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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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verächtlichen Laut aus, und Sarah wurde wütend.
    »Das tut er sehr wohl!«, fuhr sie hitzig fort, »oder zumindest tat er es einmal.« Nun wurde sie wieder ruhiger. »Er hat mir erzählt, dass er einst genau wie wir war, sich frei in der physischen Welt bewegen konnte. Dann wurde er von der Kreatur überlistet, die damals der Dschinn gewesen war. Sie tauschte den Platz mit ihm, so dass er an die Dimension gebunden war, und entkam. Das war vor über hundert Jahren.«
    Nick warf Sarah einen Blick zu. »Nach dem, was er mit dir gemacht hat, treibt mir das nicht unbedingt die Mitleidstränen in die Augen.« Dann wandte er sich wieder an Will: »Kontrollierst du den Dschinn oder nicht?«
    »Klar kontrollier ich ihn!«, antwortete er selbstzufrieden. »Ich habe ihn ja gerufen.«
    »Wie? Und lüg uns nicht an!«, warnte Nick ihn.
    Will blickte mürrisch drein. »Wenn ihr’s unbedingt wissen wollt: Ich hatte einen Zauberspruch im
Kingsley’s Book of Magic
gefunden. Das vererbte mir mein Opa, als er den Löffel abgab«, erklärte er. »Und nach seiner Beerdigung habe ich da drin rumgeblättert und den Zauber gefunden. Er war ganz einfach, echt! Ich habe bloß einen Spiegel und ein bisschen Blut gebraucht.«
    Er verstummte, aber Nick war überzeugt, dass das nicht die ganze Geschichte war. »Weiter!«
    »Na ja, ich hatte gar nicht gedacht, dass es funktioniert. Meine anderen Zaubersprüche brachten ja auch nie was.« Er sah von einem zum anderen, wobei er Sarah am längsten anschaute. »Aber auf einmal war der Dschinn im Spiegel und meinte, er erfüllt mir meine Wünsche«, fuhr er achselzuckend fort. »Also habe ich mir einen Plasmabildschirm gewünscht, und …«, er zeigte auf seinen Fernseher, »… da war er!«
    »Und dann hast du dir wieder ewas gewünscht«, fuhr Mai fort. »Und danach noch einmal. Ehe du dich versahst, hattest du diese ganzen Sachen.«
    »Nebst einem unkontrollierbaren Dschinn«, ergänzte Nick.
    Jetzt wirkte Will erstmals ein wenig unsicher. »Ich hatte alles unter Kontrolle.«
    »Natürlich«, bemerkte Nick ungerührt, »deshalb wurde Sarah auch entführt. Aber das werden wir auf der Stelle ändern.«
    »Und wie?«, fragte Will misstrauisch.
    »Du wirst ihn los.«
    »Nee.«
    Will kreuzte seine Hände vor der Brust.
    Nicks Geduld war erschöpft. Er packte den Hausmeister, drückte ihn gegen den Spiegel und hielt ihn dort fest.
    »Lass mich los!«, brüllte Will und trommelte vergebens mit den Fäusten auf Nicks Arme ein.
    Nick war deutlich kräftiger, und so gab Will es irgendwann auf, sich zu wehren. »Okay, okay, ihr habt gewonnen! Aber bring mich von dem Spiegel weg!«
    »Hast du nicht gesagt, er könne nicht raus?«, fragte Nick.
    »Das heißt ja noch nicht, dass er nicht gefährlich ist.«
    »Ja, das dachte ich mir«, meinte Nick und zog Will von dem Spiegel weg. »Also, was machen wir jetzt? Und mit ›wir‹ meine ich ›du‹!«

Kapitel 19
     
    Mai und Sarah traten einen Schritt vor. »Kannst du das?«, fragte Sarah hörbar ängstlich. »Kannst du den Dschinn wirklich loswerden?«
    Will hatte anscheinend Mühe, sie anzusehen. »Ja klar, ich glaube schon.«
    Das klang für Mai nicht sonderlich überzeugend. »Wie willst du es anstellen?«
    »Wie?« Er sah sie mit großen Kuhaugen an, während er sichtlich angestrengt nachdachte. »Kann ich nicht einfach den Zauber umkehren, mit dem ich ihn gerufen habe?«
    »Ich schätze, ein bisschen komplizierter wird es schon«, antwortete Mai. Sie hatte Lexi und Heather oft genug zugesehen, wenn sie Zauber wirkten, um ein paar Grundregeln verstanden zu haben. »Du musst ihn zerstören.«
    Sarah neben ihr hielt hörbar die Luft an, und sie tat Mai leid. »Wir haben keine andere Wahl«, erklärte sie ihr leise.
    »Und was ist mit den Dimensionen, die alle voneinander abhängig sind und so?«, fragte Will.
    »Das kann auch frei erfunden sein«, gab Sarah zu Mais Überraschung zurück.
    »Falls es doch wahr ist, wäre das Schlimmste, was passiert, dass deine Magie nicht wirkt«, erläuterte Mai. »Das Gleichgewicht zwischen heller und dunkler Magie, das die Dimension schützt, schützt auch den Dschinn.«
    »Sie hat recht«, bestätigte Nick. »Bringen wir es hinter uns! Will, hol alles, was du brauchst!«
    Nick ließ ihn los, und Will bewegte sich langsam rückwärts zu seinem Wohnzimmer. »Ich weiß nicht, ob ich alles hier habe«, murmelte er und klappte eine Truhe vor seiner Couch auf.
    Nick sagte nichts, doch Mai spürte, dass er nicht ginge, bevor

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