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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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ab. Dessen Handy nahm er sich ebenfalls, bevor er von Mais aus den Notruf wählte.
    Stumm beobachtete Mai ihn. Nun, da sie sicher war, holte die lähmende Angst sie ein, die sie bisher unterdrückt hatte. Sobald er telefoniert hatte, stürzte sie ihm in die Arme, lehnte ihren Kopf an seine Brust und ließ sich von ihm Halt geben.
    Wenig später, es musste die absolute Rekordzeit sein, hörte sie Sirenen näher kommen. Bald darauf wimmelte es auf der Pier von Polizei. Sie berichtete den Cops, was passiert war, während Nick ruhig neben ihr stand. Als ihre beiden Entführer in Handschellen abgeführt und in einen Streifenwagen verfrachtet wurden, war sie maßlos erleichtert.
    Ihr Adrenalinschub ebbte ab, und Mai fragte sich bereits, wie lange sie noch bleiben müssten, da kamen zwei Detectives in Zivil zu ihr, die mit ihr und Nick sprechen wollten.
    »Hallo, Nick«, grüßte der Größere von beiden. »Was war hier los?«
    »Ted, Paul«, sprach Nick die zwei an. »Das ist Mai Groves. Sie ist Reporterin und hat an einer Story über Bill Preston gearbeitet. Ich schätze, er steckt hinter dem Kidnapping. Es ist bereits das zweite Mal, das er versucht hat, sie zum Schweigen zu bringen. Das erste Mal war vor zwei Tagen, da schoss er im Central Park auf sie. Habt ihr zufällig eine Leiche dort gefunden?«
    Beide Polizisten sahen ihn fragend an. »Wenn du etwas über die Schießerei gewusst hast, hättest du es uns sagen müssen!«
    »Ich erzähle euch alles auf dem Revier. Wir müssen ohnehin beide mitkommen und unsere Aussage machen.«
     
    Fast zwei Stunden vergingen, ehe Nick und Mai endlich aus dem Polizeigebäude traten. »Ist dir überhaupt noch nach Abendessen?«, fragte Nick.
    Mai grinste. »Ehrlich gesagt bin ich halb verhungert.«
    Er lächelte. »Schön. Ich schlage vor, wir fahren zu mir, wo ich mir etwas Richtiges anziehe und meine Brieftasche hole, und dann darfst du das Restaurant aussuchen.«
    Sie war einverstanden, denn sie fühlte sich noch nicht bereit, wieder allein zu sein. Als Nick ein Taxi heranwinkte, empfand sie für einen kurzen Moment Panik, aber in diesem saß ein ganz gewöhnlicher Fahrer.
    Was Mai indessen überraschte, war, dass sie nicht in Nicks Wohnung fuhren, sondern in sein Büro.
    »Ich war bei der Arbeit, als du anriefst«, erklärte er auf der Fahrt mit dem Lift nach oben. »Deshalb habe ich alles hiergelassen.«
    »War das nicht eben deine Etage?«, fragte sie, denn der Lift fuhr einfach weiter.
    »Ja, aber ich meinte auch eher, dass ich alles auf dem Dach gelassen habe – dort ist es privater.«
    Sie stiegen oben aus und eine Treppe hinauf zum Dach. In all den Jahren, die sie in New York City lebte, hatte Mai noch nie auf dem Dach eines Wolkenkratzers gestanden. Inzwischen war die Sonne längst untergegangen, aber das hier war schließlich die Stadt, die niemals schlief. Von oben wirkte die Skyline wie eine gigantische Weihnachtsdekoration.Es war wunderschön … solange man nicht zu nahe an den Dachrand trat.
    »Möchtest du mitkommen?«, fragte Nick, der Anstalten machte, quer über das Dach zu laufen.
    »Nein danke, ich genieße die Aussicht von hier.«
    Nick machte ein paar Schritte zu ihr zurück. »Hast du Höhenangst?«
    »Weniger Angst vor der Höhe als davor, aus großer Höhe hinunterzufallen. Aber solange ich nicht näher an die Kante gehe, ist alles bestens.«
    »Wir können auch wieder hineingehen, und ich bringe dich in mein Büro. Dann kannst du drinnen warten, bis ich meine Sachen geholt habe.«
    »Nein, nein, kein Problem! Jetzt sind wir ja schon hier.« Sie winkte ab. »Mir geht es gut, ehrlich. Hol deine Sachen!«
    Nachdem Nick weggegangen war, schaute Mai sich um und war so gebannt von dem Ausblick, dass sie gar nicht merkte, wie die Zeit verging. Ihr kam es jedenfalls vor, als wäre Nick eben erst verschwunden, da schlenderte er ihr bereits wieder entgegen, im Anzug, nur dass er die Krawatte nicht umgebunden hatte. Sie lugte ihm aus der einen Hosentasche.
    »Wow, du siehst vollkommen verändert aus! Nicht schlecht!«
    »Danke, aber stell dich nicht in meinen Windschatten. Nach dem Hin-und-her-Wandeln und dem Barfußlaufen auf der Pier brauche ich dringend eine Dusche.«
    »Dann können wir zu dir fahren, bevor wir essen gehen.«
    Er sah auf die Uhr. »Es ist gleich acht, und ich würde das Abendessen ungern länger aufschieben. Ich weiß zwar nicht, wie es dir geht, aber ich bin am Verhungern.«
    Mai musste zugeben, dass sie ziemlich hungrig war. Seitdem Bagel am

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