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Schwarzer Mittwoch

Schwarzer Mittwoch

Titel: Schwarzer Mittwoch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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behauptet, er sei bedroht worden.«
    »Von mir?«
    »Von Leuten, die dir nahestehen.«
    Frieda musste an Reuben und Josef denken, an Reubens Rachefantasien nach diesem schrecklichen Abendessen und an seinen hasserfüllten Gesichtsausdruck, als er von Bradshaw sprach. Plötzlich bekam sie ein ganz mulmiges Gefühl.
    »Das würden sie nie tun.« Sie bemühte sich trotz allem um einen entschiedenen Ton.
    »Es kommt noch schlimmer, Frieda. Er hat mit der Presse gesprochen. Zwar ist er nicht so weit gegangen, irgendwelche Namen zu nennen, aber man braucht ja kein Genie zu sein, um zwei und zwei zusammenzuzählen.«
    »Verstehe.«
    »Sie warten drinnen auf dich.« Er legte ihr kurz eine Hand auf die Schulter. »Aber ich werde auch dabei sein. Du bist nicht allein.«
    Der Polizeipräsident – ein stämmiger Mann mit buschigen Augenbrauen und schütterem Haar, durch das seine Kopfhaut hindurchschimmerte – hatte eine ungesunde, dunkelrote Gesichtsfarbe. Seine Uniform sah viel zu warm aus für diesen Tag. Bradshaw trug Jeans und ein T-Shirt und war unrasiert. Als Frieda den Raum betrat, starrte er sie einen Moment an und schüttelte dann ganz bedächtig den Kopf, als brächte er vor Zorn und Verachtung kein Wort heraus.
    »Was passiert ist, tut mir wirklich sehr leid«, erklärte Frieda.
    »Setzen Sie sich.« Der Polizeipräsident deutete auf einen kleinen Stuhl.
    »Ich würde lieber stehen bleiben.«
    »Ganz wie Sie wollen. Doktor Bradshaw hat mir alles über Sie erzählt. Es ist mir unbegreiflich, absolut unbegreiflich, wie wir je auf die Idee kommen konnten, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.« Er wandte sich an Karlsson. »Ich muss sagen, dass ich enttäuscht von Ihnen bin, Mal. Diese Frau hat einen potenziellen Psychopathen auf die Menschheit losgelassen.«
    »Aber der angebliche Patient war doch in Wirklichkeit gar kein Psychopath«, widersprach Karlsson in sanftem Ton. »Das Ganze war doch ein abgekartetes Spiel.«
    Der Polizeipräsident ignorierte seinen Einwand.
    »Sie hat einen Kollegen niedergeschlagen. Sie hat eine junge Frau angegriffen, die sie noch nie zuvor gesehen hatte, und sie zu Boden gehen lassen, obwohl die Ärmste nur für ihren Freund eingetreten ist. Und unseren armen Hal hier verfolgt sie wie eine Stalkerin. Mal ganz zu schweigen davon, dass sie diese schizophrene junge Frau umgebracht hat.«
    »In Notwehr«, stellte Karlsson richtig. »Passen Sie auf, was Sie sagen.«
    Crawford sah Frieda an.
    »Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung vorzubringen?«
    »Was wird mir denn zur Last gelegt? Brandstiftung?«
    »Frieda, Frieda«, murmelte Bradshaw, »ich glaube wirklich, Sie brauchen professionelle Hilfe.«
    »Ich habe mit der Sache nichts zu tun.«
    »Meine Frau befand sich in dem Haus«, erklärte Bradshaw, »und meine Tochter.«
    »Das macht es umso schlimmer«, antwortete Frieda.
    »Wo waren Sie letzte Nacht?«, fragte Crawford.
    »In Birmingham, und ich nenne Ihnen auch gerne jemanden, der das bestätigen kann.«
    »Was ist mit Ihren Freunden?«, fragte Bradshaw.
    »Was soll mit ihnen sein?«
    »Sie haben sich mit Ihnen gegen mich verbündet.«
    »Es stimmt, dass ich mehrere Freunde habe, die der Meinung sind, dass Sie sich unprofessionell und unethisch verhalten haben …«
    »Das ist ja wohl ein starkes Stück!«, warf der Polizeipräsident ein.
    »Aber so etwas würden sie niemals tun.«
    Karlsson hustete laut. »Ich glaube, so kommen wir nicht weiter«, verkündete er. »Frieda hat ein Alibi. Außerdem gibt es für diese Anschuldigungen nicht den geringsten Beweis, abgesehen von Doktor Bradshaws Behauptungen, von denen so manch einer glauben könnte, dass sie auf bösartigen Motiven beruhen. Und bis das alles geklärt ist, muss ich jetzt erst einmal Mister Lennox verhören, dem zur Last gelegt wird, Zach Greene ermordet zu haben.«
    Bradshaw erhob sich und trat ganz nah vor Frieda hin.
    »Sie werden nicht ungeschoren davonkommen«, sagte er mit leiser Stimme.
    »Lassen Sie sie in Ruhe«, warnte ihn Karlsson.
    Frieda ging zu Fuß nach Hause. Sie versuchte, nicht nachzudenken, sondern einfach einen Fuß vor den anderen zu setzen und die warme Luft des Tages zu genießen, während sie sich in gleichmäßigem Tempo durch die dichter werdenden Menschenmassen bewegte. Sie musste sich erst ein wenig beruhigen, bevor sie wieder mit den Lennox-Kindern zusammentraf. Bald würden die drei ohne Mutter und Vater dastehen.

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    S ind Sie so weit?«, fragte Karlsson. Yvette nickte. »Wir haben ihn jetzt lange genug

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