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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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Erst als du mir den Überfall beschrieben hast, wusste ich, dass sie wirklich existiert.«
    »Und ich habe gesagt, es wäre einer Freundin von mir passiert«, ergänzte Mai.
    »Es wäre falsch gewesen, mit dir zu schlafen, wenn ich doch wusste, dass ich meine Geistverwandte gefunden hatte.« Er lächelte. »Ich habe mich so sehr bemüht, sie zu verleugnen, weil ich mit dir zusammen sein wollte, dass ich mir immer wieder einreden wollte, diese Freundin gäbe es gar nicht. Bis gestern Abend. Da wusste ich, dass du meine Geistverwandte bist, Mai.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Schau in dein Herz, Mai, und du siehst mich.«
    »In meinen Träumen?« Das zu begreifen fand sie nach wie vor schwierig.
    »Ich schwor, dich zu beschützen, und ich habe versagt. Gerade eben hätte ich dich nicht retten können.« Er runzelte die Stirn. »Aber ich glaube, gegen Heinzelmännchen wäre ich besser gewesen.«
    »Heinzelmännchen?« Sie starrte ihn mit offenem Mund an. Das Gespräch, das sie letzte Nacht mit ihrem Traumgeliebten geführt hatte, fiel ihr wieder ein. Im Traum hatte sie ihn als Nick erkannt. War es denn so schwer, zu glauben, dass ihr Traum- und ihr echter Geliebter ein und derselbe Mann waren? Er beobachtete sie, und sein Blick sagte offen, was er empfand. Mai legte ihm ihre Hand an die Wange. »Du bist es.«
    »Ja«, versicherte er lächelnd.
    Wieder beugte sie sich vor und küsste ihn. Sie hätte nicht gedacht, dass dieser Kuss besser sein konnte als der erste, doch er war es. »Ach, Nick!«
    »Ist das ein ›Ach, Nick, ich liebe das, was du mit mir machst‹ oder eher ein ›Ach, Nick, das ist mir alles ein bisschen zu abgedreht‹?«
    »Weder noch. Es ist ein ›Ach, Nick, ich liebe dich auch.‹ Wie könnte ich nicht? So bescheuert es auch klingt, du bist der Mann meiner Träume.«
    Ein tiefes Lachen drang aus seiner Kehle. »Eigentlich sollte ich mich nicht so großartig fühlen, nachdem ich knapp dem Tod entronnen bin, aber ich tue es.«
    »Apropos«, setzte Mai an, »wollen wir allmählich zurück an Land? Ich weiß nämlich nicht, wie lange ich noch Wasser treten kann. Außerdem ist es kalt.«
    Beide sahen sich um. Meilen von Ozean umgaben sie. »Was glaubst du, wo wir sind?«, fragte Mai.
    »Das weißt du nicht? Du hast uns doch teleportiert.«
    »Offen gestanden hatte ich viel zu viel Angst, um klar zu denken. Ich habe mir einfach nur ein großes Meer und uns beide darin vorgestellt.«
    »Ich hatte keine Ahnung, dass deine Magie so mächtig ist.«
    Eine Welle hob Mai hoch. »Ich auch nicht«, gestand sie. »Das ist das erste Mal seit über einem Jahr, dass sie überhaupt wirkt.«
    »Woher wusstest du, dass es funktioniert?«
    »Gar nicht. Aber die Alternative war nicht besonders reizvoll, und ich war nicht willens, kampflos aufzugeben.«
    Er zog sie zu sich und küsste sie. »Das ist mein Mädchen. Wie stehen die Chancen, dass du uns zurückteleportieren kannst?«, fragte er, als sie wieder Atem schöpften. »Ich habe nämlich keinen Schimmer, wo wir hier sind.«
    »Ich kann es versuchen.«
    »Okay, und wenn es nicht klappt, verlegen wir uns auf Plan B.«
    »Der wäre?«
    »Schon mal mit einem Delphin geschwommen?«
    Mai lachte. Das Leben mit Nick versprach, ausgesprochen interessant zu werden. Sie legte ihre Arme um ihn und wünschte sie beide zurück zu dem Apartmenthaus.
    Diesmal war sie weniger überrascht, dass ihre Magie wirkte, und äußerst zufrieden. Sie standen auf der Straße gegenüber ihrem Haus und beobachteten, wie Polizisten und Feuerwehrleute hinein- und herauseilten.
    »Was, denkst du, hat den Fahrstuhl zum Absturz gebracht?« Eigentlich wollte Mai nicht darüber nachdenken, aber sie wusste, dass sie sich dieser Frage stellen mussten. »Und was war mit den Notbremsen? Wie groß ist die Chance, dass beide versagen, während …«
    »… wir in der Kabine sind?«, beendete Nick den Satz für sie. »Winzig klein, würde ich sagen.«
    »Was bedeutet, dass der Aufzug sabotiert wurde«, folgerte sie. »Aber wer will, dass wir sterben?«
    Nick überlegte. »Du meinst, außer Preston und Will? Ich finde, wir sollten Preston der Polizei überlassen. Mit Will hingegen würde ich mich gern noch einmal unterhalten.«
    »Nicht ohne mich!«, forderte Mai. Es fühlte sich gut an, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. »Nach dem, was wir gerade mitgemacht haben, hätte ich ihm einiges zu sagen.«
    »Ich weiß nicht, Mai. Falls er dahintersteckt, ist er offensichtlich gefährlicher, als wir

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