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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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sich verriegelte.
    In der Eingangshalle war weit und breit nichts von Willzu sehen. Vor der Tür blieb sie einen kurzen Moment stehen, um die Sonne zu genießen, die ihr warm ins Gesicht schien und den kühlen Wind ein wenig milderte.
Was für ein schöner Tag!
, dachte Mai, die aufpasste, dass keine Gedanken an Nick ihr die Stimmung verdarben.
     
    Eine Viertelstunde darauf betrat sie die Redaktion der
New York Voice
und marschierte geradewegs auf Toms Büro zu.
    »Hier ist sie!«, verkündete sie und reichte ihm den Stick.
    »Was ist das?«, fragte Tom, der den Stick nahm und ihn unverwandt ansah.
    »Das, mein Guter, ist die Story des Jahres«, antwortete sie, ohne ihren Enthusiasmus zu bändigen. »Bürgermeisterkandidat Bill Preston finanziert seine Kampagne mit Spenden eines zwielichtigen Unternehmens, das der Mafia gehört. Und das ist noch nicht alles. Der Kerl hat jede Menge Leute auf dem Gewissen, die früher für oder mit ihm gearbeitet haben und mit Informationen an die Öffentlichkeit gehen wollten, worauf sie urplötzlich verschwanden oder starben, ehe sie etwas ausplaudern konnten. Soll ich fortfahren?«
    Tom riss die Augen weit auf. »Hast du Fakten, mit denen du das belegen kannst?«
    »Und ob!«, bestätigte Mai lächelnd. »Ist alles auf dem Stick: Namen, Daten, Zeiten, gescannte Kopien von entsprechenden Dokumenten und natürlich mein Artikel.«
    Wieder sah Tom auf den USBStick, diesmal interessiert, und zeigte auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. »Setz dich! Ich sehe mir das einmal an.«
    Gespannt beobachtete sie, wie Tom den Stick in seinen Computer stöpselte. Sie wusste, dass die Story gut war, trotzdem hielt sie beinahe den Atem an, als Tom zu lesen begann. Von diesem Artikel hing so vieles ab. Sie war langegenug aus dem Geschäft gewesen; hiermit wollte sie beweisen, dass sie zurück und durchaus ernst zu nehmen war.
    Nervös sah sie zu Tom, dessen Miene nichts von dem verriet, was er denken mochte.
    Ihr Handy bimmelte. Auf dem Display wurde angezeigt, dass sie eine Textnachricht bekommen hatte. Tom beachtete sie gar nicht, deshalb klickte Mai die Nachricht an. Es war Nick, der fragte, wie es ihr ginge, und weil Tom immer noch las, tippte sie schnell eine Antwort ein. Umgehend kam die nächste SMS von Nick, der fragte, ob sie abends mit ihm essen gehen würde. Sie lächelte. Vielleicht hatte sie sein Verhalten neulich Abend falsch gedeutet.
    Sie schrieb ihm, dass sie ihn anriefe, sobald sie könnte, und steckte ihr Handy wieder ein. Mit ein bisschen Glück hatte sie abends etwas zu feiern, und mit wem könnte sie das besser als mit Nick?
    »Verdammt, Mädchen!«, raunte Tom, der seine Brille abnahm und sie über seinen Bildschirm hinweg ansah.
    »Nun?« Es war schwer, zu sagen, ob er beeindruckt war.
    »Ich glaube, ich will gar nicht wissen, woher du deine Informationen hast«, sagte er und legte seine Brille ab. »Ist das alles wahr?«
    »Jedes Wort.«
    »Okay.« Er lehnte sich zurück und rieb sich nachdenklich das Kinn.
    »Komm schon, Tom! Gib mir irgendein Feedback! Ich sterbe hier gerade tausend Tode.«
    »Die Story ist gut, Mai, verflucht gut!« Tom lehnte sich vor und schaltete auf Geschäftsmann um. »Ich will sie kaufen.«
    Sie war wieder dabei! Mai streckte ihm lächelnd ihre Hand hin. »Danke, Tom. Das freut mich.«
    »Einfach so? Du überlässt sie mir, ohne sie zuerst anderen anzubieten?«
    »Ja. Ich lasse sie dir, und ich biete sie keinem an, weil ich dir für das Feuerwehrdesaster noch etwas schuldig bin.«
    Er stand auf, kam um den Schreibtisch herum und klopfte ihr auf die Schulter. »Ist eine echt gute Story, Mai. Komm nächste Woche vorbei, dann reden wir darüber, ob du wieder fest bei uns anfängst – vorausgesetzt, du willst.«
    Nachdem sie sich verabschiedet hatten, schwebte Mai förmlich aus dem Gebäude. Endlich fügte sich alles wieder zusammen! Erst die Story, dann ein fester Job, wenn sie wollte, und jetzt – vielleicht – Nick?
    Nein, sie sollte den Tag lieber nicht vor dem Abend loben. Als sie ihr Handy aus der Tasche holte, schaute sie auf die Uhr: nicht einmal Viertel nach drei. Bis zum Abendessen dauerte es noch ewig.
    Also beschloss Mai, das schöne Wetter zu genießen und zu Fuß nach Hause zu spazieren. Während sie ging, holte sie ihr Handy hervor und tippte Nicks Nummer ein.
    »Hallo, du«, meldete er sich. Sein Tonfall war warm und vertraut.
    »Selber hallo.«
    »Wie geht es dir?«
    »Gut, schätze ich. Und dir?«
    »Viel zu tun. Ich wollte dich

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