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Schwarzer Purpur

Schwarzer Purpur

Titel: Schwarzer Purpur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wahl
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wuchsen neben den alten Pflanzen auch deutlich jüngere Exemplare, und ich glaubte sogar, einige Sämlinge zu entdecken.
    »Das ist ja fantastisch«, staunte ich. »Wann war dieser Vorfahre von dir unterwegs?«
    »Genau kann ich es leider nicht sagen«, sagte Mark bedauernd. »Ich vermute zurzeit der Orchideensammler im 19. Jahrhundert. Vielleicht hat der Physic Garden noch Unterlagen. Denen hat er ja einen Großteil verkauft.«
    »Aber die schönsten hat er behalten«, stellte ich fest.
    »Die Schönste hat er gar nicht zu Gesicht bekommen!« Sein warmer Atem strich mir über den Nacken, und eine Hand stahl sich unter meinen gewagt kurzen Rock, glitt zwischen meine Schenkel. »Wusstest du, dass Orchideen im viktorianischen Zeitalter als extrem unanständig galten?«, flüsterte er an meinem Ohr, während er die andere Hand ausstreckte und eine purpurrote Rispe pflückte. Ein zarter Duft ging von ihr aus, der entfernt an Ananas erinnerte, fruchtig und süß. Mark hielt mir die fleischigen Blüten vors Gesicht: »Kannst du dir vorstellen, was die Viktorianer daran so entsetzte?«
    Er streichelte mit dem Zweig mein Gesicht, meinen Hals, öffnete die Knopfleiste meiner Bluse und führte ihn tiefer, über meinen nackten Brustansatz. Es fühlte sich seltsam kühl und glatt an – und irgendwie fleischig, lebendig.
    »Dass sie sich so komisch anfühlen?«, riet ich versuchsweise; ich ließ ihn gewähren und merkte, wie mein Körper auf die Liebkosung reagierte.
    Mark lachte leise und sinnlich, als er meinen BH öffnete, ihn mir mitsamt der Bluse abstreifte und mich zu sich umdrehte. »Schau noch mal genau hin! Bei diesen ist es besonders deutlich zu sehen.«
    Und plötzlich sah ich, was er gemeint hatte: Der Fruchtstempel ragte phallusartig aus den breiten Blütenblättern empor, dick und kraftvoll, die Spitze samtig schimmernd, wie mit feinem Glitter überpudert.
    »Oh, das meinst du …«, sagte ich errötend und konnte es nicht ändern, dass mein Blick unwillkürlich zu dem Pendant in seiner Hose wanderte.
    Mark genoss sichtlich den Anblick meiner Brüste, deren Spitzen sich unter den Liebkosungen der dunkelroten Blütenblätter aufrichteten und zu festen, rosenholzfarbenen Beeren anwuchsen. Er streckte bedächtig die Hand aus, nahm eine der Beeren zwischen zwei Finger und drückte behutsam zu, zupfte daran. Ein elektrischer Impuls schoss von meiner Brust direkt in meinen Unterleib. Mein Inneres vibrierte geradezu. Mit neuartiger Unverfrorenheit griff ich nach dem Knopf seiner Jeans, zog den Reißverschluss herunter und tastete mich zunächst noch ein wenig unsicher vor, bis ich das Pochen unter meinen Fingern spürte. Mark zog scharf den Atem ein, und ich fühlte, wie seine Bauchdecke sich anspannte; dann griff er genüsslich aufstöhnend nach unten, umschloss meine unerfahrene Hand mit seinen langen Fingern und lenkte sie, leitete sie an.
    Wie konnte so ein harter, unnachgiebiger Körperteil mit derartig samtig weicher Haut bedeckt sein? Fasziniert erkundete ich ihn, zuerst vorsichtig, dann immer kühner.
    »Das reicht – mehr halte ich nicht aus«, keuchte Mark schließlich, packte mich unvermittelt um die Taille, hob mich auf den stabilen Pflanzentisch hinter uns und stellte sich zwischen meine Schenkel.
    Er küsste mich hungrig, während er behutsam in mich eindrang, mich ausfüllte, bis unsere Körper zu einem einzigen verschmolzen. Sein Geschmack, sein Geruch berauschten mich. Ich fühlte mich so schwindelig wie vor einigen Tagen, als wir zusammen getanzt hatten, und wieder überließ ich mich ihm, ließ mich führen. Meine letzte bewusste Wahrnehmung, bevor ich zitternd den Wellenkamm erreichte und mich fallen ließ, war Marks unnachgiebiger Griff, mit dem er mich fest an sich presste.
    Blind und taub für meine Umgebung schwebte ich in rosaroten Wolken. Kaum nahm ich wahr, dass Mark einen heiseren Schrei ausstieß und sich in meinen Armen aufbäumte.
    Allmählich nahm das Gewächshaus um mich herum wieder Gestalt an, und ich zuckte erschreckt zusammen, als ein Windstoß die Tür zuschlug.
    »Keine Panik – wir sind heute ungestört«, sagte Mark beruhigend, strich mir die zerzausten Haare aus dem Gesicht und hauchte mir einen Kuss auf die Nasenspitze. »Vielleicht sollte ich das Gewächshaus überhaupt zur verbotenen Zone für alle anderen erklären, was meinst du?« Und dann fügte er breit grinsend hinzu: »Ich bin gespannt, was noch alles unter der Oberfläche der eiskalten Geschäftsfrau versteckt

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