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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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Als Sarah sich umsah, bogen ihre Lippen sich zu einem zaghaften Lächeln. »Ich kann noch gar nicht fassen, dass ich wieder draußen bin.«
    Mai nahm sie in ihre Arme und zog sie weiter in das Zimmer, weg von den Scherben. »Wir hatten solche Angst um dich!«
    Sie setzten sich auf die Couch, und Mai blickte auf ihre Hände. Wohl oder übel musste sie Sarah von Jenna erzählen. Und je eher Sarah es erfuhr, desto besser.
    »Ich fürchte, dass ich schlechte Neuigkeiten für dich habe«, begann Mai. »Es geht um Jenna.«
    Sarahs Lächeln erstarb, und sie senkte den Kopf. »Ich weiß. Sie hat mich in dem Spiegel gesehen und versucht, mich mit ihrer Magie zu retten, aber der Dschinn kam, und die beiden haben gekämpft.«
    Sie holte zittrig Atem. »Er hat sie umgebracht.«
    »Nein, sie ist nicht tot.«
    Sarah blickte auf. »Ist sie nicht?« Dann sah sie sich um. »Wo …?«
    »Sie ist im Krankenhaus. Sie …« Mai zögerte, weil sie nicht wusste, wie sie es erklären sollte. Das Letzte, was sie wollte, war, Sarah Angst und Sorge zu bereiten – nicht nach allem, was sie durchgemacht hatte. Morgen war immer noch genug Zeit dafür. Und mit ein bisschen Glück wirkte das, was Nick für Jenna getan hatte, als sie im Traumreich gewesen waren, und Mai musste Sarah gar nicht erzählen, dass ihre Schwester katatonisch war. »Sie wird sich freuen, dich zu sehen«, sagte sie stattdessen. »Vielleicht können wir morgen zu ihr …«
    Ein Klopfen an der Tür ließ beide Frauen zusammenfahren. Mai wappnete sich und ging hin, um durch den Spion zu sehen. Und sofort entspannte sie sich.
    »Es ist Nick.« Sie entriegelte die Tür und öffnete. »Was machst du hier?«
    »Ich weiß, dass es spät ist, aber ich muss dir etwas sagen, das nicht bis morgen warten kann.«
    Mai hörte ihm gar nicht zu. »Ich bin froh, dass du zurückgekommen bist«, sprudelte es ein wenig atemlos hervor. »Es ist etwas Wunderbares passiert!«
    »Aha?« Er folgte ihr in die Wohnung und blieb abrupt stehen, als er Sarah sah. »Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du Besuch hast.«
    »Nick«, sagte Mai, »das ist Sarah Renfield.«
    Nick wirkte überrascht, schritt aber schnell vor und streckte ihr seine Hand hin. »Mann, wir haben uns reichlich um dich gesorgt! Ist alles in Ordnung? Weiß Jenna Bescheid?«
    »Als du verschwunden warst, hat Nick uns geholfen, nach dir zu suchen«, erklärte Mai ihr. Dann wandte sie sich zu Nick um und bemerkte, dass er auf den zerstörten Spiegel sah. Auf seine stumme Frage hin nickte sie. »Sarahs Geschichte ist … interessant. Hör sie dir an!«
    Während Mai ihm erzählte, was Sarah ihr berichtet hatte, konnte sie nicht umhin, zu denken, dass jener Teil von Jennas Traum wahr gewesen war. Sarah
war
in dem Spiegel gefangen gewesen. Für Mai musste folglich auch der Rest real sein. Was bedeutete, dass Jenna ihre Eltern mittels Magie hatte verschwinden lassen. Das war tragisch, und Jenna tat Mai leid, aber zurzeit gab es Wichtigeres, um das sie sich kümmern mussten.
    Als sie die Geschichte beendet hatte, schüttelte Nick den Kopf. »Ein Dschinn? Ich wusste nicht einmal, dass sie außerhalb der Märchen existieren!« Auf Mais Blick hin fuhr er fort: »Erinnerst du dich, wie ich dir von der spirituellen Dimension erzählte, der Wunschdimension?« Sie nickte, also sprach er weiter: »Als wir Kinder waren, erzählten unsere Eltern uns von einem bösen Dschinn, der in der Wunschdimension lauert und nur darauf wartet, dass unbedarfte Kinder zu ihm kommen, damit er sie gefangen nehmen kann. Die Geschichten waren so gruselig, dass wir uns von der Wunschdimension fernhielten, und ich dachte sogar, es handelte sich wirklich um Märchen.« Er wandte sich an Sarah: »Dieser Dschinn, er hat dich doch nicht verletzt, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Ich frage mich, wie lange er schon in dem Spiegel spukt.«
    Mai hatte sich dasselbe gefragt. Vielleicht hatte sie ja recht, dass es eine andere Erklärung für ihre Halluzinationen gab als die, dass sie den Verstand verlor. Nur war diese eben kein Keltokdämon, sondern ein Dschinn. Jetzt musste sie nur noch herausfinden, wie sie gegen ihn kämpfte.
    »Wir müssen dafür sorgen, dass er keinen weiteren Schaden anrichtet«, sprach Nick ihre Gedanken aus. »Wir müssen ihn aufhalten und ihn irgendwie kontrollieren.«
    »Ich kann Heather anrufen«, schlug Mai vor. »Sie ist eine Freundin von mir und eine Hexe. Und falls sie nicht weiß, was zu tun ist, kennt sie sicher andere Hexen im

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