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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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war. Er hielt sie immer noch im Arm, was ihren Bauch dazu brachte, Purzelbäume zu vollführen. »Ich bin froh, dass du zurückgekommen bist.«
    Er beugte sich zu ihr und küsste sie, wobei er sich Zeit nahm, es besonders intensiv zu tun.
    Schwindlig vor Freude und Glück hatte Mai ihre liebe Not, klar zu denken. Sie unterbrach den Kuss und wich ein Stück zurück. »Hast du nicht gesagt, du bist mit einer anderen zusammen?«, fragte sie.
    »Nicht mehr.«
    Er seufzte. »Hör zu, wir müssen reden.«
    Mai verschränkte ihre Arme vor der Brust. Sie war verwirrt, und ihr wurde mulmig. Eigentlich hatte sie erwartet, dass er mit ihr Schluss machte, doch jetzt … jetzt wusste sie nicht mehr, was sie erwarten sollte. »Okay.«
    Er lächelte. »Prima, denn ich möchte es nicht noch länger aufschieben«, erklärte er und sah sich um. »Das heißt, ich möchte es noch einen kleinen Moment aufschieben. Können wir irgendwohin gehen, wo wir nicht gestört werden?«
    Mai wollte nichts lieber, als die Wohnung verlassen und Zeit mit ihm verbringen, obwohl sie nicht sicher war, ob das gut wäre. Ihre Gefühle für ihn waren immer noch sehr stark und sie mithin recht verwundbar. »Ich habe Sarah versprochen, hier auf sie zu warten. Es wäre nicht gut für sie, in eine leere Wohnung zu kommen.«
    »Schreib ihr einen Zettel, dass du bald zurück bist.«
    »Ich weiß nicht …«
    Nick strich ihr mit der Hand über die Wange und weckte damit Sehnsüchte, die sie nur mit Mühe im Zaum hielt. »Mai, ich bitte dich, komm mit mir!«
    Nein, sie konnte ihm unmöglich widerstehen. »Warte, ich hole nur schnell Papier und Stift.«
     
    Will stand vor dem zerbrochenen Spiegel in seiner Wohnung und rang die Hände.
Zerstöre, was im Spiegel existiert?
Er überlegte. War das richtig? Oder hätte es heißen müssen:
Zerstöre DEN DSCHINN, der im Spiegel existiert?
Oder:
Zerstöre DAS BÖSE in dem Spiegel?
    Unruhig ging er um den Tisch herum, denn er wurde das Gefühl nicht los, dass er es versaut hatte. Er wusste bloß nicht, wie.
    Wieder ging er die Worte des Zauberspruchs durch.
Zerstöre den Dschinn des Spiegels.
Ja. Das wäre richtig gewesen, aber das hatte er nicht gesagt, oder?
    Er kannte den Zauber, hatte ihn wieder und wieder nachgeschlagen, weil er gewusst hatte, dass er ihn eines Tages benutzen musste. Der Dschinn war aufmüpfig geworden, hatte angefangen, Wills Wünsche gegen ihn zu verwenden. Will wusste, dass der Zeitpunkt kommen würde, da er die Wünsche aufgeben und den Korken auf die Flaschengeistflasche stöpseln musste. Als es aber Zeit war, die Zauberworte zu sprechen, hatte er alles durcheinandergebracht.
Warum? Warum? Warum?
    Am liebsten wollte er den Kopf gegen die Wand rammen. Er musste sich unbedingt erinnern!
    Jemand klopfte an seine Tür, doch er beachtete es gar nicht. Im Moment konnte er sich nicht um die Mieter kümmern. Es war viel zu wichtig, dass er nachdachte.
    Er umrundete den Esstisch ein zweites Mal, als erneut geklopft wurde, diesmal forscher.
    »Will? Bist du da?«
    Kaum erkannte er die Stimme, eilte Will zur Tür. »Sarah!«
    Mehrere Sekunden standen sie sich gegenüber, bis Sarah schließlich seufzte. »Willst du mich nicht hereinbitten?«
    »Doch, doch, na klar – komm rein!« Er trat beiseite.
    Sie ging an ihm vorbei, und als Will sich umdrehte, bemerkte er, dass sie den Spiegel ansah. Er musste sie an die Zeit erinnern, die sie dahinter verbracht hatte.
    »Ich bin froh, dass du heruntergekommen bist«, gestand er, um sie abzulenken. »Ich möchte dir noch einmal sagen, wie leid es mir tut, dass ich … dass ich dieses Monster heraufbeschworen habe. Ich hätte es besser unter Kontrolle haben müssen.«
    Sie schien verärgert, und das wunderte ihn nicht. Es war ja seine Schuld, dass sie entführt worden war. »Ich erwarte nicht, dass du mir verzeihst«, fuhr er fort. »Du sollst nur wissen, dass es mir leidtut.«
    »Du erbärmliche Niete!«, raunzte sie ihn an und drehte sich zu ihm um. »Denkst du allen Ernstes, du warst jemals stark genug, um mich zu unterwerfen?«
    »Wie bitte?«, stammelte Will, den ihr Ton verwirrte. Als sie ihn wütend anfunkelte, jagte ihm ein eisiger Schauer über den Rücken. »Sarah?« Doch sie starrte ihn einfach nur an und wartete, bis ihm dämmerte, was los war. »Du! Oh, mein Gott!«
    »Na endlich!«, stöhnte der Dschinn mit Sarahs Stimme. »Ich habe schon befürchtet, du bist zu blöd, um darauf zu kommen.«
    »Was hast du mit Sarah gemacht? Wenn du in ihrem Körper

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