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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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in dem seine Lippen Mais berührt hatten, waren all seine guten Absichten dahin gewesen. Und nun stand er hier und hatte seine liebe Not, sie nicht gegen die Fahrstuhlwand zu drücken und die Vorstellung zu wiederholen.
    »Hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du sagenhaft arrogant bist?«, fragte sie, als der Lift im vierzehnten Stock hielt und die Türen aufgingen.
    »Tja, was soll ich sagen? Von alten Gewohnheiten trennt man sich schwer. Mai, warte!« Er packte ihren Arm und hielt sie zurück. »Mal im Ernst: Mir gefällt der Kerl nicht.Irgendetwas an ihm ist schräg. Ich weiß nicht, was, aber sei auf der Hut vor ihm, okay?«
    Sie sah ihn an, als könnte sie nicht erkennen, ob er es ernst meinte. Dann nickte sie. »Okay.«
    Er ließ sie los, und seine Hand sank zur Seite. Gott, er wollte sie weiter anfassen! Doch er trat einen Schritt zurück und schwenkte seinen Arm in Richtung Flur. »Nach dir!«
    Mai ging voraus zur ersten Tür, an der »14-A« stand, und klopfte.
    Sie mussten nicht lange warten, bis eine Frau öffnete, die ungefähr in Mais Alter sein musste. Sie war größer als Mai und hatte langes, dunkles Haar. Ihre Augen waren rot und geschwollen vom Weinen.
    »Hat sie angerufen?«, fragte Mai sofort.
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Nichts«, antwortete sie und sah an Mai vorbei zu Nick.
    »Das ist Nick Blackhawk«, stellte Mai ihn vor. »Er ist der Mann, von dem ich dir erzählt habe. Nick, das ist Jenna Renfield, Sarahs Schwester.«
    »Kommt doch bitte rein«, bat Jenna sie und ging beiseite, um sie hereinzulassen.
    Nick betrat das Wohnzimmer. An dem Apartment war nichts besonders Auffälliges. Auf dem Esstisch lagen aufgeschlagene Lehrbücher neben einem Spiralblock und einem Stift; auf dem Küchentresen stand schmutziges Geschirr, und auf der Couch lag eine zusammengefaltete Wolldecke.
    »Wie läuft das ab?«, erkundigte Mai sich und lenkte seine Gedanken auf das Wesentliche.
    »Zuerst möchte ich einmal herumgehen und oberflächlich suchen. Danach begebe ich mich auf die spirituelle Ebene und sehe, was ich entdecken kann.«
    Jenna erteilte ihm stumm die Erlaubnis, und er schritt dasZimmer vollständig ab, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Allerdings konnte er keinen Hinweis auf eine Entführung finden. »Was ist mit den Schlafzimmern?«, fragte er.
    Jenna zeigte zu dem kleinen Flur hinter der Küche. »Sie sind dort hinten. Geh ruhig. Sarahs ist gleich die erste Tür.«
    Eine kurze Überprüfung beider Zimmer ergab ebenfalls nichts, was darauf hindeutete, dass jemand sie überstürzt verlassen hatte – freiwillig oder unfreiwillig.
    Nick kehrte zu den beiden Frauen ins Wohnzimmer zurück. »Ich betrete als Nächstes die spirituelle Ebene und schaue, was ich dort aufspüre. Aber ihr beiden solltet wissen, dass die Suche nach Restenergiemustern keine exakte Wissenschaft ist. Garantien gibt es nicht.« Beide Frauen signalisierten stumm, dass sie verstanden hatten, und Nick setzte sich auf die Couch.
    »Sollen wir irgendetwas machen?«, wollte Mai wissen, die zu ihm kam.
    »Am besten bleibt ihr beide still sitzen, bis ich wieder in meinem Körper bin. Das macht es leichter, Muster zu lesen.«
    Mai wies auf den Platz neben ihm. »Stört es dich, wenn ich mich dahin setze?«
    Dich in der Nähe zu haben macht mich verrückt
, wollte er erwidern. »Nein.«
    Es gab keinen Grund, die Sache länger hinauszuzögern. Vielmehr sollte er sich beeilen. Er entspannte sich bewusst und befreite seinen Geist aus der physischen Form. Stellte man sich die unterschiedlichen spirituellen Ebenen als eine lineare Hierarchie vor, lag diejenige, auf der Restenergien sichtbar wurden, mehrere Ebenen unterhalb des Traumreiches. Natürlich hinkte der Vergleich insofern, als die Reiche eher ineinander verwoben denn linear waren.
    Während sein Geist sich in die spirituelle Ebene begab,übersetzte sein Gehirn automatisch alle Konturen von Energiefeldern in visuelle Bilder.
    Die Restenergien von Mai und Jenna fand er sofort. Sie schienen wie Zwillingsstrahlen – Mais in einem satten Waldgrün, Jennas in einem tiefen Violett.
    Vor allem Mais Energie rührte an seine Sinne, lockte ihn zu sich. Außerstande, ihr zu widerstehen, erlaubte er seinem Geist, sie zu streifen, was ihm ein angenehmes Kribbeln bescherte. In physischer Form hätte er gelächelt.
    Als er sich weiter durch das Zimmer bewegte, stieß er auf ein drittes Energiemuster. Es war blassblau, und Nick nahm an, dass es zu Sarah gehörte. Um sicher zu sein,

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