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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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kannst, was das ist, müssen wir leider für dich bestimmen.«
    »Ich will nicht, dass ihr meine Entscheidungen trefft. Geht das nicht in eure Schädel rein?«
    Mai fühlte ein Magiekribbeln auf ihrer Haut und wusste, dass es von Jenna kam. Sie hatte gar nicht gewusst, dass Jenna eine Hexe war, denn weder sie noch Sarah hatten es erwähnt.
    »Ich lasse mir von euch nicht vorschreiben, was ich mache!«, verkündete Jenna schroff.
    »Jenna …«
    »Nein!«, schrie sie, schloss ihre Augen und hielt sich die Ohren zu. »Wieso könnt ihr nicht einfach weggehen und mich in Ruhe lassen?«
    Blendend helles Licht blitzte auf, ein Britzeln ertönte wie statische Elektrizität, dann folgte eine Rauchwolke. Nachdem sie verflogen war, stand Jenna allein in der Küche.
    »Mom? Dad?«, flüsterte Jenna hörbar erschrocken. »Wo seid ihr?« Entsetzt schaute sie sich um, doch ihre Eltern waren nicht da. Jenna rang die Hände. »Nein! Nein! Das wollte ich nicht!«
    Nick und Mai gingen ihr nach, als Jenna das Haus absuchte und ihre Eltern rief. Sie lief in ihr Zimmer, öffnete eine Kommodenschublade, nahm Kerzen und Weihrauch heraus und stellte sie auf. Als Nächstes holte sie ein altes Buch aus der Schublade, das sie durchblätterte, bis sie bei der Seite verharrte, die sie gesucht hatte. Nun stimmte sie einen leisen Sprechgesang an. Dabei strömten Tränen über ihr Gesicht.
    Mai spürte, wie die Zeit verstrich, während Jenna einen Zauber nach dem anderen wirkte, um ihre Eltern zurückzuholen. War das wirklich geschehen? Mai konnte sich gar nicht vorstellen, was für schreckliche Schuldgefühle Jenna plagen mussten. Wahrscheinlich erklärte das, weshalb sie alles tat, um Sarah eine gute Zukunft zu ermöglichen.
    Das Klicken der Vordertür hallte durch die Leere.
    »Bin wieder da!«, rief ein Mädchen. »Wo seid ihr alle?« »Sarah«, flüsterte Jenna mit einem Ausdruck tiefen Bedauerns und schrecklicher Resignation.
    In diesem Moment kam eine noch sehr junge Sarah in das Zimmer gerannt.
    »Hi, Jenna!« Sobald Sarah ihre Schwester sah, erstarb ihr Lächeln. »Was ist los?«
    »Mom und Dad sind weg.«
    »Und wann kommen sie wieder?«, fragte Sarah.
    »Es gab einen Unfall. Ich glaube nicht, dass sie zurückkommen.« Jenna hatte sichtlich Mühe, die richtigen Worte zu finden.
    »Was für einen Unfall?«
    »Es ist meine Schuld«, gab Jenna zu. »Alles ist meine Schuld! Ich hätte auf sie hören sollen.«
    Sarah begann, zu weinen. »Was ist denn passiert?« »Keine Angst, Sarah!«, beruhigte Jenna sie, lief zu ihr und nahm ihre Schwester in die Arme. »Ich kümmere mich um dich.«
    In diesem Augenblick verschwamm alles um Mai herum, und nur noch Nicks Hand fühlte sich real an. Als das Bild wieder klarer wurde, standen Mai und Nick in einem Zimmer, das Mai kannte.
    Erschrocken stellte sie fest, dass sie sich in Jennas und Sarahs Wohnzimmer befanden. Jenna, die nun älter war, saß am Küchentisch, auf dem Sarahs Lehrbücher verteilt waren.
    »Jenna, hilf mir!«
    Auf den schwachen Ruf hin drehten Mai und Nick sich zu dem Spiegel, wie Jenna ebenfalls. Im Glas erschien ein vertrautes Gesicht.
    »Sarah?«, hauchte Jenna und rannte zu dem Spiegel. Sie legte ihre Hand auf das Glas, genau über die Hand von Sarah. »Oh, mein Gott! Wie …?«
    »Beeil dich, Jenna! Er kommt!«
    Jenna eilte in die Küche und riss eine Schublade auf. Alle möglichen Kochutensilien flogen durch das Zimmer, und als Jenna sich wieder umdrehte, hatte sie ein Messer in derHand. Damit lief sie zu dem Spiegel zurück und zog sich die Klinge über die Handinnenfläche, wobei sie einen ganzen Schwall unverständlicher Wörter murmelte. Ein Zauber, dachte Mai.
    Sie klatschte ihre blutige Hand auf den Spiegel, dessen Glas verschwand, und griff hinein nach Sarah.
    »Jenna!«, rief Sarah.
    Jenna sprach schneller und schneller, während sie an Sarahs Arm zog. Mai sah am Schimmern der Luft um Jennas Gestalt, wie deren Zauberkräfte sich bündelten. Dann warf Jenna beide Arme nach vorn.
    Sobald die Kraft auf den Spiegel traf, zerbarst das Glas in tausend Stücke. Von der Wucht wurde Jenna nach hinten geschleudert. Mai glaubte nicht, dass sie die Schnitte auf ihren Armen und in ihrem Gesicht registrierte, denn Jenna starrte mit blankem Entsetzen auf den zerbrochenen Spiegel.
    »Sarah!«, schrie sie, doch ihre Schwester war fort. »Sarah!« Jenna sank inmitten der Scherben auf die Knie. »Sarah!«
    Die Szene verblasste, und als sie wieder klarer wurde, saß Jenna vor Mai und Nick auf

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