Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
langsam gewesen. Wir hätten einfach unsere Schweigepflicht verletzen und direkt an die Öffentlichkeit gehen sollen, selbst wenn wir damit riskiert hätten, Falkirks Zorn auf uns zu lenken und von der Regierung vor Gericht gestellt zu werden.«
    Sie schwiegen kurze Zeit, dann sagte Alvarado: »Was glaubst du, warum ich zu dir gekommen bin und dir alles gebeichtet habe, Miles?«
    »Du brauchst einen Verbündeten gegen den Colonel, weil du kein Wort von dem, was er am Telefon gesagt hat, glaubst. Du glaubst auch nicht, dass er plötzlich zur Vernunft gekommen ist. Du glaubst nicht, dass er die Zeugen hierher bringt, um sie von uns untersuchen und befragen zu lassen.«
    »Ich nehme an, dass er sie umbringen will«, sagte Alvarado. »Und uns ebenfalls. Uns alle.«
    »Weil er glaubt, wir wären alle infiziert - besessen! Dieser verdammte Idiot!«
    Die Anlage für allgemeine Durchsagen pfiff und knackte. In einer Wand von Miles' Büro war ein Lautsprecher eingebaut, wie in sämtlichen Räumen des Depots. Die Durchsage besagte, das gesamte Personal -Militärs und Zivilisten - sollte sich zuerst in der Waffenkammer Pistolen geben lassen und sich sodann in die Unterkünfte begeben und dort auf weitere Instruktionen warten.
    Alvarado stand auf. »Wenn alle in ihren Unterkünften sind, werde ich durchsagen, dass es Falkirks Idee gewesen sei, sie auf ihre Zimmer zu schicken, dass aber die Idee, sie zu bewaffnen, von mir stamme. Ich werde sie warnen, dass uns allen aus Gründen, die manchen verständlich und anderen unverständlich sein werden, Gefahr von Falkirk und seinen DEROs droht. Falls dann der Colonel seine Männer losschickt, um unsere Leute zu umzingeln und zu erschießen, werden sie zurückschießen können. Ich hoffe aber, dass es uns gelingt, Falkirk zu liquidieren, bevor es soweit kommt.«
    »Bekomme ich auch eine Pistole?«
    Alvarado ging zur Tür, öffnete sie aber nicht. »Das ist sogar besonders wichtig. Zieh einen Laborkittel an und versteck die Pistole darunter, damit Falkirk nicht sieht, dass du bewaffnet bist. Ich werde meine Uniformjacke nicht zuknöpfen und eine kleine Pistole hinten in das Koppel stecken, dann sieht er auch nicht, dass ich bewaffnet bin. Falls es so aussieht, als wolle er unsere Vernichtung befehlen, werde ich die Waffe ziehen und ihn töten. Aber vorher werde ich dich mit einem Codewort warnen, damit du gleichzeitig Horner erschießen kannst. Wir müssen die beiden im gleichen Moment erledigen, denn andernfalls wird Horner mich töten, sobald ich auf Falkirk schieße. Und es ist unbedingt notwendig, dass ich überlebe, nicht nur, weil ich zugegebenermaßen sehr am Leben hänge, sondern auch, weil ich General bin und vermutlich erreichen kann, dass Falkirks Männer mir gehorchen, sobald ihr Kommandant tot ist. Kannst du es tun, Miles? Kannst du einen Menschen töten?«
    »Ja, ich werde auf den Abzug drücken können, um Horner daran zu hindern, dich zu erschießen. Auch ich betrachte dich nämlich als meinen Freund, Bob. Nicht nur wegen Poker und Schach, sondern auch, weil du alles von T. S. Eliot gelesen hast.«
    »>Ich glaube, wir sind im Rattenloch. Wo die toten Männer ihre Knochen verloren<«, zitierte Bob Alvarado. Mit leisem Lachen öffnete er die Tür und blieb im silbrigen Licht der Kavernenlampen noch einmal stehen.
    »Eine Ironie des Schicksals. Vor langer Zeit bereitete mein Interesse an der Poesie meinem Vater große Sorgen. Er befürchtete, dass aus mir ein verweichlichter Homo werden könnte. Statt dessen bin ich General geworden, und in der Stunde der größten Bedrängnis ist es ausgerechnet die Poesie, die dich dazu bringt, einen Menschen zu töten, um mich zu retten. Kommen Sie mit in die Waffenkammer, Dr. Bennell?«
    Miles stand auf und ging zur Tür. »Es ist dir doch klar, dass Falkirk im wesentlichen im Namen des Stabschefs und sogar noch mächtigerer Personen handelt. Wenn du ihn umbringst, wird dir General Riddenhour und vielleicht sogar der Präsident höchstpersönlich die Hölle heiß machen.«
    »Riddenhour kann mich mal!« sagte Bob Alvarado und klopfte Miles auf die Schulter. »Alle Politiker und ihre Speichellecker von Generälen wie Riddenhour können mich mal! Selbst wenn Falkirk den neuen Code des Sicherheitscomputers sozusagen mit ins Grab nimmt, werden wir in einigen Tagen hier herauskommen, notfalls, indem wir den verdammten Ausgang irgendwie zerstören. Und dann ... wenn wir der Welt diese Nachricht bringen ... ist dir klar, dass wir dann zwei der

Weitere Kostenlose Bücher