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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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Bett gehen.

Kapitel 15
     
    Nick?«
    Er spürte, dass Mai ihn beobachtete und auf seine Reaktion wartete. »Du sagst, das ist einer Freundin von dir passiert?«
    Sie bejahte stumm.
    Was er nun sagte, kostete ihn einige Überwindung. »Ich würde gern mit ihr reden. Ginge das?«
    »Ich habe ihr versprochen, niemandem etwas zu erzählen«, antwortete Mai.
    Sie zu bedrängen war sinnlos, denn er kannte Mai inzwischen gut genug, um dieses trotzig gereckte Kinn zu deuten. Er würde es später noch einmal versuchen. Solange er keine Gelegenheit hatte, ihre Freundin kennenzulernen und sich zu überzeugen, dass sie die Frau aus seinen Träumen war, durfte er nicht zulassen, dass noch einmal etwas zwischen ihm und Mai lief – egal, wie verlockend er die Waldnymphe fand.
    Die Atmosphäre wurde merkwürdig unangenehm, deshalb bewegte Nick sich rückwärts auf die Tür zu. »Ich sollte wohl lieber gehen. Wir können beide etwas Schlaf gebrauchen.«
    Mai folgte ihm. »Du kannst auch hierbleiben«, schlug sie vor. Wie verführerisch und einladend ihre Stimme klang!
    Natürlich wollte er sie nicht verlassen, aber er konnte nicht bleiben. Die Versuchung wäre zu groß. »Nein, ich muss noch … arbeiten.« Was für eine lahme Ausrede! »Ich habe Freunde beim New York City Police Department – Mordkommission – undwollte dort vorbeisehen. In den Zeitungen stand nichts von einer Leiche im Central Park, deshalb will ich mich umhören, ob sie es absichtlich vor den Medien geheim halten oder vielleicht gar keine Leiche gefunden wurde.«
    Sie kam zu ihm an die Tür und stand so nahe, dass er einen Hauch ihres Parfüms riechen konnte. Voller Sorge und Sehnsucht blickte sie zu ihm auf, was seine Entschlossenheit reichlich ins Wanken brachte. Vielmehr hatte er das Gefühl, er würde von einer enormen Kraft zu ihr hingezogen, und unbewusst beugte er sich zu ihr.
    Als sie sich die Lippen benetzte, krampfte sich etwas in ihm zusammen. Nichts täte er lieber als diesen Mund zu küssen!
    Dann jedoch regte sich die Erinnerung an seine Geistverwandte und tötete jedes Verlangen in Nick ab. In letzter Sekunde wich er Mais Lippen aus und küsste sie auf die Wange. »Ich rufe dich an«, versprach er ihr, bevor er ging – so schnell er konnte.
    Mai stand da, starrte auf die Tür und hielt eine Hand an ihre Wange. Was war los? Heute Morgen erst hatte er mit ihr geschlafen, gestern Abend noch behauptet, sie hätten eine Beziehung. Und heute Abend küsste er sie auf die Wange?
    Es lag an der Geschichte über ihre »Freundin«. Verdammt! Natürlich hatte er ihre bescheuerte Lüge sofort durchschaut und wusste, dass sie diejenige war, die glaubte, von einem Traumkobold zusammengeschlagen worden zu sein. Sie lehnte ihre Stirn an die Tür und widerstand knapp dem Impuls, ihren Kopf dagegenzuknallen. Jetzt hielt er sie für umnachtet
und
verlogen. Super! Offensichtlich überlegte er es sich noch einmal, ob er etwas mit ihr zu tun haben wollte, was sie ihm kaum verübeln konnte.
    Als sie ins Bett ging, fühlte sie sich einsamer denn je. In dieser Nacht waren ihre Träume wirr und beängstigend, so dass sie am nächsten Morgen wie gerädert aufwachte.
    Nach einem raschen, etwas sparsam ausfallenden Frühstück rief sie im Krankenhaus an und erkundigte sich nach Jenna. Der Schwester zufolge schlief Jenna friedlicher, war aber immer noch nicht zu sich gekommen.
    Mai legte auf und erwog, Nick anzurufen. Nein, sie wollte nicht aufdringlich erscheinen. Stattdessen sollte sie sich ablenken, nicht mehr an ihn denken.
    Immerhin hatte sie noch eine Story, die darauf wartete, geschrieben zu werden, und da sie jetzt Lennys Notizen besaß, war es höchste Zeit.
     
    An den folgenden zwei Tagen tat sich nichts. Nach wie vor erwähnten die Zeitungen keinen Leichenfund im Central Park, gab es kein Zeichen von Sarah, war Jennas Zustand unverändert und blieben die erotischen Träume ebenso aus wie ein Anruf von Nick. Die einzige gute Nachricht war, dass Mai ihren Artikel fertig hatte.
    Nun stand sie in ihrer Küche, trank Kaffee und wartete, dass das Koffein ihr den Nebel aus dem Kopf vertrieb, der von zu wenig Schlaf rührte. Derweil malte sie sich aus, welchen Aufruhr ihre Geschichte auslösen würde, sobald sie an den Kiosken landete.
    Bald durfte Bill Preston sich ein paar sehr unangenehmen Fragen stellen.
    Aufgeregt und voller Vorfreude widmete Mai sich ihrer morgendlichen Routine, ehe sie ihren USBStick mit der Story in die Tasche packte und die Wohnungstür hinter

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