrer Energiespur folgen können.«
    »Ich gebe keine Privatvorstellungen, Miss Groves. Mein Talent hebe ich mir gern für echte Notfälle auf. Und dass Ihre Freundin Sie nicht zurückruft oder nicht ist, wo sie Ihrer Meinung nach sein sollte, ist noch kein Notfall.«
    »Mr. Blackhawk, bitte glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass Sie der letzte Mensch auf der Welt wären, den ich um Hilfe bitten will, aber das hier ist wichtig. Eine junge Frau wird vermisst, und ihre große Schwester schwört, dass sie nie weggeht, ohne vorher Bescheid zu sagen, wohin sie will oder wann sie zurückkommt. Ihre Schwester hat schon überall nach ihr gesucht, und ich werde das Gefühl nicht los, dass ihr etwas zugestoßen ist. Aber leider reicht das der Polizei nicht. Ich hatte allerdings gehofft, dass es Ihnen genügen würde. Und weil Sie mir erklärt haben, dass Energiespuren sich mit der Zeit auflösen, hielt ich es für das Beste, Sie sofort anzurufen. Na, ich hätte mir denken können, dass Sie mir nicht helfen.«
    Aus Gründen, die er nicht erklären konnte, gefiel es ihm nicht, sie zu enttäuschen. »Wo wurde sie zuletzt gesehen?«
    »In meiner Wohnung. Sie kam herüber, als ich gerade kochte, und wir haben uns unterhalten. Dann ging ich ins Schlafzimmer, und hinterher war sie nicht mehr da. Vermutlich ist sie in ihre Wohnung zurückgegangen, aber das habe ich natürlich nicht überprüft.«
    Nick rieb sich seine Stirn. »In der Wohnung der Frau dürfte es von ihren eigenen spirituellen Spuren wimmeln, so dass es praktisch unmöglich ist, die neueste zu erkennen und ihr zu folgen. Aber genau das wollen Sie von mir, stimmt’s?«
    »Ich bezahle Sie auch«, bot sie ihm an.
    Er zögerte. »Glauben Sie ernsthaft, Sie können sich meine Dienste leisten?«
    »Bitte!«
    »Okay, mein Standardhonorar beträgt tausend Dollar für die erste Stunde und fünfhundert für jede weitere.« Damit hatte er sie gewiss schockiert. »Aber ich biete Ihnen einen Sonderpreis an.«
    »Ich schlafe nicht mit Ihnen«, erklärte sie scharf.
    »Was gewiss schade ist, aber das schwebte mir nicht vor.«
    »Oh.«
    Er grinste. »Ich komme rüber, wenn Sie dafür mit mir essen gehen.«
    »Sie wollen essen gehen – mit mir?«, fragte sie wenig begeistert.
    »Ja, ist das so schwer zu glauben? Aber da ich Ihnen einen Gefallen erweise, indem ich zu Ihnen komme und nach Ihrer Freundin suche, geht das Essen auf Sie. Ich überlasse es Ihnen, ob Sie für mich kochen oder wir ausgehen.«
    Wieder seufzte sie. »Abgemacht. Wie schnell können Sie hier sein?«
    »Warten Sie kurz«, sagte er und holte Stift und Papier aus der Nachttischschublade.

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