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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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den letzten fünfzig Jahren sehr viel über Psychologie und Hypnose gelesen, und nirgends war von etwas Ähnlichem die Rede.«
    »Aber Sie werden danach suchen, ja? Sie haben es mir versprochen.«
    »Ich werde sehen, was ich finden kann.«
    »Und wenn Sie feststellen, dass jemand eine Technik entwickelt hat, um eine Gedächtnisbarriere dieser Art zu durchstoßen, werden Sie diese Technik bei mir anwenden.«
    Ginger war zwar verwirrt, fühlte sich aber doch wesentlich besser als bei ihrer Ankunft in Pablos Wohnung. Etwas hatten sie zumindest schon erreicht: Sie hatten das Problem entdeckt, irgendein mysteriöses traumatisches Erlebnis in ihrer Vergangenheit, und obwohl sie keine Einzelheiten erfahren hatten, wussten sie nun, dass es vorhanden war: ein dunkler Schatten, der darauf wartete, erforscht zu werden. Mit der Zeit würden sie eine Möglichkeit finden, Licht darauf zu werfen, und wenn es dann endlich enthüllt sein würde, wüsste sie auch die Ursache ihrer Anfälle.
    »Sprechen Sie mit Dr. Gudhausen«, riet Pablo ihr noch einmal.
    »Ich setze meine ganzen Hoffnungen auf Sie.«
    »Sie sind verdammt stur!« sagte der alte Bühnenzauberer kopfschüttelnd.
    »Nein, nur hartnäckig.«
    »Halsstarrig.«
    »Nur energisch.«
    »Acharnee!«
    »Ich werde in Baywatch sofort dieses Wort nachschlagen, und falls es ein Schimpfwort ist, werde ich mich fürchterlich rächen, wenn ich am Donnerstag wiederkomme«, neckte sie ihn.
    »Nicht am Donnerstag«, sagte er. »Meine Nachforschungen werden Zeit in Anspruch nehmen. Ich werde Sie nicht noch einmal hypnotisieren, wenn ich nicht Aufzeichnungen über einen ähnlichen Fall finden und mich an Techniken orientieren kann, die erwiesenermaßen erfolgreich waren.«
    »Okay, aber wenn Sie am Freitag oder Samstag immer noch nicht angerufen haben, werde ich vermutlich wieder kommen und mir gewaltsam Zutritt verschaffen. Denken Sie daran. Sie sind meine größte Hoffnung.«
    »Ich bin Ihre größte Hoffnung ... in Ermangelung von etwas Besserem.«
    »Sie unterschätzen sich, Pablo Jackson.« Sie küsste ihn auf die Wange. »Ich werde auf Ihren Anruf warten.«
    »Au revoir.«
    »Shalom.«
    Als sie draußen ins Taxi stieg, fiel ihr einer der Lieblingssprüche ihres Vaters ein und bildete ein bleiernes Gegengewicht zu ihrem neuen Auftrieb: Kurz vor der Dunkelheit ist es immer am hellsten.

3. Chicago, Illinois
    Winton Tolk -der große, heitere schwarze Polizist - stieg aus dem Streifenwagen, um in einer Imbissstube drei Hamburger und drei Coke zu kaufen. Sein Kollege, Paul Armes, blieb am Steuer des Wagens sitzen; Vater Brendan Cronin saß auf dem Rücksitz. Brendan warf einen Blick auf die Imbissstube, aber er konnte nicht hineinschauen, denn die Fensterfront war mit Weihnachtsbildern bemalt: Santa Claus, Rentiere, Girlanden, Engel. Leichter Schneefall hatte vor kurzem eingesetzt, und die Wettervorhersage rechnete bis Mitternacht mit zwanzig Zentimeter Schnee, was weiße Weihnachten bedeutete.
    Während Winton ausstieg, beugte sich Brendan vor und sagte zu Paul Armes: »Okay, >Going My Way< ist großartig, aber was ist mit >It's a Wonderful Life    »Jimmy Stewart und Donna Reed«, sagte Paul. »Was für Darsteller!«
    Sie hatten sich über gute Weihnachtsfilme unterhalten, und nun war Brendan überzeugt davon, dass ihm der allerbeste von allen eingefallen war. »Lionel Barrymore spielte den Geizhals. Und Gloria Grahame war auch mit von der Partie.«
    »Thomas Mitchell«, fügte Paul Armes hinzu, während draußen Winton die Tür der Imbissstube erreicht hatte. »Ward Bond. Mein Gott, was für Schauspieler!«
    Winton verschwand in der Imbissstube.
    »Aber Sie vergessen einen anderen tollen Streifen. >Miracle on 34th Street<.«
    »Zugegeben, der war auch klasse, aber ich glaube trotzdem, dass Capra besser...«
    Es schien so, als fielen die Schüsse und das Zersplittern der Glasscheiben total zusammen, als läge nicht einmal der Bruchteil einer Sekunde dazwischen. Trotz der geschlossenen Wagentüren, des surrenden Heizungsventilators und des knackenden und rauschenden Polizeifunks waren die Schüsse so laut, dass Brendan mitten im Satz verstummte. Sie zerstörten jäh den Weihnachtsfrieden in dieser Straße des Außenbezirks, und gleichzeitig lösten sich die fröhlich bemalten Fenster in Kaskaden umherfliegender Glassplitter auf. Neue Schüsse übertönten das Echo der ersten und wurden von der misstönenden Musik des auf den Polizeiwagen herabregnenden

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