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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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Halluzinationen und die Lügen, die sie ihm erzählt hatte, waren das Letzte, worüber sie jetzt sprechen wollte. »Können wir vielleicht reden, nachdem wir beide ein bisschen geschlafen haben?«
    Er sah ihr an, wie groggy sie war. Sie konnte sich ja kaum noch auf den Beinen halten. »Ja, natürlich.« Es wäre ihm schließlich nicht recht, wenn sie mitten in dem Gesprächeinschlief, das für sie beide das wichtigste ihres Lebens sein könnte.
    Sie bezog das Kopfkissen und legte es auf die Couch. »Ich hoffe, du hast es hier einigermaßen bequem. Wie es aussieht, schlafe ich mit Sarah in meinem Bett.«
    Ihm entging das Bedauern in ihren Worten nicht, und er fragte sich, ob ihr klar war, dass sie sie laut ausgesprochen hatte. »Warum nimmst du nicht die Couch? Du kannst dich kaum noch aufrecht halten, und ganz sicher möchtest du im Moment mit niemandem das Bett teilen.«
    »Was ist mit dir?«
    Er sah auf den großen Sessel mit dem Fußhocker. »Für mich genügt der.«
    »Bist du sicher?«
    »O ja, und ich wette, dass ich noch vor dir einschlafe.«
    Viel zu müde, um etwas dagegen zu sagen, lächelte sie. »Danke.« Sie streifte ihre Schuhe ab und legte sich auf die Couch. Nick widerstand dem Wunsch, sie auf die Wange zu küssen, als er sie zudeckte. Dann nahm er sich die zusätzliche Decke, die sie mitgebracht hatte, kickte seine Schuhe beiseite und machte es sich auf dem Sessel gemütlich. Er war tatsächlich bequemer, als Nick erwartet hatte.
    »Schlaf gut, Mai«, sagte er leise.
    »Du auch, Nick«, murmelte sie. Eine Weile lauschte er ihrem Atem, der gleichmäßiger und schwerer wurde. Währenddessen rutschte er ein Stück tiefer auf dem Sessel, um seinen Kopf anzulehnen, und schloss die Augen. Doch er schlief nicht, denn bei dem, was er vorhatte, musste er wach sein.
    Er befreite seinen Geist aus der körperlichen Hülle und begab sich auf die spirituelle Ebene. Als Erstes erkannte er Mais grünes Energiemuster. Auch von seinem eigenenwaren Spuren überall im Raum, ebenso Überreste von Sarahs. Er wollte schon weitergehen, als er zögerte und sich Sarahs Muster noch einmal anschaute.
    Es war nach wie vor blassblau, jedoch deutlich schwächer, als es eigentlich sein müsste. Was genau mochte ihr in der Dschinndimension widerfahren sein? Nick nahm sich vor, Mai später darauf anzusprechen. Sarah brauchte vermutlich eine Therapie, nach allem, was ihr und ihrer Schwester passiert war.
    Als Nächstes schwebte er hinüber zu Mais Energiemuster und wechselte von der spirituellen Ebene ins Traumreich. Dort nahm er eine körperliche Traumgestalt an. Seine Gedanken ganz und gar auf Mai konzentriert, fühlte er sich weitergezogen. Eine Tür erschien vor ihm, die er öffnete. Er betrat ein Schlafzimmer. Mai lag im Bett. Sie hatte ihm den Rücken zugekehrt, aber als er hereinkam, drehte sie sich zu ihm und lächelte.
    »Du bist gekommen«, sagte sie und streckte ihm die Arme entgegen.
    »Ja, ich wollte bei dir sein.«
    »Komm, leg dich zu mir.«
    »Noch nicht, Liebes«, flüsterte er und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Nun, da er wusste, wer sie war, konnte er sie deutlich erkennen. »Mai, wir müssen reden.«
    »Später.« Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich herunter. »Du hast mir gefehlt.«
    Nick konnte ihr unmöglich widerstehen, doch er musste es versuchen. Er streifte ihren Mund mit seinen Lippen, weil er sie unbedingt kosten wollte, und wich zurück. »Mai, erkennst du mich?«
    »Selbstverständlich«, schnurrte sie.
    Doch ihrem Blick sah er an, dass sie ihn nicht richtig erkennenkonnte. Wie sollte er sie davon überzeugen, dass sie seine Geistverwandte war, wenn sie nicht einmal wusste, wer er war? Im Traum war es viel leichter, sie nach oben zu ziehen, bis sie saß. Nick setzte sich neben sie und zwang sie, ihn anzuschauen.
    »Wer bin ich?«, fragte er. »Wie lautet mein Name?«
    Einige Sekunden lang blickte sie ihn prüfend an. Dann erstrahlte ein Lächeln auf ihrem Gesicht. »Nick.«
    Er war nicht darauf vorbereitet gewesen, wie dieses eine Wort seine Welt veränderte. Dass sie ihn erkannte, bedeutete, dass sie wahrhaftig seine Geistverwandte war. Sein Herz quoll über vor Liebe, und er nahm sie in die Arme. »Du kennst mich.«
    »Natürlich kenne ich dich«, gab Mai zurück und erwiderte seine Umarmung.
    »Ich muss dir etwas Wichtiges sagen.«
    Er hörte, wie sie seufzte.
    »Es geht um vorhin. Du denkst doch nicht, dass ich verrückt bin, oder?«
    »Nein, das denke ich nicht.«
    »Ich

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