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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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»Okay, die Adresse bitte!«
    Während er sich Notizen machte, bemerkte er, dass sie ganz in seiner Nähe wohnte. »Ich bin unterwegs. Lassen Sie möglichst wenige Leute in Ihre Wohnung, dann wird es weniger verwirrend für mich.«
    »Na gut … und … danke.«
     
    Mai war angespannt. Sie wusste nicht, ob Sarahs mysteriöses Verschwinden schuld daran war oder das bevorstehende Wiedersehen mit Nick Blackhawk. Ganz sicher freute sie sich nicht auf ihn. In Gedanken tauchte das Bild von ihm auf, als er in seinem Büro vor ihr gestanden hatte: groß, stark und fast beängstigend maskulin. Und wie er ausgesehenhatte, ohne Hemd, mit zerzaustem Haar und diesem verwegenen Lächeln!
    Mai stöhnte. Das Letzte, was sie momentan gebrauchen konnte, war, Nick Blackhawk romantisch zu verklären. Sobald sie ihn wiedersah, würde er wahrscheinlich den Mund aufmachen und etwas höchst Ärgerliches von sich geben. Sarah wurde vermisst, darauf sollte Mai sich konzentrieren.
    Sie eilte aus ihrer Wohnung und klopfte bei Jenna an. Diese öffnete mit einem hoffnungsvollen Blick, der jedoch gleich wieder verschwand, als sie sah, wer an der Tür stand.
    »Hast du noch nichts von Sarah gehört?«, fragte Mai, obgleich die Antwort offensichtlich war.
    »Nein. Was ist bei dir? Hat es geklappt?«
    »Ja, er ist auf dem Weg hierher.«
    Jenna nickte und schlang die Arme um ihren Oberkörper, als wäre ihr kalt. »Ehrlich gesagt, ist mir inzwischen schon egal, was wir ausprobieren, Hauptsache, wir unternehmen irgendetwas.«
    Mai hatte tiefes Mitgefühl mit Jenna. Auch wenn sie äußerlich zunächst ein wenig schroff erschien, liebte sie ihre Schwester über alles. Mai drückte ihr sanft den Arm. »Ich laufe nach unten und warte dort auf ihn. Nick müsste gleich hier sein.«
    Sie drehte sich bereits um, als Jenna sie zurückhielt. »Ich danke dir.« Wieder kippte ihre Stimme. Die Arme kämpfte mit den Tränen.
    Mai wollte ihr sagen, sie sollte sich keine Sorgen machen, sie würden Sarah finden. Aber das könnte sich als Lüge erweisen. Also nickte sie nur und lief zum Fahrstuhl.
    Unten in der Eingangshalle stellte sie fest, dass Nick noch nicht da war. Weil sie sonst nichts tun konnte, beschloss sie, nach ihrer Post zu sehen.
    »Guten Morgen, Mai. Wie geht’s?«
    Auf halbem Weg zu ihrem Briefkasten zuckte sie vor Schreck zusammen, als sie Will hörte. Sie drehte sich um und bemerkte, dass er unweit hinter ihr stand. Und sie hätte schwören können, dass er vor einer Sekunde noch nicht da gewesen war. »Will! Du hast mich erschreckt. Was machst du um diese Zeit hier?«
    »Dasselbe könnte ich dich fragen«, konterte er und kam auf sie zugeschlendert. Dabei musterte er sie: ein kläglich misslungener Versuch, verführerisch zu wirken, was noch witzig gewesen wäre, würde er nicht so eklig rüberkommen.
    »Ich warte auf jemanden«, erklärte Mai, in der Hoffnung, ihn abzuwimmeln. Sie hätte es besser wissen müssen.
    Lächelnd kam er noch näher. »Weißt du, das mit der Hausmeisterarbeit mache ich eigentlich bloß als Hobby. Ich hab’s gar nicht nötig, zu arbeiten.«
    »Ach nein?«
    »Nee, hab ich nicht.« Er streckte sich und atmete tief ein, um größer zu erscheinen. Unwillkürlich fiel Mais Blick auf seine Brust, was wohl auch Wills Absicht gewesen war, denn er grinste vielsagend. »Ich hab gedacht, wir könnten mal was unternehmen.« Wieder trat er einen Schritt vor.
    Mai wich zurück, um den Abstand zu ihm zu wahren. »Das glaube ich nicht, Will, aber danke.« Sie sprach höflich, jedoch nicht zu freundlich, was er selbstverständlich nicht begriff.
    »Hören wir auf, uns etwas vorzumachen. Du bist Single und allein. Ich bin auch Single. Wieso tun wir uns nicht zusammen, du und ich?«
    Er streckte eine Hand aus, als wollte er ihr Haar berühren, doch Mai wich ihm aus, so dass sein Arm seltsam in der Luft hing. Ihn schien es nicht halb so sehr zu stören wie sie.
    Ihr erster Impuls war, ihm zu sagen, dass er sie in Frieden lassen sollte, aber leider besaß er einen Schlüssel zu ihrer Wohnung. Er konnte kommen und gehen, wie es ihm gefiel, ganz gleich, ob es ungesetzlich war oder nicht. Im Stillen nahm sie sich vor, ihr Türschloss auszutauschen.
    Jetzt hingegen brauchte sie ein überzeugendes Argument, um ihn loszuwerden. »Die Sache ist die«, setzte sie an, »ich bin schon mit jemandem zusammen.«
Nicht gut genug
, stellte sie fest, als Will keine Miene verzog. »Das ist etwas Ernstes«, fügte sie eilig hinzu, »
sehr
ernst.«
    »Ist

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